So wunderschön das auch ist: Das Mandelbäumchen blüht! Leider genau im falschen Augenblick. Ab morgen ist Frost angesagt. Das ist schrecklich! Des Gatten einziger Baum im Garten (die mit den Früchten gehören alle mir!) gibt einmal im Jahr alles. Etwa zwei Wochen lang. Anschließend kommt die unvermeidliche Monilia-Spitzendürre.
Und dann komme ich. Mit der Schere. Ich schneide ihn herunter auf Spazierstockformat. Und er treibt dann langsam wieder aus und kriegt Blätter.
Die zwei Wochen von 365, in denen er blüht, sind das aber wert. Jede Minute. Es ist immer traumhaft. Man muss ihn einfach lieben. Und es geht gerade los.
Und da heute auch noch nach einem 11-Stunden-Arbeitstag die Sonne schien, als ich vorsichtig schleichend (Blitzmarathon!) zu Hause eintraf, turnte ich ewig mit der Kamera um den Traum in Rosa rum, bis es zu dunkel wurde für brauchbare Fotos. Diese verschwenderische Pracht!
So, wie es gerade ausschaut, wird der Traum diesmal leider in Sturm, Kälte, Regen und – zumindest momentan gemeldet – Schnee untergehen. Man möchte weinen.
Das Mandelbäumchen sammelt ein ganzes Jahr lang seine bescheidenen Kräfte – und explodiert dann in einer Art und Weise, dass man stundenlang bewundernd davor stehen möchte. Und das war’s dann auch wieder. Verdammt!
Ob mich da wirklich der gerade seit heute erblühte Borretsch hinwegtrösten kann?! Ich befürchte nein. Der blüht ja prinzipiell dauerhaft bis zum Winter. Und sät sich aus, wo man ihn nicht braucht. Gefühlloses Kraut! Schluchz!