Dieses 5:2-Verhältnis…

… zwischen Büro und Freizeit gefällt mir nicht. Wobei „gefällt mir nicht“ schlecht formuliert ist. Aber immerhin salonfähig. Ich weiß: Das ist ein Luxusproblem. Es gibt schließlich Menschen, die mit 6:1 und auch 7:0 leben müssen. Aber mir gefällt das trotzdem nicht.

Man hat einfach zu wenig Zeit, sich mit Dingen zu befassen, die man gerne macht. Spülen zum Beispiel. Kleiner Scherz. Gestern haben wir die Spülmaschine geöffnet. Kein Wasser in der Bodenwanne. Shit!

Daraufhin hat der im wahrsten Sinne des Wortes wieder „aufgetauchte“ Gatte erstmal nach einem Reparateur gesucht. Der Reparateur wird kommen – aber erst kommende Woche… Es bleiben laut ihm zwei Möglichkeiten. Eine ist günstig und schnell erledigt. Die andere erfordert eine neue Spülmaschine. Wir werden sehen. Themenwechsel. Deprimiert mich das doch zu sehr.

Der Gatte war letzte Woche in Israel. In Eilat war das Wetter deutlich besser als hier. Das muss ja nicht extra erwähnt werden. Und das obwohl er einen der drei Regentage im Jahr erwischte. Eine Sensation!

Dass das Tote Meer ziemlich tot – weil recht salzig – ist, war mir klar, hat mich aber doch in dieser Deutlichkeit verblüfft. Getaucht wurde natürlich im Roten Meer. Der Gatte war sehr angetan von der dortigen Unterwasserwelt. Besonders beeindruckend: eine tiefenentspannte Meeresschildkröte, die minutenlang neben ihm her schwamm. Klar. Die kann ja auch entspannt sein. Kein Büro. Keine Spülmaschine.

Für des Gatten Rückkehr hatte ich – Donnerstag ist mein überlanger Arbeitstag – auf den letzten Drücker nach meiner Heimkehr im TK gebunkerte Ravioli aufgetaut und dazu hurtig Piri-Piri-Garnelen mariniert und in die Pfanne geworfen. Zack! Fertig!

Für Donnerstag wünschte er sich Wildwurst. Es gab dazu Brezenknödel (TK-Reste von Weihnachten – so langsam lichtet sich die Überproduktion in den Gefrierfächern) und Rahmlauch.

Gestern ging es dann ans „Palomar“-Kochbuch. Latkes standen auf dem Plan – israelische Reibekuchen, Kröbbelsche, Rievkooche. Whatever. Und dazu wanderte der Hirschbraten in den Ofen, den ich als Notreserve bzw. Plan B für Weihnachten in der Hinterhand gehabt hatte. Schon wieder zwei Kilo raus aus der Gefrierung. Wenn’s läuft, dann läuft’s!

Was unbedingt zwischendurch noch erwähnt werden muss, ist, dass ich am Donnerstag meinen Gewinn abgeholt habe: einen Gutschein fürs „Kraut und Rüben“ am Mainzer Schillerplatz. Link über „Geschmaxträger“, da die K&R-Website offensichtlich gerade ein Problem hat.

Da wollten wir ohnehin immer schon mal Mittagessen holen, hatten es aber genauso oft verschoben. Diesmal sind wir hinmarschiert. Und waren mit der Beute deutlich früher als erwartet zurück. Eigentlich perfekt: Essen holen in Verbindung mit einem ausgedehnten Marsch. Das schreit praktisch nach einer Wiederholung.

Und es war wirklich lecker. Wir hatten beide die Ofenkartoffel „Die dicksten Bauern“. Und die war ausgezeichnet! Und lustig war es auch noch, den Gewinn abzuholen. Danke nochmal!

Dazu gab es kleine Ciabatta-Stangen. Das hat mich so ein wenig motiviert, mich daran bei Gelegenheit einmal selbst zu versuchen. Nach längerer Beratung mit Herrn Google scheint das aber irgendwie auch eine Glaubenssache zu sein. Baguette lässt grüßen.

Bevor ich jetzt tatsächlich Lievieto Madre ansetze, versuche ich es mal auf die billige Tour. Piti hetzt mir sicher wieder eine Bäckerinnung auf den Hals. Vermutlich diesmal die italienische…

Zurück zu den Latkes. Die sind nach Originalrezept gemacht. Kein Grund also, den Mossad zu informieren.

Hier das Rezept aus dem Buch:

Latkes

Gericht: Beilagenteller
Keyword: beilagen
Portionen: 0
Kalorien:
Autor: "Palomar - kreative israelische Küche"

Zutaten

  • 3 vorwiegend festkochende Kartoffeln (etwa 600 Gramm), geschält und gerieben
  • 1 EL Mehl
  • 1 Ei, leicht verquirlt
  • 1 TL gehackter Thymian
  • 1 TL gehackter Rosmarin
  • Salz, Pfeffer
  • 50 g Butter
  • 1 EL Rapsöl

Anleitung

  • Die geriebenen Kartoffeln auspressen (am besten in einem Sieb über dem Spülbecken) und in eine Rührschüssel geben. Mehl, Ei und Kräuter hinzugeben, salzen und pfeffern. Zu vier großen, dünnen Bratlingen (hier: zehn kleine, dünne Bratlinge) formen, nicht zu dick, sonst bleiben sie innen roh.
  • Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und die Latkes bei mittlerer Hitze braten, bis sie auf beiden Seiten goldbraun sind. Aus der Pfanne nehmen und zum Abtropfen auf Küchenpapier legen.

Sehr lustig übrigens das „Vorwort“ zu diesem Kochbuch:

„Ein Kellner kommt zu einem Tisch mit vier jüdischen Frauen, die mit dem Essen fertig sind… ‚Na, meine Damen, hat irgendwas geschmeckt?'“

Geschmeckt?! Diese Reibekuchen – ich habe die Kartoffeln nur grob geraffelt, nicht wirklich gerieben – waren echt genial. Wieso kommt man eigentlich auf die logischsten Ideen nie selbst?! Das Thymian-Rosmarin-Aroma durchzieht das komplette Haus. Perfekt mit den Kartoffeln!

Apropos „Kartoffeln“: Ich brauchte ganze 15 Stück, um auf die angegebenen 600 Gramm zu kommen. Von wegen „Die dümmsten Bauern…“!!!

Heute gibt es Rosenkohl statt Spitzkohl. Wobei der Spitzkohl (meine heimliche Liebe) gestern wirklich köstlich war. Ein endgültiges Essensfoto gibt es frühestens morgen. Oder gar nicht. Das von gestern endete immerhin in einem Debakel. Selten habe ich einen derartig versifften Teller wie gestern fotografiert. Absolut unpräsentabel! Deshalb jetzt nur der Spitzkohl.

Blöd übrigens: Morgen bin ich wieder in der „5“ von „5:2″… Und das ohne funktionierende Spülmaschine. Skandal!

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