Es muss wohl so sein. Das Jahr ist sozusagen am Ende. Das wird einem immer dann schlagartig bewusst, wenn man in der Mainzer Phoenixhalle bei Urban Priol sitzt oder Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinkt. Das war’s dann wohl…
Bei Priol waren wir am Mittwoch. Und es war – wie immer – ein gelungener Abend. Der Abschied von der „Anstalt“ scheint ihm gut zu bekommen. Das war große Klasse.
Donnerstag zahlte ich dann ab 19 Uhr für die späte Heimkehr mit einem komatösen Tiefschlaf bis zum Morgen. Die vier Stunden Schlaf der vorangegangenen Nacht hatten wohl einfach nicht ausgereicht.
Hinzu kam, dass die vergangene Woche eine der anstrengendsten meines gesamten Berufslebens war. Da wurde echt alles geboten: Wahnsinn, Chaos, Crime, Hektik und meine Lieblingsmischung aus Gier und Dummheit. Diesmal bereue ich es echt aus tiefstem Herzen, nicht in die Details gehen zu können. Verdammt!
Gestern stand dann – sozusagen als krönender Abschluss dieser Irrsinnswoche – die Bereichsweihnachtsfeier an. Zuerst ging es auf den am Donnerstag eröffneten Weihnachtsmarkt. Anschließend zum Schillerplatz ins Proviantmagazin zum Essen.
War dann am Ende auch wider Erwarten ein wirklich netter Abend. Ich schleppte sogar vier Plätzchenausstecher nach Hause, die ich günstiger bekommen hatte, weil meine Kolleginnen im Hintergrund allerlei Faxen machten, was den Verkäufer von sich aus zu einer kleinen Reduzierung des Preises brachte.
Das Essen war – naja… – nennen wir es „gutbürgerlich“. Das soll jetzt nicht verächtlich klingen, sondern mehr nach Kroketten aus TK-Massenproduktion und Markklößchen, die vielleicht (aber nur vielleicht) einmal seitlich an einem Markknochen vorbeigerollt waren.
Während des Essens hatte ich freie Sicht auf den Küchenmenschen, der die Gänse fürs Büffet zerlegte. Viele Gänse. Sehr viele Gänse. Am Ende erwägte ich kurz, ihm im Vorbeigehen ein dezentes „Mörder!“ zuzuzischeln. Ich ließ es.
Das anvisierte Dessert musste am Ende einem doppelten Espresso weichen. Da ging nichts mehr. Beim besten Willen nicht.
Und heute? Heute war so ein richtiges Dreckswetter. Tut mir leid für den WP, aber ich konnte mich absolut nicht überwinden, das Haus zu verlassen. Die drei Stunden Dauermarsch über den Weihnachtsmarkt zählen auch wohl kaum als Alternativsport, oder? Oder???
Stattdessen schleppte ich heute Morgen vom Biohof ein Kilo Rote Bete an, bzw. ein Pfund gelbe und ein Pfund rote Bete. Hinterher habe ich mich geärgert, dass ich aus Anstand darauf verzichtet habe, alles mitzunehmen, das da war. Ein oder zwei Kilo einzukochen macht ja nun kaum einen Unterschied im Arbeitsaufwand.
Da ich beim besten Willen nicht mehr wusste – dieses blöde Blog weiß es auch nicht -, auf welche Art und Weise ich 2011 die letzten Rote Bete eingekocht hatte, die mittlerweile bis auf ein Glas verbraucht und wahnsinnig lecker sind, musste ich improvisieren. Ich zog die „Einkoch-Bibel“ zu Rate. Bis auf den Ingwer kam mir das auch so plausibel vor. Wobei Ingwer eigentlich eine gute Idee sein könnte. Und ich hatte eh noch welchen da. Rein damit also.
Zutaten
- 2 kg Rote Bete
- 1 TL Salz
- 1 l Wasser
- 3 TL Salz
- 500 ml Weißweinessig
- 150 g Kristallzucker
- etwas Ingwer
- 1 TL Pfeffer
- 4 Lorbeerblätter
- 4 Gewürznelken
- 3 Zwiebeln
Anleitung
- Rote Bete säubern und putzen, dabei den Wurzelansatz nicht abschneiden. In einem Topf die Rote Bete mit Wasser übergießen und 1 TL Salz beifügen. Dies kocht man nun für gut eine Stunde, bis die Rote Bete gar sind. Abschrecken.
- Nun die Zwiebeln klein schneiden und in einem weiteren Topf gemeinsam mit den restlichen Zutaten und dem Liter Wasser zum Kochen bringen. Während man den Sud kocht, schält man die Rote Bete. Die Schale löst sich nun fast von selbst (Anm.: eventuell Handschuhe tragen!).
- Die Rote Bete nun noch in Scheiben oder Stifte schneiden und in den Sud geben. Alles zusammen noch einmal kurz aufkochen lassen. Dann die Rote Bete herausfischen und in die (Anm.: sterilisierten) Gläser geben.
- Nun den Sud nochmals kurz aufkochen lassen und siedend heiß in die Gläser füllen, bis die Rote Bete gut bedeckt sind. Die Gläser rasch verschließen und gut auskühlen lassen.
Dazu: Ich kochte beide Sorten nacheinander ein. Erst die hellen, dann im Rest des Suds die roten. Klappte perfekt. Ergab zwei Gläser pro Sorte.
Laufen
von Bude zu Bude
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wieso war dieser kommentar gelöscht? und wieso ist meine antwort komplett verwunden? :nixweiss:
die „macht der banken“ scheint doch weiter zu reichen als gedacht ^^