Süß. Diesmal war es nicht nur eine einzelne Journalistin. Nein. Diesmal hat Brüderle gleich einen ganzen Autokonzern „unsittlich berührt“. Respekt! Und das ohne Weinfest. Und ohne Dirndl.
Aber beginnen wir mit dem heutigen Tag mal ganz von vorne. Und mit Politikern anderer Parteien. Da ich heute mit kleinem Gepäck im ÖPNV unterwegs war, hatte ich auf die Kamera verzichtet. Wie dumm von mir!
Als ich in Mainz den Hauptbahnhof verließ, wunderte ich mich schon über den Menschenauflauf mit Kameras vor dem Haupteingang, aber nach der Stellwerk-Berichterstattung der vergangenen Wochen war das ja eigentlich ein gewohnter Anblick.
Eine Viertelstunde nach mir traf dann allerdings meine Lieblingskollegin am Schreibtisch ein und berichtete, dass sie beinahe beim Verlassen des Bahnhofsgebäudes in die Arme eines mit einer CDU-Brezel lauernden Volker Bouffiers gelaufen sei. Im letzten Augenblick bog sie zum Seiteneingang ab.
Der „Buffje“ hatte sich offensichtlich heute in aller Frühe mit der Glöckner-Julia zum Brezelverschenken in Mainz getroffen. Um 7 Uhr! Unfassbar. Überflüssig zu erwähnen, dass es sich nicht um Original-„Ditsch“-Brezeln handelte…
Ich bezweifle allerdings, dass die Aktion in irgendeiner Weise von Erfolg gekrönt war. Mainzern Flyer in die Hand zu drücken, auf denen dargelegt wird, dass alles in Mainz super wäre, wenn man sich nur an Wiesbaden orientieren würde, scheint mir wenig sinnvoll. Ich fürchte, dass mit den Flyern auch die ein oder andere hessische Brezel im Mülleimer gelandet ist.
Was ich immerhin geschafft habe: Mir einen Antrag abzuholen, um die 50,00 Euro Pendler-Entschädigung zu beantragen, die die Deutsche Bahn uns ja nun für den Ärger im August versprochen hat. Und obwohl ich sehr knapp dran war, schaffte ich es auch noch, bei der abendlichen Abreise meinen ausgefüllten Antrag einem DB-Angestellten mit den Worten „Würden Sie das bitte mal schnell nehmen? Mein Zug geht gleich!“ im Vorbeigehen in die Hand zu drücken.
Zurück zum Weinfestdauergast von der FDP. Und jetzt werde ich gleich richtig sauer. Was hat der Mann gestern zum witzigen Kanzlerkandidaten der SPD gesagt?! Moment! Ich zitiere: „Sie haben eine Pannenstatistik wie ein Fiat Punto und führen sich auf, als ob Sie ein Spitzen-BMW wären.“ Jetzt langt es aber!
Wie was, bitte?! Man fasst es nicht! Er wagt es, den Steinbrück mit einem Puntili zu vergleichen. Da möchte jeder Punto-Fahrer doch am liebsten sofort zu einer Sternfahrt nach Berlin (Treffpunkt Thomas-Dehler-Haus) aufbrechen, um dem Weinkönignnenbegrabscher ein ordentlich-italienisches Hupkonzert zu verabreichen.
Und ich möchte mich hiermit dem Fiat-Konzern (Zeit-Link: „Fiat wirft Brüderle Unsittlichkeit vor“) anschließen und seine Opferliste noch erweitern. Auch ich fühle mich unsittlich berührt. Irgendwie jedenfalls. Und der Italiener an sich weiß ja nun, was man sich unter „unsittlich berührt“ vorzustellen hat. Die jahrelange Regierungsführung durch Brüderles italienisches Brüderle im Geiste kann ja nicht spurlos an diesem Volk vorübergegangen sein.
Vielleicht hat der Pfälzer Schwerenöter auch einfach zuviele „Motorwelt“-Hefte gelesen. Fünfzehn eigene, pannendienstfreie Jahre exzessiven Puntofahrens lassen am Ende nur einen Schluss zu: Vielleicht ruft der gemeine deutsche Kleinwagenfahrer ja auch einfach mal den ADAC, wenn er liegen bleibt, während Fahrer von „Spitzen-BMW“s auf den BMW-Dienst zurückgreifen und damit nicht in der ADAC-Pannenstatistik auftauchen.
Entweder der Mann entschuldigt sich in den nächsten Tagen bei mir und dem Puntili, oder ich tanke voll und hupe mich durch Berlin. Grrrrr…
Der Punto meiner Ehemaligen gibt Brüderle allerdings recht. Ich erinnere mich an vollgelaufene Scheinwerfer schon bei Auslieferung und ein beim zweiten oder dritten Kofferraumschließen abgefallenes
Fiat-Schild. Wer weiß, vielleicht ein Feature. 😀
Spaß hat sie – mit dem stärkeren Motor – aber schon gemacht, die kleine Furzkiste. Und hübsch war sie von außen auch. Und preiswert in Anschaffung und Haltung. Attribute, die man dem unsäglichen
„Sozi“ nicht zusprechen kann. 😀
ich hatte irgendwann mal einen panda wischen meinen käfern. er war grauenvoll. ich fuhr ihn am ende ohne oel, bis er aufgab. das war noch die sorte „auto“ aus pappkarton mit campinstühlen als
sitze…
aber die beiden letzten puntilis waren zuverlässig und ihr geld echt wert. in kleinwagen zu einem ähnlichen preis hatte man angst, griffe ider schalter zu berühren, weil sie den eindruck machten,
damit nun gar nicht klarzukommen.
ich mag den punto =)