Montag um 15:00 Uhr hatte ich einen Zahnarzttermin. Mal wieder. Und im Prinzip gab es nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Will meinen: Entweder langfristig gut, aber kurzfristig Scheiße. Oder langfristig Scheiße und kurzfristig gut. Es wurde ersteres.
Am Ende fuhr ich völlig traumatisiert und innerlich zerstört (Mal wieder ist etwas in mir zerbrochen… 😀 ) nach Hause. Der Termin hatte fünf Stunden gedauert. Ich gehe an dieser Stelle mal nicht in die blutigen Details, da selbst der Gatte bei der emotionalen Aufarbeitung (means: exzessives Frauengelaber) meinte: „Soooo genau will ich das eigentlich gar nicht wissen.“ Ich verbrachte den Abend wimmernd und delirierend mit meinen neuen Freunden Ibuprofen und Amoxicillin auf dem Sofa.
Hugo war mal wieder komplett durchgeschwitzt, ich musste gestern nochmal hin für Abdrücke und Roentgen, und jetzt habe ich erstmal zwei Wochen Zeit, mein aufgeschlitztes und vernähtes Zahnfleisch und die Bohrlöcher abheilen zu lassen, bevor es weitergeht. Und dann zwei Wochen später wieder weitergeht. Und dann hoffentlich erstmal vorbei ist. Ich meine, wirklich vorbei ist es ja nie, aber wenigstens vorerst vorbei. So „Erstmal nur noch Kontrolltermine… Puh!“-vorbei halt.
Da ich erstmal dazu verdonnert bin, nichts Hartes zu beißen, steht hier vermutlich mal wieder eine Nudelphase an. Gestern mit Lachs und Tomatensoße. Schön weich. Und eins von Max‘ ewigen Lieblingsgerichten. Eigentlich müsste das Laxnudeln oder Machsnudeln heißen… Gab es seit seinem Auszug lange nicht. Diesmal mit meinem Lieblingstomatenmark von Celpro und „Mutti“. Ich glaube, bei meinem nächsten Besuch in Kastel bringe ich dem armen Kind mal ein paar Tuben mit.
Dank der forschenden Pharmaunternehmen schaffte ich es heute nach dem Büro tatsächlich, Tomaten zu ernten. Richtig viele Tomaten. Das Wetter darf dann jetzt auch erstmal so bleiben. Und die erste richtige Ernte wurde auch gleich gebührend gefeiert.
Gottlob sind reife Tomaten gebisstechnisch von angenehmer Konsistenz. Also zumindest angenehmerer Konsistenz als zum Beispiel ein Granny Smith. Es galt also, ihnen einen würdigen Auftritt zu bieten. Der Hass auf die Tomatenschwemme wird mein Verhältnis zu ihnen noch früh genug nachhaltig zerstören. Nachhaltig bedeutet in diesem Falle etwa bis Anfang November. Ab da wird dann wieder aufgeregt im Saatgut gewühlt und dem Anzuchttermin entgegengehechelt.
Ein erster, zaghafter Versuch mit rohen Tomaten scheiterte an deren Säuregehalt. Meine Wundränder rebellierten. Gut. Dann also ab auf den Teig damit und in den Ofen. Dazu Stücke eines spanischen Ziegenkäses. Und reichlich Basilikum aus dem Tomatenbeet. Der geht in diesem Jahr übrigens ab wie Luzie.
Salz, Pfeffer, Olivenöl und wenig Balsamico. Sehr wenig Balsamico. Und vor dem Essen eine 600er Ibu. Vielleicht kann ich dann bald auch wieder die Ränder essen…