Und auch mitten im Abfeiern von Überstunden, die ich an meinen Urlaub angehängt habe. Sehr klug von mir. So kann ich noch bis morgen zu Hause bleiben.
Mittlerweile sind die Fotos bearbeitet, die Koffer ausgepackt, die Wäsche gewaschen, getrocknet und weggeräumt.
Es gab Bratwurst zum Abendessen, die mir nach knapp drei Wochen mit Fisch doch irgendwie gefehlt hat. Es wurde Nudelteig geknetet – auch das gab es in den letzten Wochen nicht. Daraus wurden Ravioli und Bandnudeln hergestellt.
Und dann entdeckte ich (ich erhielt bei unserer Rückkehr einen heißen Tipp!), dass die Paprika gerade so wahnsinnig günstig sind. Da war doch was. Genau! Die Paprikapaste vom letzten Jahr ist fast aufgebraucht. Nachschub muss her. Dreieinhalb Kilo landeten im ersten Einkaufswagen, den ich wieder durch einen deutschen Supermarkt schob.
Und gestern wanderte dann alles mit Zwiebeln, Tomaten und Gewürzen in den Topf. Sechsundzwanzig Gläschen sind gefüllt. Das sollte erstmal wieder reichen.
Wie nervig genau das Schnippeln war, verdrängt man perfekt während eines Jahres. Erst nachdem ich etwa ein Drittel der Paprika in winzige Würfelchen gehäckselt hatte, fiel es mir wieder ein. Aber da war es für Reue sowieso zu spät.
Apropos „Reue“: Jetzt wird mir auch endlich klar, woher der grässliche Muskelkater in Schultern und Oberarmen rührt. Noch fünf Kilo Paprika und ich mache wahrscheinlich Popeye Konkurrenz.
Meine eigenen Paprika haben während unserer Abwesenheit keine großen Fortschritte gemacht. Die entwickeln sich leider sehr enttäuschend. Die Peperoni dagegen machen einen recht guten Eindruck. Desgleichen die Tomaten, von denen die mit Gießaufgaben betraute Nachbarin bereits geerntet hat.
Auch Zucchini konnten bereits verarbeitet werden. Leider wurden auch die Ansätze der ersten Muskatkürbisse bei dieser Gelegenheit vernichtet, da die Lieblingsnachbarin sie für runde Zucchini hielt und mit Hackfleisch füllte. Kann passieren…
Da die Kürbisse aber geradezu explodieren, mache ich mir um Nachschub keine Sorgen. Einer rankt gar in den Pflaumenbaum. Azoranische Verhältnisse sozusagen.
Azoranisch ist auch die Unkrautsituation. Bloß mit dem kleinen Unterschied, dass „Unkraut“ hier nicht aus Hortensien und Montbretien besteht. Die würde ich sogar wuchern lassen. Und wenn es mal irgendwann für eine längere Zeit nicht regnen würde, könnte man auch mal Schessmell (Melde…?), Disteln und Konsorten auf die Pelle rücken. Aber das tut es ja nicht…