Donnerstag klingelte der Hermes-Mann. Erst war ich erstaunt – „Hab‘ ich was bestellt?!“ -, dann war ich perplex. Oh. Mein. Gott. DAS Hermes-Päckchen!!! Das Päckchen, für das ich am 16. Dezember 2020 den Paketschein erstellt hatte!
Es hat eine wahrhafte Odyssee hinter sich. Kurzer chronologischer Abriss:
Mi, 16.12.2020: „Hiermit bestätigen wir die erfolgreiche Erstellung deines Auftrags.“
Do, 17.12.2020, 9:25 Uhr: „Die Sendung wurde im Hermes PaketShop abgeholt und für den weiteren Transport sortiert.“ 12:50 Uhr: „Die Sendung befindet sich im Hermes Verteilzentrum LC Mainz.“ und zeitgleich: „Die Sendung wurde im Hermes Verteilzentrum LC Mainz sortiert.“ 12:54 Uhr: „Die Sendung wurde im Hermes Logistikzentrum sortiert.“ Respekt! Schlag auf Schlag. Läuft!
Fr, 18.12.2020, 12:47 Uhr: „Die Sendung wurde im Hermes Logistikzentrum sortiert.“ 23:21 Uhr: „Die Sendung ist im Hermes verteilzentrum DEP Düsseldorf eingetroffen.“
Sa, 19.12.2020, 8:38 Uhr: „Die Sendung befindet sich in der Zustellung.„
Durchatmen. Alles bestens. Kommt vor Weihnachten an. Dann passierte allerdings erstmal nichts. Es wurde nicht zugestellt, der Sendungsstatus blieb unverändert. Ich hakte am 22.12.2020 per Mail nach. Statusänderung!
Di, 22.12.2020, 16:50 Uhr: „Die Sendung wird an den Versender zurückgeführt.“ Wie meinen?! Auf meine Mail erielt ich irgendwann die Antwort, dass der Empfänger die Annahme verweigert habe. V-E-R-W-E-I-G-E-R-T?! Meine Plätzchen verweigert. Sehr deprimierend.
Ab da passierte nichts mehr. Vor ein paar Tagen lud ich das Reklamationsformular herunter. Irgendwie ärgerte es mich, dass ich den Versand ja nun bezahlt hatte. Angekommen war nichts. Zurückgekommen war nichts. Was erlaube, Hermes?! Das Formular liegt allerdings immer noch unausgefüllt hier. Zu hoch die Hürde, die zahllosen Detailfragen zu beantworten.
Wie gesagt klingelte es am Donnerstag. Das Päckchen war insgesamt mehr als zwei Monate unterwegs – und ist es laut Sendungsverfolgung noch immer. Ich legte es erstmal weg. Mir graute zugegebenermaßen etwas vor ihm.
Eben wollte ich es wissen. Ich öffnete es. Überraschung! Alles wie gehabt. Karte noch drin, Luftpolsterfolie noch drin, Plätzchendose noch drin. Dann wollte ich es wirklich wissen. Ich öffnete die Plätzchendose und erwartete, dass mir etwas sehr Haariges sehr freundlich entgegenwinken würde. Weit gefehlt!
Sie sind alle ziemlich mitgenommen, zerbröselt, durcheinandergeschüttelt, das Trennpapier ist verrutscht – aaaber: Sie wurden offensichtlich in einer ihrer Haltbarkeit extrem zuträglichen Umgebung gelagert. Da war nix vergammelt oder so. Ich probierte eins, furchtlos wie ich bin. Frisch war es nicht mehr, aber es schmeckte relativ normal. Der Gatte probierte auch – und schlug vor, dass wir zukünftig immer kurz vor Weihnachten eine Ladung Plätzchen mit Hermes verschicken könnten. Dann hätten wir auch im Februar noch etwas davon. Fazit: Es tut mir leid, Nicole, aber deine Plätzchen sind jetzt wieder hier. Unten wird gerade Kaffee gekocht…