Ich konnte einfach nicht dran vorbei, an diesem bunten Blumenkohl. Und seit er sich hier im Haus befindet, schleiche ich permanent mit der Kamera um ihn herum. Mit Blumenkohl kann man mich offensichtlich mehr begeistern als mit Blumenstrauß.
Und: Nein. Die sind nicht gefärbt. Das sind Züchtungen, die so aussehen. Vom Muster her wirken sie wie unmotivierte Romanescos, denen es nach den ersten beiden Umdrehungen zu anstrengend wurde. Jetzt sind sie geschnippelt und ich wusste auch ziemlich flott, was ich daraus machen würde. Die dürfen den letzten Skrei dieses Jahres begleiten.
Das hier ist der vorletzte. Dem durfte der erste Bärlauch der Saison Gesellschaft leisten. Wobei ich gestehen muss, dass das Bärlauchrisotto jetzt nicht soooo der absolute Hammer war. Also nicht direkt unlecker, aber auch nix, nachdem man sich anschließend sofort wieder sehnt. Der Rest des Pestos wartet jetzt erstmal im Kühlschrank auf Nudeln. Scheint mir die bessere Ehe.
Zurück zum kunterbunten Blumenkohl. Generell ist Blumenkohl in diesem Haushalt nicht gerade das begehrteste Gemüse. Man könnte fast sagen, er ist ausgesprochen unbeliebt. Hier müsste dann die Optik also einiges retten. Aufgrund der Befürchtung, dass sich „das Bunte“ bei längerem Kochen entfärben könnte, entschied ich mich für Dämpfen. Die Köpfe wurden also in kleine Röschen zerteilt. Die Stiele habe ich gewürfelt.
Die Idee stammt von Hans Jörg Bachmeier (Rezept hier).
Aus den Stielen wird Püree hergestellt. Das gefiel mit außerordentlich gut. Da bei den kleinen Köpfen allerdings wenig Stiel abfiel, kochte ich sicherheitshalber noch eine größere Kartoffel dazu, die ich heiß durch die Presse drückte. Sicher ist sicher. Das Blumenkohlpüree an sich entstand aus einer in Butter angeschwitzten Schalotte, eben den Stielwürfeln, etwas Geflügelfond und reichlich Sahne. Das Ganze wurde eingekocht, bis die Flüssigkeit fast vollständig verkocht war, püriert, mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt und mit den Kartoffeln vermischt. Ein Stich kalte Butter schadet an dieser Stelle rein gar nicht.
Mein Skrei ist mit Zitronenoel, Basilikum und einem Lorbeerblatt vakuumiert worden. Eigentlich sollte der Sous-vide gegart werden, aber das Vakuum hatt das Einfrieren nicht unbeschadet überstanden. Also auspacken, das Ding. Ich entschied mich für „auf der Haut braten“ und gegen das Bachmeier’sche Dünsten. Währenddessen landeten die bunten Röschen brav im Dampfgarer. Jetzt flott die Vinaigrette herstellen. Ich nahm Olivenoel, hellen Balsamico und etwas Senf. Dazu frische Petersilie. Darin landete schließlich der noch heiße Blumenkohl. Für den Skrei ein wenig Meersalz und Pfeffer aus der Mühle – und alles ab auf die Teller:
Das war toll – auch für Blumenkohlhasser. Wenig kohlig, toll im Geschmack und nett anzuschauen. Passt! Von meinen sechs Miniblumenköhlern Miniblumenkohls kleinen Köpfchen Blumenkohl sind noch drei übrig. Juhuuu! Irgendwas fällt mir damit bestimmt noch ein. Alexander Herrmann hat da letzthin mal den Mixer angeworfen: Blumenkohl-Couscous. In Bunt vielleicht auch mal einen Versuch wert.
Was unbedingt der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden muss: Nachdem die Propagandamaschine vor dem Mainzer Hauptbahnhof am Dienstag ins Stocken geraten war, gab es am Freitag wieder Geschenke.
Die Grünen standen mit Muh Muhs in den Startlöchern, die SPD mit Mini-Hanutas. Joooaaaahhh… Nett. Heute ließ sich – wie ich aus überaus zuverlässiger Quelle erfahren habe – die SPD nochmal zu roten Rosen hinreißen. Und morgen isses dann soweit. Ich hoffe inständigst, dass mein Ex-Bundesland mich nicht so sehr enttäuscht wie mein aktuelles. Das würde mir wirklich das Herzchen brechen.
nach den geschenken nach würde ICH die hanuta-partei wählen 😀
warte nochmal kurz. du hast den klöckner-kuli noch nicht ausgeklappt gesehen. da kann man an der seite ein ganz tolles foto von der klöcknerin mit zwei rentnern rausziehen. naaaaa… immer noch hanuta-freund?! 😀
hey wieso – du lebst doch wohl nicht in Sachsen….Anhalten!!
Und dein Benettonblumenkohl ist zum Skreien!
aber im brutalstmöglichen hessen, in dem die bewohner des frankfurter speckgürtels offensichtlich massiv angst um ihre – auf welchem wege auch immer angehäuften – pfründe haben… :rolleyes: