Ein sauberer Schnitt

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Wie versprochen kümmern wir uns jetzt mal kurz um den Granatapfel. Von außen nicht so der Kracher, aber gefüllt mit – angeblich 613 – hübschen Kernen. Die 613 ist auf die biblischen 613 alttestamentarischen Gesetze zurückzuführen. Ob es wirklich 613 sind müsste man einmal prüfen – aber nicht heute und nicht ich.

Wer Granatäpfel mag, muss häufiger seine Küche renovieren als der durchschnittliche Granatapfelverschmäher. Zumindest wenn er wie ich bis gestern vorgeht. Quer halbieren, Kerne herausklopfen, Reste herauspokeln – alles versaut, verspritzt, verschmiert. Ziemlich viele der 613 Kerne (so etwa 241) sind angeknatscht oder zerdrückt oder sonstwie geschändet.

Aaaber! Es geht auch einfacher – und zugleich deutlich feinfühliger. Wie erkläre ich jetzt mal als Foto-Love-Story in Bildern:

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Granatapfel oben an der Blüte quadratisch einschneiden (nur die Schale… mit etwas Gefühl…).

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Deckelchen mit dem Blütenansatz abheben. Jetzt sieht man schon die Kerne. Und die Häutchen dazwischen.

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Jetzt mit einem scharfen Messer vorsichtig die Schale in Laufrichtung der Häutchen einschneiden. Die Trennwände, die deren Ansätze man oben sieht, praktisch zum Boden hin verlängern. Schwieriger zu beschreiben als zu tun. Ehrlich!

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Anschließend drückt man vorsichtig mit beiden Daumen oben in der Öffnung den Granatapfel auseinander. Je reifer, desto einfacher. An dieser Stelle kommt die Schüssel zum Einsatz und das Messer hat Feierabend.

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Teile trennen und Kerne herausnehmen. Ein wenig Fingerspitzengefühl braucht man schon noch, aber wenn man behutsam vorgeht, spritzt es nicht mal und alle Kerne bleiben intakt.

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Endergebnis: Schüssel voller Kerne, leere Schalen.

Ich finde, das geht mit etwas Übung sogar deutlich flotter als das Gewürge und Geklopfe mit dem jeweils halben Granatapfel, der seinen Saft – und etwa 478 seiner Kerne – in der gesamten Küche verteilt. Und dabei ist die Putzzeit nicht mal mit eingerechnet.

Für mich war das ein echter „Aha!“-Effekt. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen irgendwie weiter. Ich bin eh kein Freund von Herrschaftswissen.

Und außerdem gefällt mir jetzt auch mein Lieblingbild von Salvador Dalí noch besser: „Traum, verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Erwachen“

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1 Kommentar

  1. Liebe Manuela,
    mein Granatapfel hielt sich leider nicht so an den Bauplan, er hatte Unmengen kleine Kammern. War wohl kein genormter EU-Granatapfel! Trotzdem war es die bislang unblutigste Methode, einen Granatapfel zu zerlegen.Meine weiße Küche blieb weitestgehend weiß und die Kerne bleiben unverwässert, im Gegensatz zur „Unterwasser-Methode“. Vielen lieben Dank für den Tipp und die Anleitung!
    LG Nessa

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