Montags wurde deutlich weniger gebacken als geplant. Das Auto musste zur Inspektion. Dank mittags einsetzenden Schneefalls und Horrormeldungen zur Straßenlage startete ich mit dem Ersatzfahrzeug deutlich früher durch als eigentlich nötig gewesen wäre, um den „Kleinen“ abzuholen. Am Ende erwies sich das als Segen. Ich verbrachte an meinem ersten Urlaubstag insgesamt etwas über sechs Stunden in Autos.
Dienstags zerstörte noch ein PZR-Termin beim Zahnarzt meine Tagesplanung, der etwas ausgedehnter war als geplant. Am Ende befand ich mich in grausliger Stellung mit Bleischürze und ohne Ohrringe im Roentgenraum. Da sich bisher aber niemand gemeldet hat, scheint das Ergebnis unauffällig gewesen zu sein. Puh!
Neue Plätzchen, alte Plätzchen
Mittwochs ging’s dann aber gnadenlos zur Sache. Bis eben, als ich das letzte Blech aus dem Ofen gezogen habe. Wieviele Bleche es insgesamt waren, kann ich nicht mehr sagen, aber es wurden sechzehn Sorten Plätzchen, bis mir die Butter ausging. Und ich hatte dreieinhalb Kilo gekauft. Eigentlich standen noch weitere Sorten auf meiner Liste zum Abhaken, aber da auch keine Plätzchendosen mehr verfügbar waren, beschloss ich, dass es Zeit sei to call it a day. Die nächste Weihnachtsbäckerei kommt bestimmt.
Die Sorten, die noch zu den bereits verbloggten (auf dem linken Teller) hinzukamen, sind folgende (Teller von links nach rechts, Plätzchen jeweils von oben nach unten):
Zutaten
- 120 g Butter auf Zimmertemperatur
- 50 g Puderzucker
- 0,5 TL Backpulver
- 1 Ei
- 180 g Mehl
- 1 TL Weißweinessig
- 1 Prise Salz
- etwas Vanillemark ersatzweise Vanilleextrakt
- gerösteter Sesam zum Wälzen
- gehackte, ungesalzene Pistazien zum Wälzen
Anleitung
- Butter weißcremig aufschlagen. Puderzucker zugeben und einarbeiten.
- Ei, Vanille und Essig zugeben und ebenfalls unterrühren.
- Zuletzt Mehl, Backpulver und Salz einkneten. Teig kalt stellen.
- Aus dem abgekühlten Teig kleine Kugeln rollen und in der Handfläche flach drücken.
- Mit einer Seite in eine Schüssel mit Sesam drücken, mit der zweiten in die Schüssel mit den gehackten Pistazien.
- Im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa zwanzig Minuten abbacken, bis die Unterseite goldbraun ist.
Die Sorte darunter auf dem Gruppenfoto stammt aus dem Fundus meiner Mutter. Die Haselnusstaler waren stets das Plätzchenhighlight meines Vaters gewesen. Und da ich aus Versehen gemahlene statt gehackter Mandeln für die Brutti ma buoni gekauft hatte, wollte ich ihnen eine Chance geben. Ich selbst hatte sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegessen.
Pleiten, Pech und Pannen
Meine Mutter schickte mir nach kurzer telefonischer Anfrage das Rezept. Und ich tat mich mit ihren Pfundangaben schwerer als mit der Umrechnung von Cups und Ounces. Der Teig ließ sich allerdings retten, nachdem mir klar wurde, was der Fehler war. Ich habe die Zutaten dann fürs Rezept mal lieber umgerechnet.
Zutaten
- 375 g Mehl
- 125 g Stärke
- 250 g Butter auf Zimmertemperatur
- 250 g Zucker
- 250 g gemahlene Haselnüsse
- 2 Eier
- etwas Vanillemark oder Vanilleextrakt
- 2 TL Backpulver gestrichen
- 2 Tropfen Bittermandel hier durch einen Schuss Amaretto ersetzt
Anleitung
- Aus allen Zutaten einen Knetteig herstellen.
- Den Teig zu Rollen formen und diese kalt stellen. Komplett durchkühlen lassen.
- In Scheibchen schneiden und auf mit Backpapier ausgelegten Blechen auslegen. In jedes Scheibchen eine ganze Haselnuss drücken.
- Bei 175°C abbacken, bis die Plätzchen an den Rändern leicht Farbe genommen haben. Auf den Blechen auskühlen lassen und in luftdichte Dosen verpacken.
Es folgen vier Sorten, die hier bereits vorkamen:
Shortbreadrezepte kann man nie genug haben
Deshalb musste ich auch unbedingt das von Zorra gerade erst gepostete Rezept für Weihnachts-Shortbread ausprobieren. Unbedingte Empfehlung! Absolut köstlich und sicher nicht das letzte Mal aus meinem Ofen gekommen.
Es folgen nochmal zwei Sorten, die ebenfalls bereits verbloggt sind:
Und dann stand ich am Ende mit sechs übrig gebliebenen Eigelben da und suchte nach einem Rezept, in dem ich sie verklappen konnte. Und ich stieß auf Traumstücke. Da auch noch Kakao da war, schwebten mit Schoko-Traumstücke vor. Ich bin noch nicht so ganz überzeugt, werde ihnen aber bei Gelegenheit nochmal im Original eine Chance geben.
Und die letzten beiden Exemplare sind auch alte Bekannte. Hier nochmal der Vollständigkeit halber:
Und das war es dann auch mal wieder für diese Saison. Am Ende ist man immer froh, wenn es wieder vorbei ist. Ich bin aber sicher, dass ich nächstes Jahr wieder mit Begeisterung Zutaten shoppen werde. Die Erfahrung lässt mich das glauben, auch wenn ich es mir jetzt gerade nicht einmal vorstellen möchte.
Das Konterfleisch am Abend war diesmal auch wirklich nicht schlecht. Das brauchte es auch einfach. Als Beispiele einmal Ibericobäckchen mit Grünkohlrisotto und einmal ein Wagyu-Rumpsteak mit Arancini und Pilzen. Und jetzt gehe ich auch erstmal wieder kochen. Bratwurst und Reste. Hauptsache nicht süß.
Boah, bist du fleißig. ich bin eine Sprint-Weihnachtsbäckerin, heißt ich backe alle paar Tage mal eine, zwei Sorten. Die essen wir dann auf, so dass ich nie ein Foto von allen machen kann. Freut mich, dass dir das Weihnachts-Shortbread schmeckt, das habe ich aber letztes Jahr gepostet, wenn ich mich richtig erinnere. Aber egal! Ein Teller mit Ibericobäckchen nähme ich auch noch. Danke!
Ooopsi! Hast du es irgendwo reposted vor etwa zwei oder drei Wochen? Ich hab’s gesehen und der Will-ich!-Reflex jat zugeschlagen 😀
Gerade fertig geworden…
Die Hanutas sind in der Tat repertoirewürdig. =) Bei den Zitronenbollen bin ich mir noch nicht sicher. Schmecken zwar gut, aber was für eine klebrige Schweinerei. 😀
Und was ist mit den Vanillekipferln?! 😀
Die italienischen Hanutas sind ein Traum. Kaum Arbeit und schmecken super 8)
Die einen nennen es „Klebrige Schweinerei“, die anderen Weihnachtsbäckerei
Vanillekipferl sind so… Last Christmas. ^^
Börks 😀
Die Zitronenplätzchen sind übrigens sehr gut angekommen. Da wird wohl eine Wiederholung fällig. :seufz:
Die sind doch flott gemacht. Und das Beste: Du musst nicht bis Weihnachten warten. Die kann man auch im Sommer
backenessen 😀