… von Freiheit, wenn das letzte Vanillekipferl geformt ist und aufs Blech wandert! Yeah! Wieder mal geschafft! Meine doppelte Portion ergab diesmal 162 Exemplare. Sollte langen – selbst für den vanillekipferlabhängigen Gatten.
Das Rezept gab es schon mal – nämlich hier: „Nummer 4 klebt!“ Pro einfache Teigmenge füge ich allerdings noch das Mark einer Vanillestange hinzu. Dafür gibt’s oben drauf nur Puderzucker.
Die Fertigstellung der Kipferl ließ sechs Eiweiße zurück. Und eine enthusiasmierte Bäckerin. Die hatte diesmal für die Eiweißverwertung nämlich die Herstellung von Lakritzbaisers eingeplant. Aus dem Lakritzkochbuch (Verlagslink), das ich letztes Jahr – oder war es schon vor zwei Jahren?! – von der Lieblingskollegin zu Weihnachten bekommen hatte.
Letzte Woche traf das Süßholzpulver ein. Den Sirup hatte ich bereits am Vortag hergestellt. Ich war also bereit! So bereit, wie man für Lakritzbaiser nur sein kann. Ich liebe Baiser, ich liebe Lakritze – was soll da schon schief gehen?! Ich mach’s kurz: Sie schmecken ausgezeichnet, aaaber… Sie sehen keineswegs so aus wie auf dem Foto zum Rezept. Das liegt einerseits daran, dass ich auf die schwarze Speisefarbe verzichtet, andererseits daran, dass ich das mit den Schlieren nicht hinbekommen habe.
Zutaten
- 150 g Eiweiß ca. vier Stück
- 230 g Zucker
- 2-3 TL Lakritzgranulat, Lakritzpulver oder Salzlakritzpulver
- 0,5-1 EL Lakritzsirup aus: 2 EL Wasser, 1 EL Lakritzpulver, 150 ml dunkler Sirup
- evtl. schwarze Lebensmittelfarbe
- extra Lakritzgranulat, Lakritzpulver oder Salzlakritzpulver zum Bestreuen
Anleitung
- Den Ofen auf 130°C vorheizen. Eiweiß und Zucker in einer rostfreien** Schüssel mischen. Die Schüssel in ein Wasserbad stellen und die Mischung unter Rühren auf 55 bis 60 Grad erwärmen. Die Schüssel aus den Wasserbad nehmen und das Baiser weiterrühren, bis es abgekühlt ist.
- Mit Lakritzgranulat bestreuen, Lakritzsirup darüber geben und eventuell ein bißchen Lebensmittelgarbe. Den Teig noch ein paar Mal umrühren, bis er hübsch marmoriert ist.
- Mit zwei Löffeln*** Teighaufen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Mit einem bißchen Lakritzgranular bestreuen und 55 bis 60 Minuten**** backen. Das Baiser sollte in der Mitte ein bißchen zäh sein*****.
- Trocken und luftdicht aufbewahren.
Notizen
* Ersatzlos gestrichen
** Klar... Rostige Schüsseln haben in der Küche nix verloren...
*** Ich habe mit dem Spritzbeutel gearbeitet. Das zerstört dann auch nachhaltig die "hübsche Marmorierung"
**** Hier: niedrigere Temperatur = längere Trockendauer
***** Au contraire! Aber das ist Geschmackssache. Bei mir müssen sie jedenfalls komplett durchgetrocknet sein.
Pah! Egal! Schlieren werden überschätzt. Und da das eindeutig „meine“ Plätzchen sind, ist die Optik auch nicht weiter entscheidend.
Und dann stellte ich gestern auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren noch Drambuietrüffel her. Die wecken den Bonnie Prince Charlie in jedem. Definitiv!
Zutaten
- 6 EL Kakao
- 200 ml Crème double
- 1 TL löslicher Kaffee
- 80 g Butter in Stückchen
- 4 EL Drambuie
- 30 g dunkle Schokolade grob gehackt
Anleitung
- Sahne und Butter in einem Topf mischen. Schokolade in eine Schüssel geben. Sahne-Butter-Mischung aufkochen und über die Schokolade geben. Kaffeepulver hinzufügen und kräftig aufschlagen.
- Anschließend über Eiswasser kalt rühren. Wenn die Masse dick wird, den Whisky zugeben. Weiter rühren.
- Sobald die Masse ihre Form hält, in einen Spritzbeutel füllen und zügig auf ein mit Frischhaltefolie bezogenes Brett in Tupfen aufsprühen. Kalt stellen.
- Zuletzt mit Kakao bestäuben und kalt aufbewahren.
Eigentlich gehört da noch Kakao drüber. Und eigentlich sollten sie auch nicht mit Tülle gespritzt werden. Aber nachdem mir beim korrekt aussehenden Versuch nach ein paar Exemplaren der (Einweg-)Spritzbeutel geplatzt war, ging ich nach dem Putzen der Küche lieber auf Nummer sicher. Und der Gatte verweigerte anschließend den Kakao. Deshalb sehen sie jetzt so aus. Auch egal.
Das Rezept stammt von Bruno Loubet, einem Franzosen, den es kochenderweise nach London verschlagen hat. Ich bin mal so frei und übersetze es:
So. Ich mach‘ dann mal weiter… So ’ne Woche Urlaub ist schnell vorbei. Und nachmittags ist es so früh dunkel, dass ich die spätere Produktion erst am folgenden Tag fotografieren kann. Da heiß es durchstarten! Eine Plätzchenküche ist schließlich kein Ponyhof!