Blogmäßig gaaanz schlechte Phase gerade… Land in Sicht ist ab Karfreitag. Da startet meine erste Urlaubswoche 2021. Und die ist für Gartenarbeit verplant. Aber da kann man auch zwischendurch mal ganz gelassen der Prokrastination frönen. Zumindest ist das momentan mal der Plan.
Bis dahin wird’s nochmal hart, aber auch das tendiert momentan alles nach „Land in Sicht“, sodass ich mich ein innerlich ein wenig zu entspannen wage.
In den letzten Tagen mit Hilfe von Skrei. In allerlei Variationen. Zum Beispiel mit Paprika-Tomaten-Sauce und Arancini aus den Resten des Risottos vom Vortag (s.o.). Ich glaube, das war mein letztes Glas Saucenbasis. Verdammt! Es wird Zeit, dass der Garten wieder Nachschub liefert.
Immerhin streckt der Bärlauch seine ersten Blättchen der – zwischendurch bisweilen auftauchenden – Sonne entgegen. Die Paprika und Chili sind mittlerweile in Anzuchterde umgezogen und haben gar goldige Keimblättchen. Die Tomaten sind ordentlich ausgekeimt und dürfen heute auch in Eierkartons umziehen. Bis zum Kochtopf ist es allerdings noch ein weiter Weg.
Und bis dahin versuche ich, meine Konserven vom letzten Jahr zu verkochen. Recht erfolgreich zur Zeit. Was auch recht erfolgreich war, war ein Link zur Mallorca-Zeitung und den dort befindlichen Rezepten von Marc Fosh. Ich habe sein Kochbuch „Mallorca“ daraufhin auch nochmal aus der Versenkung dem Regal gekramt. Wenn es schon an Ostern keine Reise gibt, wird der Urlaub halt gekocht.
Begonnen habe ich mit seinem „Fischburger nach thailändischer Art“. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Skreireste! Ich sammele die unansehnlicheren Stücke immer im Gefrierschrank. In der Ecke mit den Garnelenschalen ganz unten rechts. Wenn eine ausreichende Menge zusammen gekommen ist, gibt es Bouillabaisse. Oder eine Paella. Oder Fischfond.
Als ich das Rezept sah, war mir klar, dass auch das eine hervorragende Möglichkeit ist, meine Fischreste zu verklappen. Ein Fischburger! Ofenkartoffelspalten und etwas Srirachemayonnaise dazu. Fertig ist das Abendessen. Und irgendwo waren da auch noch Burgerbuns aus der letzten Eigenproduktion. Auch raus aus der Gefrierung! Ein Win-win-Rezept.
Zutaten
- 300 g weißer Fisch ohne Gräten gehackt – hier: Skrei- und ein paar Lachsforellenreste
- 1 Zehe Knobauch gehackt
- 1 lange, rote Chilischote entkernt und gehackt
- 1 EL thailändische Fischsauce
- 20 frische Korianderblätter
- 1 EL Olivenöl
- 100 g Sojasprossen geputzt – hier: Mungobohnesprossen
- 0,5 Salatgurke in feine Streifen geschnitten
- 1 EL Limettensaft
- Salatblätter zum Garnieren
- 2 Burgerbuns
Anleitung
- Fisch, Knoblauch, Chili, Fischsauce und Koriander vorsichtig im Mixer zerkleinern, bis fast eine glatte Paste entsteht. Mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Schüssel verkneten und zwei Zentimeter dicke Burger formen.
- Sojasprossen, Gurkenstreifen und Limettensaft in eine Schüssel geben und etwas durchziehen lassen.
- In einer ausreichend großen Pfanne Olivenöl auf mittlerer Flamme erhitzen. Die Fischburger auf jeder Seite vier bis fünf Minuten braten, bis sie goldbraun und durchgegart sind.
- Brötchen aufschneiden und die Hälften auf der Schnittfläche leicht toasten. Salatblätter auf die untere Hälfte legen. Fischburger darauf, dann die Sprossen und Gurkenstreifen obendrauf. Sofort mit süßer Chilisauce servieren.
Am nächsten Tag durfte eine Hähnchenbrust aus meinem gut gehüteten Vorrat an glücklichen Teilen von gücklichen Hähnchen vom Waldhof ran. Das zweite Fosh-Rezept eignet sich perfekt als schnelles, aber dennoch äußerst köstlichen Arbeitstag-Abendessen. Noch besser wurde der Tag nur dadurch, dass ich mittags meinen ersten Post-Lockdown-Friseurtermin hatte. Herrlich! Einfach nur herrlich!
Zurück zum Essen: Wenige Zutaten, die eigentlich immer vorrätig sind, und dann eine flotte Zubereitung in einem einzigen Topf. Reise hätte dazu gepasst. Oder auch etwas frisches Brot zum Stippen. Da mir das erst einfiel, als ich anrichtete, wurde es ohne alles gegessen. Ich freue mich schon sehr auf eine Wiederholung mit Basilikum aus dem Garten.
Zutaten
- 2 EL Pflanzenöl hier: Rapsöl
- 250 g Hühnerbrust ohne Haut, gewürfelt
- 1 rote Paprika
- 1 Zehe Knoblauch fein geschnitten oder gerieben
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 frische Chili fein geschnitten
- 1 EL Ingwer fein geschnitten oder gerieben
- 1 EL dunkle Sojasauce
- 1 Zitrone der Saft von dieser
- 50 ml Kokosmilch
- 1 Handvoll Königsbasilikum hier: reguläres Basilikum
Anleitung
- Aus Chilis und Paprika Samen und Häutchen entfernen, dann zusammen mit dem Knoblauch und den Frühlingszwiebeln klein schneiden.
- Einen Wok oder eine große Bratpfanne erhitzen, bis sie sehr heiß ist. Öl hineingeben. Hähnchenwürfel hinzufügen.
- Bei großer Hitze zwei bis drei Minuten braten, bis es rundum Farbe genommen hat.
- Gemüse und den Ingwer zugeben und drei Minuten mitbraten.
- Sojasauce, Kokosmilch und Zitronensaft beigeben. Alles bei großer Hitze braten, bis Fleisch und Gemüse schön glasiert sind und das Hähnchenfleisch durchgegart ist. Die Basilikumblätter hinzugeben und sofort servieren.
Gestern war dann schon wieder Skrei dran. Und ein weiteres Fosh-Rezept – das allerdings eigentlich nach Heilbutt verlangte. Ich ignorierte sein Verlangen. Die Frau an der Fischtheke hatte mir gesagt, dass das wohl die letzte Skreilieferung gewesen sei! Ich schleppte eine ganze Seite nach Hause. Golum-mäßig zischte ich „My prrreciousss….“ vor mich hin, als ich das Haus betrat.
Es war schließlich Skreitag… ääähhh… Freitag. Was wird es da wohl zu essen geben?! Genau! Die beiden schönsten Stücke vom „dicken Ende“ landeten ins Salzwasser. Die Mayonnaise-Zutaten im Pürierbecher. Die größte Freude kam aus, als ich im Garten bereits die ersten Estragontriebe vorfand. Perfektes Timing!
Zutaten
für den Fisch:
- 2 schöne, dicke Skreistücke
- Olivenöl und etwas Butter zum Anbraten
- grobes Meersalz und schwarzer Pfeffer
für die Safran-Estragon-Mayonnaise:
- 1 ordentliche Prise Safran
- 2 Eigelbe
- 1 EL Weißweinessig
- 1 TL Senf
- 200 ml Pflanzenöl hier: Rapsöl
- 75 ml Olivenöl
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL frischer Estragon gehackt
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
für das Pürée:
- 1 Stange Lauch eher klein, in Stücken
- 100 g Brokkoliröschen zerteilt
- 50 g Erbsen TK-Ware
- etwas frische Minze gehackt
- Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Anleitung
Vorbereitung des Skreis
- Fischfiletstücke säubern und sorgfältig entgräten. In einer Schüssel in kaltem Salzwasser einlegen.
Jetzt zuerst einmal die Mayonnaise
- Safran für 30 Sekunden in einem Teelöffel mit kochendem Wasser einweichen.
- Eigelbe in einen hohen Pürierbecher geben. Weißweinessig, Safran, Salz, Pfeffer und Senf hinzugeben und kurz vermischen. Dann bei laufendem Pürierstab langsam die Öle in einem beständig anhaltenden und dünnen Strahl hinzugießen.
- Nach circa einer Minute wird die Mischung während des Mixens ihre Konsistenz verändern und zu einer dicken, reichhaltigen Sauce emulgieren. Falls die Mayonnaise zu dick ist, mit einem Teelöffel Wasser verdünnen. Probieren und den Geschmack mit mehr Weißweinessig oder Senf anpassen. Gehackten Estragon hinzugeben und mit etwas Meersalz und Pfeffer abschmecken. Die Mayonnaise kann sofort serviert oder aber auch im Kühlschrank zwei bis drei Tage aufgehoben werden.
Nun zum Pürée
- Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Lauch hinzugeben und für fünf Minuten kochen. Brokkoli hinzugeben und weitere fünf Minuten kochen. Tiefgefrorene Erbsen hinzugeben und nochmals zwei Minuten kochen lassen. Gemüse abtropfen und in einen Mixer mit frischer Minze zu einem Püree verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
… uuund die Endmontage
- Etwas Olivenöl in einer schweren Bratpfanne erhitzen. Fischfilets trocken tupfen. Sobald das Öl heiß ist, Filets in der Pfanne von der Hautseite für anbraten und auf der haut durchgaren lassen. Einen Stich Butter auslassen. Die Oberseite des Fischs damit begießen. Salzen und pfeffern. Mit Brokkolipürée und Safran-Estragon-Mayonnaise servieren und mit Zitronenschnitzen garnieren.
So. Und jetzt kümmere ich mich mal um meine Baby-Tomaten. Heute Abend sollte dann die komplette Anzuchtstation fein säuberlich nebeneinander an meinem Fenster stehen.
Wenn das eine Blog-arme Zeit ist… ich bade in deinen schönen Bildern..Skrei habe ich dieses Jahr voll verpasst, aber wenigstens bei dir genossen.