Nach langem Zögern habe ich dann heute mal die Gartenplanung in Angriff genommen. Bei der Schwester wurde bereits pikiert – aber gut… Sie hat auch ein Gewächshaus.
Ich habe mir immerhin vor zwei oder drei Wochen ein Frühbeet gegönnt. In der Hoffnung, die Tomatenpflanzen zu gegebener Zeit nicht ständig rein- und rausschleppen zu müssen. Das Frühbeet gab es bei Lidl – allerdings nur online. Gut… Dann… Ich orderte es. Dazu gleich noch drei Säcke Anzuchterde, weil ich das für wahnsinnig clever hielt. Der Paketmann würde es – wie vereinbart – im Carport deponieren, und ich müsste es dann nicht schleppen.
Die Idee war toll. Es scheiterte mal wieder an der Ausführung. Der Paketmann hatte nämlich keine Lust, den Kram in den Carport zu schleppen, warf eine Abholkarte für die Idsteiner Post ein und zog von dannen. Supi!
Ich holte den Kram also ab, bekam für den Transport zum Auto freundlicherweise eine völlig manövrierunfähige Gitterbox zur Verfügung gestellt, rammte auf dem abschüssigen Gelände fast mein eigenes Auto und transportierte schließlich fluchend alles Richtung Heimat. Heute wurde immerhin der erste Sack Anzuchterde verbraucht. Bei den momentanen Temperaturen kann ich mir die Montage des Frühbeets wohl noch sparen.
Vorziehen werde ich alles in Eierkartons, die ich seit der Weihnachtsbäckerei gesammelt habe. Die 10er habe ich brav beim Hühnerhof abgeliefert. Auf die 6er sind sie nicht so scharf. Die habe ich also beiseite geschafft. An dieser Stelle ein Tipp: Besonders ökologisch wertvoll erscheinende, offensichtlich mehrfach recycelte, beige-braune Kartons sollte man der Altpapiertonne anvertrauen. Während in den hellen Kartons das Gießwasser noch in Pfützen steht, sind die braunen schwabbelig geworden. Die Erde macht dabei eher einen ausgetrockneten Eindruck. Wirkt, als ob die hellen irgendwie imprägniert seien. Sind sie wahrscheinlich auch. Und hochgiftig oder so… Ich habe beschlossen, nicht intensiver darüber nachzudenken.
Und wo ich gerade so gut in Fahrt war, habe ich gleich auch noch die vorgekeimten Kartoffeln aus den Gläschen auf der Fensterbank befreit und in Töpfe überführt. Deutlich vorn liegen die „La Ratte“. Die sind eindeutig am keimfreudigsten.
Fassen wir also einmal kurz zusammen, was wir da jetzt haben: diverse Sorten Zucchini, einen Artischockentest, Muskatkürbis, einen Miniwassermelonentest, Zitronengurken und massenhaft Tomaten. Ich habe mich auf die Azorenimporte konzentriert. Die Schwester hat weitere interessante Sorten vorgezogen. Wir tauschen dann bei Gelegenheit.
Hinzu kommen von Kartoffelseite „La Ratte“, „Bamberger Hörnchen“, „Vitelotte“ und „Rosara“. Das wirkt alles ziemlich vielversprechend. Wobei es aus Platzgründen nicht schlecht wäre, wenn die ein oder andere Kartoffel noch über den Hades ginge. Whistle…
Um die Nerven des Gatten zu schonen, habe ich die Südost-Fensterecke in meinem Zimmer freigeräumt und mit dem gesamten Gartenkram bestückt. Da scheint von morgens bis nachmittags die Sonne rein. Und sie stehen nicht wieder wie sonst vor der Terrassentür im Esszimmer. Insgesamt eine gute Lösung.
Auch eine gute Lösung für eine echt nerviges Problem: ein Laminiergerät. Ich bekam es im letzten Jahr zum Geburtstag und bin bereits heute nach dem ersten ernsthaften Test total enthusiasmiert. Der ganze Kram wurde bereits einmal gegossen – und man kann die Schildchen noch lesen! Unfassbar! Danke, Schwester!