Am gestrigen Abend fiel mir zu später Stunde auf, dass jemand fehlte. Jemand Kleines. Hugo. Ich hatte ihn im Büro vergessen. Im Büro!!! Mein einziger Trost war, dass er dort um diese Zeit wohl kaum von meinen wahnsinnigen Kolleginnen belästigt werden würde. Dunkelheit, Stille – und keine Dialoge wie „Ich gehe Kaffee holen.“ – „Gut. Bringst du mir einer mit?“ Wenigstens das würde ihm zu so später Stunde erspart bleiben. Wenigstens das!
Ich verbrachte trotzdem eine unruhige Nacht. Was er wohl gerade tat? Wie es ihm ging? Ob er sehr einsam war? Heute morgen schloss ich ihn dann noch vor 7 Uhr erleichtert in die Arme. Nachdem er anfänglich nicht nur zutiefst beleidigt, sondern auch voller Verachtung für mich war, hat er sich jetzt wieder etwas beruhigt.
Immerhin hüpfte er eben freiwillig in den Korb, als ich mich auf den Heimweg machte. Ob aus Zuneigung zu mir oder um nicht nochmal eine Nacht wie die letzte letzte erleben zu müssen, kann ich natürlich nicht sagen. Ich hoffe auf ersteres, werde es aber erst definitiv wissen, wenn er sich irgendwann bequemt, mich nicht mehr zu ignorieren. Jetzt hat er sich mit einem Buch zurückgezogen. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen ist. Verzeih mir, Hugo!
Ich hoffe sehr, er sprint über seinen Schatten und vergibt mir generös irgendwann diesen unglaublichen Verrat. Um nicht auch noch die anderen beiden Herren des Haushalts gegen mich aufzubringen, werde ich mich jetzt an die Nahrungszubereitung machen. Die Forellentarte wird einen zweiten Probelauf – diesmal der Bequemlichkeit halber in Blätterteig – absolvieren. Und für Max gibt es Nudelgratin. Die Versöhnungs-Gummibärchen für Hugo liegen natürlich auch bereit. Da sollte der Abend gerettet sein.
Ich bin mir nicht sicher, ob du genau darüber informiert bist, was Hugo nachts so treibt.
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ich bin mir nicht sicher, ob ich genau darüber informiert sein will, was hugo nachts so treibt… 😀
oh! da hat er was mit max gemeinsam ^^