Da stelle ich doch eben fest, dass mein Blog heute Geburtstag hat. Und sogar runden Geburtstag. Happy Birthday, Blog! Heute vor zehn Jahren saß ich also in der Mainzer Neustadt und wartete auf die Bagger, die unser Grundstück im Hessischen für die Bodenplatte vorbereiten sollten. Wo ist nur die Zeit geblieben?!
Zum Geburtstag gibt es fürs Blog einen Honigkuchen. Nach einem Rezept, an dem „von Renate aus Israel“ steht, weil eine Freundin meiner Mutter es irgendwann in den Achtzigern von einer Israelreise mitgebracht hat. Und es wurde über die Jahre zum heiß und innig geliebten Standard. Habe ich auch schon zum Verschenken im Glas gebacken. Ging perfekt und blieb ewig frisch.
Und für alle Leser gibt’s heute meine gesammelten Plätzchenrezepte – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Nachdem ich in der letzten Woche die Urlaube bebildert habe, bin ich diese Woche an die Weihnachtsbäckerei aus den vergangenen Jahren gegangen. Und habe bei der Gelegenheit auch mal alle Rezepte ordentlich abgelegt. Muss ich auch übernächste Woche, wenn ich loslegen werde, nicht lange suchen.
Das da unten sind seit etwa vierzig Jahren meine absoluten Plätzchen-Heroes: Schokonüsse. Die Herkunft des Rezepts ist mittlerweile nicht mehr ganz klar. In meinem Sammelsurium ist es mit „Tante Aenne“ gekennzeichnet. Woher die es damals hatte, weiß sie wahrscheinlich selbst nicht mehr. Ist ja auch irgendwie egal.
Zutaten
- 100 g Butter
- 150 g Puderzucker
- 125 g gemahlene Schokolade, 70 % Kakaoanteil
- 125 g gemahlene Mandeln
Anleitung
- Butter und Zucker schaumig rühren. Schokolade und Mandeln mischen und nach und nach unterrühren.
- Kleine – und damit ist wirklich sehr klein gemeint – Kugeln formen, auf Bleche (ergibt gut zwei Stück) setzen und kühl stellen.
- Wenn der Teig richtig durchgekühlt ist, Bleche bei 175°C Umluft in den Ofen geben und etwa 15 Minuten abbacken. Auf dem Blech erkalten lassen.
Jedenfalls sind die Schokonüsse, wenn sie richtig gut gelingen, innen hohl und so schön aufgeplatzt wie auf dem Foto. Seltsamerweise haut das nicht immer hin. Die Abkühlzeit ist dabei extrem wichtig. Kommt hinzu, dass vor dem Backen immer eine Menge Kugeln von den Blechen verschwinden. Kein Mensch weiß wohin. Jetzt nämlich das Schlimme an diesen Plätzchen: Die schmecken roh genauso gut wie gebacken.
In diesem Jahr backe ich eine Woche früher Plätzchen als sonst üblich. Hat sich so ergeben, da die Lieblingskollegin ihre erste gegen meine zweite Dezember-Urlaubswoche tauschen wollte. Wenn ich mich allerdings so durch Instagram schnicke, kriege ich selbst angesichts meines für meine Verhältnisse sehr frühen Termins – übernächste Woche – Panik. Irgendwie scheinen alle ihre Weihnachtsbäckerei nahezu beendet zu haben. Das macht mir Angst. Hier ist derweil nicht mal der Schwibbbogen am Küchenfenster aufgebaut.
So. Jetzt aber. Hier meine Plätzchen-Vorschläge. Die Fotos werden von oben nach unten hässlicher, weil älter. Ich glaube, ich muss einiges nochmal neu fotografieren, wenn ich mir das so anschaue… Falls wer also noch nicht fertig sein sollte mit der Weihnachtsbäckerei, wird er hier vielleicht fündig.
und passend dazu:
Beides besonders gut geeignet für filigrane Ausstecher.
Alljährlich am Start – auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren.Funktioniert auch hervorragend rund ausgestochen und mit Keksstempeln bearbeitet.
Im letzten Jahr – wie einige Siefert-Rezepte – neu an den Start gegangen und wirklich genial.
Auch ein Siefert-Rezept aus seiner „Weihnachtsbäckerei“. Etwas aufwendiger, aber es lohnt sich absolut.
Möglicherweise die einzige Plätzchensorte, die wirklich ohne Unterbrechung in den letzten zehn Jahren am Start war. Weil: Könnte sein, dass die Schlösser ausgetauscht werden, wenn es sie einmal nicht geben würde.
Ein Rezept, das immer mal wieder verändert wurde über die Jahre. Jetzt isses aber genauso, wie ich es mag.
Und schon wieder Siefert… Könnte sein, dass das Backbuch-Adventsgeschenk des Gatten – ein Homer-Simpson-Geschenk – ein echter Kracher war.
Wieder ein Rezept mit nicht ganz geklärter Herkunft. Ich weiß nur, dass es mir die Schwester geschickt hat. Und dass es ausgezeichnet ist.
Noch ein Siefert mit italienischem Migrationshintergrund. Selten habe ich so sicher gedacht „Das wird niemals was!“. Und selten war ich so begeistert-überrascht.
Seit einigen Jahren alljährlich bei der großen Plätzchenparade dabei. Sie schmecken super, hätten aber sicher zwischendurch auch mal eine Pause gehabt, wenn nicht die Lieblingskollegin absolut süchtig danach wäre…
Ich sage es ungern, aber es ist so: Ich liebe Heidesand, aber ich kriege sie nie so hin wie die Schwester. Das hier ist seit Jahren mein absolut gelingsicherer Heidesand-Ersatz. Sehr mürbe und sehr lecker. Rezept stammt – glaube ich – aus einem Dr.-Oetker-Backbuch.
Kein echtes „Plätzchen“, aber nachdem mir im letzten Jahr drei Kolleginnen innerhalb kürzester Zeit unabhängig voneinander erzählt hatten, wie köstlich das Rumkugelrezept von Anette, einer anderen Kollegin, sei, habe ich es einer von ihnen abgeschwatzt. Und: Stimmt! Köstlich! Und man braucht keine Kuchenreste dafür.
Funktioniert super, ist etwas aufwendiger, aber sehr lohnend. Und wo ich sie gerade sehe: Die sind diesmal wieder fällig!
Max nannte es dereinst „Snickers-Mopeds“ und das trifft es ziemlich genau. Drei Minuten im Mund – drei Jahre auf den Hüften. Und wenn schon!
Ich hänge es gleich mal drunter, weil’s so gut passt. Auch ein Kracher für Freunde der minimierten Kalorienaufnahme: wenig Masse, viel Brennstoff. Aber Hammer.
Das Heidesand-Rezept der Schwester. Göttlich, wenn man es denn hinbekommt… Das oben ist mir in 2013 mal einigermaßen gelungen.
Einer von vielen Versuchen, gescheite Schokoplätzchen zu backen. Immerhin einer der gelungeneren. Hier wäre ich noch offen für Vorschläge.
Ein Rezept aus einer „So isst Italien“ von Ende 2012. Nicht zu süß. Ein Gegengift gegen den Chocolate Overkill.
Als Kind aß ich Rahmkringel immer bei „Tante Maria“, der Mutter meines Patenonkels. Nach zahlreichen Versuchen war dieses Rezept wirklich nah am Original.
Simples Rezept für kompliziert aussehende Plätzchen. Wobei ich ja immer noch der Meinung bin, dass die besser aussehen als sie schmecken. Deshalb ist bei mir am hellen Teig Orange dran. Passt!
Ein Rezept meiner Mutter. Schmeckt ausgezeichnet. Und wenn man die Dinger in sehr kleine Dreiecke schneidet, reicht es auch, wenn man sie an einer Seite glasiert. Und: Ich empfehle bittere Orangenmarmelade.
Auch so ein Rezept, das irgendwann handgeschrieben und ohne Quellenangabe in meiner Sammlung landete – und genial ist. So genial, dass man irgendwelchen Schokoglasur-Firlefanz glatt weglassen kann.
Was ich hier heute verlinkt habe, sind wirklich nur die genialen Rezepte der letzten zehn Jahre. Wobei da einige auch noch fehlen. Aber die lege ich dann in diesem Jahr nach. Was mal aufgetaucht und dann wieder verschwunden ist, blieb außen vor.
Ich stoße dann jetzt mal mit dem Blog auf zehn Jahre Zusammenhalt entgegen alle Widrigkeiten – Ahnungslosigkeit, Providerwechsel, Gehackedwerden – an. Und dann mache ich mich ans Abendessen. Der Mensch braucht Ziele.
Wow! 10 Jahre, ich gratuliere. Und grummle etwas, weil, ich hab Dich viel zu spät gefunden. Aber jetzt.
Das mit den Plätzchenrezepten, das hätte aber nicht sein müssen. Ich wollte dieses Jahr doch weniger backen, und das wird jetzt wieder nichts….
eigentlich hatte ich dir geantwortet… tststs… also nochmal:
ach, das mit dem „weniger backen“ vor weihnachten klappt doch eh nie. das habe ich mir mittlerweile abgeschmatzt 😀
uuund: danke! =)
glw! ich wünsche mir zum bloggeburtstag plätzchen mit diesem ausstecher: https://ausstecher.de/de/fahrzeuge-werkzeuge/hammer-10-5-cm/
und natürlich vanillekipferl in sichelform. 😀
wo sind meine antworten?! verdammt!
habe mir die passenden ausstecher besorgt. nächste woche geht’s los 😀
Mir tun die vielen Menschen leid, die noch nie deinen blog gesehen haben. Du bist eine so unfassbar gute Köchin/Bäckerin! (oder du machst unfassbar gute fake fotos). Und eine geniale Unterhalterin. Prost! auf zehn neue Jahre!
zuviel des lobs! 😀
und: fake fotos liegen nicht in meiner natur. möglicherweise aber zehn weitere jahre. an dieser stelle aber auch an dich: da musst du durch! hör‘ bloß nicht auf! 😀