Da muss man erstmal drauf kommen

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Der gestrige Ausflug in den Orient hatte sich im Prinzip schon nach einer halben Stunde gelohnt. Ich habe ganz neue Granatapfelentkernungswelten betreten. So simpel wie genial. Wieso bin ich da bisher eigentlich noch nicht drauf gekommen?!

Ich fasse mich mal kurz und verschiebe genauere Erklärungen auf morgen. Versprochen. Ich besorge einen Granatapfel und blogge eine Fotoanleitung. Keine Spritzerei, keine Klopferei, kein stundenlanges Rausfriemeln blöder Häutchen. Toll!

Die Granatapfelkerne oben landeten übrigens auf dem Dessert. Milchreis mit Pistazieneis. Ziemlich risky. Ich fand es toll, Mitesser ließen es stehen. Zur Bewirtung von Menschen, deren Geschmack man nicht genau einschätzen kann, werde ich es nicht wiederholen. Besonders das Rosenwasser polarisierte. Wie meinte Jan Steinhauer so treffend: „Es gibt Gäste, die finden, dass das nach Oma schmeckt“.

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Wie gesagt: Mein Fall war es absolut. Die Vorspeise war allerdings wirklich super und kam auch bei allen gleichermaßen gut an: Couscoussalat, lackierte Garnelen, Kräutermayonnaise. Ich gebe es lieber gleich zu: Ich rettete die Garnelenschalen beherzt vor dem Abfalleimer und schleppte sie in einem Beutel nach Hause. Aus denen habe ich eben ein Kurstentiersößchen fürs Abendessen gezogen. Harhar!

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Die Kräutermayonnaise war der Hammer. Und auch der Couscous hat mich wirklich begeistert. Schmeckte gar nicht so vegan / healthy / clean wie ich befürchtet hatte. Und ist eine gute Gelegenheit, mal das Kästchen Medjoul-Datteln aufzubrauchen, die eigentlich auf den nächsten Sticky Toffee Pudding warten sollten.

Als Hauptgang gab es Lammspieße, Ofen-Auberginen, Kirchererbsen und Minzjoghurt. Auch gut – vor allem das Kichererbsenragout. Schön scharf, aber nicht zu scharf. Passte perfekt.

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Und wo wir gerade beim Auberginenthema sind: Ich habe meine heute geerntet. Unwahrscheinlich, dass sie sich bei diesem Wetter noch entscheidend weiterentwickeln werden. Fünf waren es immerhin an meinen zwei Pflanzen. Und auf dem Foto wirken sie irgendwie auch deutlich imposanter als in Wirklichkeit.

Eine habe ich eben versuchsweise fürs Abendessen in Scheiben geschnitten, mit Salz entwässert, angebraten und gekräutert. Nicht das Schlechteste, das einer Aubergine passieren kann.

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Dazu gab es etwas, auf das ich heute morgen angesichts des Krustentierschalenmassakers bei einem Gang durch den Garten gekommen war. Für den Abend war Kabeljau geplant, der mich gestern herausfordernd aus der Fischtheke angelacht hatte. Dazu die Soße. Dazu… Ja, was denn eigentlich?!

Eigentlich hatte ich ein Selleriepüree im Visier, aber mit der Soße ging das gar nicht. Und dann fiel mein Blick auf das Kräuterhochbeet. Und auf die darin befindlichen Unmengen französischen Estragons. Estragonpasta?!?! Den ganzen Tag über zweifelte ich, ob das wohl ginge. Und es ging.

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Nach Standardrezept für Kräuterpasta hergestellt und dann spaghettisiert. Dazu Ofentomaten mit einem guten Schuss Basilikumreduktion. Und die Auberginenstückchen. Zusammen mit gleichbehandelten Zucchinistückchen.

Die Nudeln passten perfekt zur Soße. Und zum Fisch. Und der Estragongeschmack kam voll durch, nervte aber nicht. Es tun sich ganz neue Möglichkeiten auf, die unendlichen Estragonmengen im Beet doch noch sinnvoll nutzen zu können. Estragonravioli mit Garnelenfüllung zum Beispiel. Estragontagliatelle zu Fischfrikadellen. Wenn ich den püriert mit Olivenöl portionsweise jeweils für eine einfache Menge Nudelteig einfriere, müsste das doch gehen…

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