Wir hatten Rote Bete im Haus, nachdem wir einen Großeinkauf bei Bauer Schmidt gemacht hatten. Klassische, wirklich ROTE Bete und geringelte. Und ich wollte sie nicht wieder einfach nur irgendwie einlegen oder carpaccisieren. Im Netz stieß ich auf ein interessant klingendes Ottolenghi-Rezept. Was kann da schon schiefgehen? Genau. Nix.
Und ich nehme das Ende des Spannungsbogens vorweg: Es war genau mein Fall. Leider nicht der des Gatten. Der Salzzitronenliebhaber verweigerte die Salzzitrone. Unfassbar! Er fand, sie passe nicht so recht zum Rest des Tellers. Ich fand sie super in dieser Kombination. Die Geschmäcker sind – gottlob! – verschieden. Ebenso wie die Erinnerungen. Recollections may vary.
Und während wir noch darauf warten, „reif“ für die Enthüllungen des einzigen deutschen Toursiegers zu sein, macht sich ein britischer Prinz zum Deppen. Ich hab’s im Original gelesen. Es tauchte plötzlich auf meinem Handy auf. Plop! Seltsam… Bin jetzt fast durch – im doppelten Sinne. Mitleid an dieser Stelle, bitte! Mit mir.
Da ist echt alles dabei: ödipale Krisen, Drogen, nahezu biblische Kain-und-Abel-Konflikte, Verschwörungstheorien, Narzissmus, Wahrheit und „meine Wahrheit“, Kriegsverbrechen. Ob Ulle das wirklich toppen kann? Ich glaube nicht.
Rot ist nicht immer rot. Auch nicht bei Roter Bete.
Verschieben wir mal Harry und Ulle kurz. Wie sagte meine Freundin Rita doch immer – und sie hat einen rothaarigen Sohn, muss es also wissen? Genau: „Die Roten haben immer einen Stein in der Tasche.“
Die Rote Bete wirkte jedenfalls unverdächtig. Ich beschloss, das Ottolenghi-Rezept zu testen. Auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren mit „Fischstäbchen“. Und für den Crunch plante ich Chips aus der Ringelbete ein. Soweit der Plan.
Was auf dem oberen Foto noch lustig geringelt war, sah nach dem Backofengang mit etwas Olivenöl total langweilig aus. Es brach mir das Herz. Aber es war immerhin erstaunlich knusprig. Und schmeckte auch recht gut. Ich werde nochmal in deep red nachlegen. Sicher hübscher.
Ottolenghi kommt ins Spiel
Die restliche, echte Rote Bete – plus eine geringelte – wurde der Ottolenghi-Behandlung unterzogen.
Zutaten
- 365 g Rote Bete
- 1 Esslöffel Olivenöl
- 1 TL Kreuzkümmelsaat
- 0,5 Salzzitrone
- 1 Esslöffel Zitronensaft
- 10 g Dill
- 1 kleine Zwiebel in dünnen Ringen
- 1 EL Tahini
- 100 g griechischer Joghurt
- Salz und schwarzer Pfeffer
Anleitung
- Den Backofen auf 220°C Umluft vorheizen.
- Die ungeschälte Rote-Bete-Knollen einzeln in Alufolie einwickeln, auf ein Backblech setzten und 30 bis 60 Minuten im Ofen garen.
- Anschließend abkühlen lassen und abziehen. In 5 Millimeter dicke Scheiben hobeln. Beiseite stellen.
- Das Olivenöl in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Kreuzkümmelsamen darin etwa drei Minuten rösten, bis sie lustig hüpfen. Samen und Öl auf die Rote-Bete-Scheiben gießen und vermischen. Anschließend alles auf die Teller geben.
- Salzzitrone entkernen und Schale fein hacken. Dill fein hacken.
- Zitrone und den größten Teil des Dills vermischen und Zitronensaft, Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer hinzufügen. Alles vermischen und auf der Rote Bete anrichten.
- Zwiebelringe darauf verteilen.
- Tahini und Joghurt verrühren. Den Tahini-Joghurt stellenweise in Klecksen auf die Rote Bete geben. Den Salat mit dem restlichen Dill bestreuen.
Dazu gab es „Fischstäbchen“, d.h. Seelachsfilet (nicht fein gemahlen wie bei Käptn Iglo) paniert – Mehl, Ei, Paniermehl – und ausgebacken. Und die Rote-Bete-Chips obenauf.
Wie gesagt: Ich fand das perfekt so. Den Gatten störte die Salzzitrone. Seltsam. Sehr seltsam…
Zurück zu den „Gingers“
Ich hatte selbst jahrelang rote Haare. Gefärbt. Obwohl meine Oma echt „fussisch“ war. Meinem Opa hatte irgendwann eine Wahrsagerin auf einer Kirmes prophezeit, dass er eine rothaarige Frau heiraten würde. Und er tat es. Immerhin entfremdete er sie anschließend nicht von ihrer Familie und zwang sie, ihre Memoiren zu schreiben.
Über Prince Harry und Ulle hätte er nur den Kopf geschüttelt. Wann gibt’s eigentlich Ulles „Wahrheit“ auf Amazon Prime? „In letzter Zeit ist sehr viel über mich berichtet worden, Positives und Negatives. Jetzt ist es Zeit, dass ich mal meine Geschichte erzähle, die ganze Geschichte, wie ich vom Jäger zum Gejagten wurde“ – das klingt doch schon mal sehr vielversprechend nach einer ähnlichen Version von Paralleluniversum wie „Spare“.
Kontrastprogramm: Grünkohl und Onglet. Und Hühnersuppe.
An diesem Wochenende brachte unser samstäglicher Beutezug bei den Selbstvermarktern in der Nähe wieder fette Beute. Das Onglet vom Waldhof wurde diesmal in der genialen Marinade von Astrid eingelegt. Die hatte ich hier schon mal:
Dazu gab es auch einen alten Bekannten – den asiatisch zubereiteten Grünkohl.
Dazu Selleriepürée. Und etwas Srirachamayonnaise. So simpel wir köstlich.
Und für heute sind bereits gestern zwei Suppenhühner, die wir zufällig beim Bauern Schmidt erwischt haben, im Topf gelandet. Die werde ich jetzt gleich mal zerlegen und die Suppe finalisieren. Noch ein Festessen! Sollten wir jetzt erstmal weiter einschneien, verhungern wir wenigstens nicht.
Es soll wohl noch bis Ende des Jahres dauern, bis Deutschland reif ist die Wahrheit. Die Bilder, die ich bis jetzt gesehen habe, sind schon mal vielversprechend in Sachen Ullshit-Potenzial. Ich hoffe, das Skript stammt wieder von AfDjHans. ^^
Aber sollen Gänsi Gänsweins Enthüllungen nicht demnächst noch auf Deutsch rauskommen? Ich mochte ja das Bild dazu: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/vatikan-gaenswein-franziskus-103.html – Double facepalm – when the fail is so strong one facepalm is not enough. 😀