… am Baggerloch?
Das ist Bodo mit dem Bagger und der baggert noch…“
Hah! Endlich wieder ein Hausbaubericht!!!
Heute morgen rückten die Gartenbauer an. Mit Bagger, Rüttler, Kreisis großer Schwester und allem, was das werkzeugfixierte Herz begehrt. Mittags saßen die Kantensteine für den Spritzschutz schon fast um das gesamte Haus herum. Außerdem ist der Carportbereich an der Grundstücksgrenze mit L-Steinen befestigt worden.
Morgen sollen bereits die Pflasterarbeiten beginnen. Die Paletten mit den Steinchen wurden von einem ausgesprochen netten Menschen angeliefert, der zudem den gleichen Dialekt sprach wie ich. Ein paar mal dachten wir, dass gleich der Würfel platt ist, aber er beherrschte seinen Job ausnehmend gut und lud seine Ladung innerhalb kürzester Zeit und völlig ohne Kollateralschäden ab.
Mit den mitgelieferten L-Steinen befestigten die Gartenjungs anschließend noch die Grundstücksgrenze zum Nachbarn. Und die Kantensteine des Spritzschutzes waren eben bei unserer Heimkehr auch komplett verlegt. Das ging deutlich flotter als erwartet. Die Blockstufen liegen ebenfalls bereit und warten auf ihren Einsatz.
Das Einzige, das mir etwas Sorgen macht, ist die Frage, wie Norbert nun zu seinem Napf kommen soll. Möglicherweise haben ihn die Erdbewegungen des heutigen Tages auch so abgeschreckt, dass er erstmal gar nicht mehr auftaucht. Das wäre schrecklich!
Wer denkt, das sei bereits genug Aufregung für einen Tag gewesen, hat ein völlig falsches Bild von unserer Belastbarkeit. Der Bauherr hatte noch einen wichtigen Termin, Max wurde noch geehrt und ich erlebte lustige Dinge beim Shoppen. Nachdem ich Max am Kurfürstlichen Schloss zur „Meisterehrung“ des Landessportbundes abgeladen hatte, holte ich erstmal die Fotos ab. Gut gelungen. Kann man vorzeigen.
Anschließend strich ich den geplanten Stadtbummel wegen der dafür unpassenden Temperaturen und fuhr zu Mann Mobilia, von wo ich noch einen 20,- €.Gutschein zum Verprassen hatte, der in drei Wochen verfallen würde. Das konnte und durfte ich nicht zulassen!
Innerhalb der ersten zehn Minuten stellte sich heraus, dass die Fahrt nach Schierstein eine der besten Ideen war, die ich je gehabt hatte. Gestern (!) – wie mir die ausgesprochen nette Verkäuferin später berichtete – habe man sämtliches Arzberg-Porzellan zum Abverkauf mit 30% Rabatt ausgezeichnet.
Und es gab noch reichlich „Tric“-Restposten.
Nach längerem Wühlen, Sortieren und Überlegen entschied ich mich, meinen Bestand von sechs auf acht Personen auszustocken. Das hatte ich bereits seit längerem geplant, da bei Familienbesuchen stets acht Personen anwesend sind, für die jeweils zwei Gedecke improvisiert werden müssen. Am Ende hatte ich abzüglich des Rabatts und meines Gutscheins Porzellan für knapp 170,- € im Körbchen, für das ich an der Kasse etwas über 90,- € bezahlen „durfte“. Und die nette Verkäuferin verpackte noch alles sachgerecht für mich und drückte mir die gepackten Tüten in die Hand.
Nach diesem Erfolgserlebnis entschied ich mich noch für einen kurzen Zwischenstopp bei real,-. Meine Lieblingskollegin versucht seit zwei Wochen eine bestimmte Sorte Kaffeepads zu kaufen, die aber irgendwie immer gerade ausverkauft sind. Die Pads fand ich nicht, aber ich nahm ein paar Lebensmittel mit und ging zur Kasse. Die Sache lief echt gut – bis ich bezahlen wollte.
Ich drückte der Kassiererin meine Karte in die Hand und die ließ sie daraufhin genau in einen schmalen Spalt zwischen Geldkassette und Scanner rutschen. Weg! Schweißausbruch! Besonders bei der Kassiererin, die mir innerhalb von Sekunden unendlich leid tat. Sie brach fast in Tränen aus, während sie verzweifelt versuchte, die Karte mit einer Büroklammer wieder aus dem schmalen Spalt zu friemeln.
Am Ende musste sie die Marktleiterin rufen und sich bei allen Kunden nach mir entschuldigen, die unter doofen Bemerkungen das Band wieder abräumten und sich an andere Kassen verzogen. Währenddessen klagte sie mir unter Schluchzen ihr Leid. Der Umzug am letzten Wochenende war absolut besch***en verlaufen, die Einschulung der Tochter in die neue Schule gestern ebenfalls – und jetzt das! Sie lässt meine Karte in diesen Spalt rutschen. Es tue ihr unendlich leid, und das sei nicht ihre Woche, und überhaupt liefe es momentan nicht so doll…
Wenn die herbeigerufene Vorgesetzte unfreundlich reagiert hätte, wäre ich ihr wahrscheinlich aus Mitleid mit der armen Kassiererin an die Gurgel gegangen. Stattdessen war diese aber sehr gelassen, brachte die Sache in Ordnung und war dabei auch noch recht gut gelaunt. Gut. Dann musste ich meine neue „Freundin“ also nicht mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Mit Karte und recht entspannt trabte ich zum Auto. Das Wohlgefühl des Arzberg-Schnäppchens bemächtigte sich langsam wieder meiner und ich passierte erneut die Landesgrenze nach Mainz. Der Plan war, mich bei Rita zum Kaffee einzuladen. Und vorher noch zu tanken, da bereits das kleine, gelbe Lämpchen leuchtete.
Nach einem kleinen Kampf mit dem Tankrüssel – keine Ahnung, ob es an meinem Auto oder an der Zapfsäule liegt, aber manchmal treibt mich Tanken in den Wahnsinn… – lief der Sprit, wie die lustig rotierenden Zahlen auf der Zapfsäule mir mitteilten. Nur dieser extreme Benzingeruch… Und an dieser Stelle wurden meine Socken feucht.
Ich tankte zum ersten Mal in meinem Leben nicht in den Tank, sondern unters Auto. Wieder Schweißausbruch! Der rechte Hinterreifen stand in einer Pfütze. Muss man da am Ende etwas bezahlen, weil man die Tankstelle verseucht hat?! Der Herr an der Zapfsäule schräg gegenüber war auch fast fertig – also nix wie hin zur Kasse. Und dann hurtig die Gelegenheit wahrnehmen, den Bezahlvorgang des Nachfolgers für eine unauffällige Flucht zu nutzen. Nix wie weg!
Den Kaffee bei Rita war anschließend eine medizinische Notwendigkeit. Und das Therapiegespräch auch…