Schnee liegt gerade keiner. Im Gegenteil. Trotzdem fühlte ich mich ein ganz klein wenig wie Frances McDormand, als ich dem Gatten beim Testen des Häckslers zuschaute. Oh! Verzeihung! Ich meinte: „[Beim Testen des] Elektro-Leisehäckslers (im Folgenden nur ‚Leisehäcksler‘ genannt).“
Ich schätze, die Coen Brothers hätten auch ihren Spaß an unseren immer wieder kurz aufkommenden Gewaltfantasien gehabt. Das Ding zu montieren war mit dem beigefügten Kirmeswerkzeug (Marke „Schießbude – drei Schuss zum Preis von zwei“) nicht möglich. Wir schafften es dann mit unserem eigenen Werkzeug.
Sätze wie „Gefahr – Rotierende Messer. Halten Sie Hände und Füße außerhalb der Öffnungen, während der Leisehäcksler läuft“ sorgten für gute Stimmung. Sätze wie „Der Leisehäcksler ist ausschließlich zum Zerkleinern von Baum- und Heckenschnittgut konzipiert“ dämpften die Stimmung wieder etwas. Nachdem wir auch die „Gefahrenwarnung für Kinder und Personen mit verringerten physischen, sensorischen oder mentalen Fähigkeiten (beispielsweise teilweise Behinderte, ältere Personen mit Einschränkung ihrer physischen und mentalen Fähigkeiten) oder Mangel an Erfahrung und Wissen (beispielsweise ältere Kinder)“ gelesen hatten, waren wir überzeugt, perfekt für den ersten Ast gerüstet zu sein.
Trockene, dickere Äste wurden perfekt zerkleinert, frischer Baumschnitt sorgte für Probleme. Die „Fargo“-Nummer hätte das Ding vermutlich umgebracht, selbst wenn wir eine Person gefunden hätten, die gleichzeitig verhasst und dürr genug gewesen wäre, durch den Einfülltrichter zu passen. Apropos „Einfülltrichter“: Meine neuen Lieblingsworte sind „Häckselgutfangbox“ und „Drehrichtungsumschalter“.
Zurück zum gestrigen Abendessen. Bevor es zu warm und frühlingshaft wird, musste dringend nochmal Rosenkohl auf den Tisch. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für ein Curry mit Rosenkohl, das auch hervorragend gelang. Wen’s interessiert: Es ist sogar vegan, wenn man die Hühnerbrühe durch Gemüsebrühe ersetzt… *rolleyes*
Zutaten
- 300 g Rosenkohl
- 1 mittlere Zwiebel
- 1 Stück frischer Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 2 mittlere Kartoffeln
- etwas Olivenoel
- 0.5 TL Kreuzkümmel
- 0.5 TL Kurkuma
- 0.5 TL Ras el Hanout jaune
- 1 kleine, getrocknete Chilischote
- 2 EL Madras Curry
- 2 Tomaten
- 200 ml Geflügelfond
- 200 ml Kokosmilch
- 5 Champignons
- 220 g Kichererbsen (aus dem Glas - Abtropfgewicht)
- 2 EL Olivenöl
- Baharat, Ras el Hanout jaune, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer, Salz, Pfeffer
- frischer Koriander
Anleitung
- Rosenkohl blanchieren und Röschen halbieren. Kartoffeln entweder als Pellkartoffeln vorkochen, abziehen und würfeln oder gewürfelt etwas vorgaren. Champignons vierteln.
- Chili, Ingwer und Knoblauch sehr fein hacken. Zwiebel halbieren und in Streifen schneiden.
- Kichererbsen abspülen, aus Olivenöl und den Gewürzen im unteren Teil der Zutaten eine Marinade herstellen. Kichererbsen damit verrühren und im Ofen leicht knusprig ausbacken. Ein paar für die Garnitur beiseite stellen.
- Etwas Öl im Wok erhitzen. Zwiebelscheiben, Knoblauch, Ingwer und Chili darin anschwitzen. Kreuzkümmel, Ras el Hanout und Madras Curry zugeben und mit anschwitzen. Mit dem Geflügelfond ablöschen. Kokosmilch angießen.
- Rosenkohl, Kartoffelstücke und Champignons zugeben und offen einköcheln lassen. Kichererbsen zugeben und ebenfalls noch etwas mitgaren.
- Wenn das Curry die gewünschte Konsistenz erreicht hat, nochmals mit Salz, Pfeffer und den Gewürzen abschmecken. Koriander hacken und kurz vor dem Servieren unterrühren. Zuletzt geröstete Kichererbsen darauf geben.
Ich war deutlich begeisterter als ich vorher vermutet hatte. Den Gatten störten die Kartoffelstücke. Und da noch Rosenkohl übrig war, gab es gleich noch einen zweiten Versuch. Diesmal mit Hähnchen, Paprika statt Kartoffeln und Kidneybohnen (die Dose musste weg) statt Kichererbsen (keine mehr im Haus). Ich hätte allenfalls noch trockene Kichererbsen gehabt, die allerdings niemals bis zum Abendessen betriebsbereit gewesen wären.
Zutaten
- 1 Hähnchenbrust
- 300 g Rosenkohl
- 1 mittlere Zwiebel
- 1 Stück frischer Ingwer
- 1 Knoblauchzehe
- 1 rote Paprika
- etwas Olivenoel
- 0.5 TL Kreuzkümmel
- 0.5 TL Ras el Hanout jaune
- 0.5 TL Kurkuma
- 1 kleine, getrocknete Chilischote
- 2 EL Madras Curry
- 2 Tomaten
- 200 ml Geflügelfond
- 200 ml Kokosmilch
- 5 Champignons
- 220 g Kidneybohnen (Dose) - Abtropfgewicht
- frischer Koriander
Anleitung
- Hähnchenbrust würfeln.
- Rosenkohl blanchieren und Röschen halbieren. Paprika in feine Streifen schneiden. Champignons vierteln.
- Chili, Ingwer und Knoblauch sehr fein hacken. Zwiebel halbieren und in Streifen schneiden. Kidneybohnen abspülen.
- Etwas Öl im Wok erhitzen. Hähnchenbrustwürfel darin rundum anbraten. Beiseite stellen. Wieder etwas Öl in den Wok geben und Zwiebelscheiben, Knoblauch, Ingwer und Chili darin anschwitzen. Kreuzkümmel, Ras el Hanout und Madras Curry zugeben und mit anschwitzen. Mit dem Geflügelfond ablöschen. Kokosmilch angießen.
- Rosenkohl, Kartoffelstücke und Champignons zugeben und offen einköcheln lassen. Kichererbsen zugeben und ebenfalls noch etwas mitgaren.
- Wenn das Curry die gewünschte Konsistenz erreicht hat, nochmals mit Salz, Pfeffer und den Gewürzen abschmecken und Hähnchenwürfel zugeben. Koriander hacken und kurz vor dem Servieren unterrühren.
Dazu kann man natürlich Reis reichen. Wir aßen es ohne. Der zweite Versuch war für mich ähnlich erfolgreich wie der erste. Der Gatte fand ihn besser.
Kritik am Essen?! Vorsicht! Draußen steht der Leisehäcksler!
Zum Mitnehmen:
Baumschnitt und Häckseln sind die schönste Gartenarbeit. Besonders mit einem männlichen LAUThäcksler. :fg:
Am Tag darauf in den warmen Häckselschnitzeln wühlen… wunderbar!
Das mit dem Wühlen muss ich noch testen. Klingt, als ob es mir gefallen könnte 😀
Lauthäcksler… Pah! 😀
Fein. Ist gespeichert zum Nachkochen. Nur ohne Koriander (bäh!) …
dann guten hunger! 😀
den koriander schmeckt man kaum raus – obwohl… als korianderhasser vielleicht schon 😀