Seit gestern kann ich nämlich Brezeln. Beziehungsweise Laugengebäck. Ich dachte, ich starte mal mit kleinen Brötchen. Laugengedöns stand schon länger auf der Mal-ausprobieren-Liste. Und gestern brauchte ich zu den Muscheln ein schnelles Gebäck zum Soße tunken. Da passte mal alles, zumal ich auch ein Rezept bereitliegen hatte.
Ich mach’s kurz: Wieso hat mir niemand gesagt, wie einfach das ist? Und wie flott das geht. Und wie gut die schmecken. Gibt’s jetzt öfters.
Zutaten
- 1 Würfel frische Hefe
- 250 ml Wasser
- 500 g Weizenmehl (plus Mehl für die Arbeitsplatte)
- 1 TL Salz (plus Meersalz für obendrauf)
- 50 g Butter
- 30 g Natron
- 800 ml Wasser
Anleitung
- Butter auslassen. Hefe in 250 ml lauwarmes Wasser bröseln und darin auflösen. In einer Schüssel Mehl und Salz mischen, Hefewasser und zerlassene Butter zugeben und mit den Knethaken des Handrührgeräts etwa zehn Minuten lang zu einem glatten Teig verkneten. Mit einem feuchtwarmen Handtuch abdecken und für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
- Backofen auf 200°C vorheizen. Natron in 800 ml Wasser aufkochen.
- Teig auf bemehlter Arbeitsplatte gut durchkneten. Daraus portionsweise die gewünschten Formen basteln - Brezeln, Brötchen, Stangen etc.
- Teiglinge portionsweise für etwa 30 Sekunden in die köchelnde Lauge geben. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, nach Belieben einschneiden und grobes Meersalz darauf verteilen. Oder Sesam. Oder Mohn. Oder was auch immer.
- Auf mittlerer Schiene abbacken, bis si gebräunt sind.
Dazu gab es die wahrscheinlich letzten Muscheln der Saison. Diesmal mit tomatigem Sud, in dem ich einige Gemüsereste verklappt hatte. Den Gatten störten die Möhrenstückchen. Die fliegen beim nächsten Versuch raus. Ansonsten war das nicht übel.
Auch nicht übel waren zwei andere Abendessen in der vergangenen Woche. Ich hatte ja noch das Rezept für die Wodka-Sauce avisiert. Wenn man von der Pastateigherstellung absieht, ist das eins der schnellsten Abendessen der letzten Monate gewesen. Und sicher nicht das schlechteste.
Zutaten
- frische Pasta (z.B. halbes Rezept "Pastateig mit Ei")
- 2 Frühlingszwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- Olivenöl
- Tomatenmark
- 1 guter Schuss Wodka
- Piripirisoße
- 150 ml Sahne
- frisch geriebener Parmesan (für die Soße und zum Bestreuen)
- Salz, Pfeffer
- Basilikum (fein gehackt in die Soße und etwas für die Deko)
Anleitung
- Frühlingszwiebeln in feiner Ringe schneiden, Knoblauch hacken. Parmesan reiben. Basilikum hacken.
- Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen (keine Farbe nehmen lassen). Tomatenmark und Piripiri zugeben, kurz mit anschwitzen. Mit dem Wodka ablöschen und etwas einköcheln lassen. Sahne angießen. Schwach simmern lassen.
- Pasta in Salzwasser garen, abgießen und in die Soße geben. Parmesan und Basilikum einrühren. Salzen, pfeffern. Mit etwas Parmesan und Basilikum anrichten und sofort servieren.
Für den zweiten Versuch hatte ich Wodka besorgt, der allerdings geschmacklich keinen Unterschied zum notfallmäßig eingesetzten Doppelkorn des Vortags machte. Das Foto der Spaghettiversion (auch aus dem Teig nach dem Rezept von Paolos Mutter) wurde nach einem überlangen Arbeitstag in aller Eile mit dem Handy geknipst. Das nur zu meiner Verteidigung. Da musste es schnell gehen. Der Hunger erlaubte kein ordentliches Ausleuchten.
Am Mittwoch gab es dann ein Geburtstagsbuffet im Büro. Es knockte mich essenstechnisch bis zum nächsten Mittag aus. Deshalb musste der Gatte den Salada de Polvo leider alleine essen. Da ging bei mir nix, obwohl ich prinzipiell bereit gewesen wäre, mich zu überwinden. Immerhin schaffte ich die Zubereitung unfallfrei.
Mein Polvo war vorgekocht. Ich kann also leider keine nützlichen Tipps fürs Garen geben – ob mit Korken oder ohne. Auf alle Fälle war der Gatte sehr angetan vom zubereiteten Kopffüßler. Beim nächstenmal bin ich dann dabei. Im Sommer sicher eine gute Idee mit frischgebackenem Brot.
Zutaten
- 3 Tintenfischtentakel, vorgegart
- 1 kleine rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Selleriestange
- 1 rote Spitzpaprika
- 2 mittelgroße Tomaten
- 1 Bund Petersilie
- 0.5 Bund Koriander
- 5 EL gutes Olivenöl
- 1 TL Honig
- Saft einer halben Limette
- Weißweinessig
- grobes Meersalz
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- Piripiri
Anleitung
- Tintenfischtentakel in mundgerechte Stücke, Zwiebel halbieren und in sehr feine Streifen schneiden. Knoblauchzehe fein hacken. Kerngehäuse der Tomaten entfernen. Tomaten, Paprika und Sellerie in kleine Würfelchen schneiden. Petersilie und Koriander hacken.
- Alles in eine Schüssel geben, Olivenöl, Honig und Limettensaft zugeben und verrühren. Mit Essig, Piripiri, Salz und Pfeffer abschmecken.
- Dazu am besten frisch gebackenes Brot reichen.
Was ich auch noch zu vermelden habe, damit hier alles mal wieder auf dem aktuellen Stand ist, ist das Keimen der ersten Aubergine. Sieger ist die „Rosso di Napoli“. Ansonsten passiert da gerade noch nicht viel in den Eierkartons. Bei den Chili bislang Fehlanzeige. Aber das ändert sich sicher in der kommenden Woche.
Wenn einer mal anfängt, geht es meistens Schlag auf Schlag. Leider stehen sie allerdings in den nächsten Tagen nicht so herrlich in der Sonne wie in den vergangenen. Heute morgen ist alles wieder weiß draußen. So langsam langt’s jetzt. Wenigstens wird’s wärmer.