Dieses Blogpost beginnt mit einer Entschuldigung. So viel Zeit muss sein. Denn eigentlich hätte es bereits spätestens im Dezember online gehen sollen. Als ich feststellte, dass mir als Tauschpartnerin bei Volkers Blogaktion Koch mein Rezept! Tamara von Cakes, Cookies & more für das Jahresende zugelost worden war, dachte ich. „Volltreffer!“ Und: „Das werden dann definitiv Weihnachtsplätzchen.“ Es war September. Als es ans Plätzchenbacken ging, hatte ich das leider völlig vergessen. Stupid me!
Mitte Dezember – alle Plätzchen waren schon in den Dosen – fiel es mir wieder ein. Mist! Ich stöberte mich durch Tamaras Blog. Es gibt natürlich nicht nur Süßes. Süßes kam leider zu diesem Zeitpunkt aufgrund meines durch die Plätzchenbackerei immer noch in Süßkram-Abwehrhaltung befindlichen Körpers nicht in Frage. Mein erster Will-ich-haben-Reflex durchzuckte mich beim Anblick ihrer Gougère. Zitat: Gougère schmecken wunderbar zum Apéro. Das feine Gebäck wird aus Brandteig zubereitet.
Gougère gab’s an Silvester
Ich setzte sie für Silvester auf die Nachbackliste. Wir aßen sie während der Neujahrsansprache des Bundeskanzlers. Sie schmeckten trotzdem ausgezeichnet. Unbedingte Nachbackempfehlung! Ich könnte sie mir auch gefüllt gut vorstellen. Aber damit übertrete ich garantiert irgendeine unsichtbare Schweizer Gougère-Grenze. Also Psssst!
Kartoffel-Gnocchi – gleich noch nebenbei mitgenommen
Irgendwie langte mir das aber noch nicht. Ich stöberte weiter – und stieß auf Tamaras Kartoffel-Gnocchi. Die würden perfekt zum geplanten Abendessen passen. Kurzentschlossen startete ich durch. Bis auf die Halbierung der Mehlmenge – jede Kartoffel ist anders – hielt ich mich exakt an ihr Rezept. Ebenfalls ein Erfolg. Wir aßen sie gleich mehrfach.
Und: Der mittlere Gnoccho ist nicht verbrannt. Er hat einfach nur kräftige Röstaromen. Pah!
Anschließend stöberte ich noch ein bißchen weiter. Da waren doch noch mehr interessante Sachen. Und schließlich stieß ich auf das hier: Plain in Pigna. Da wusste ich sofort, dss das MEIN Rezept sein würde. Praktisch ein Schweizer Döppekooche. Engadin meets Eifel. Passender geht’s nicht.
Plain in Pigna – Ofenrösti aus dem Engadin
Plain in Pigna ist eine Ofenrösti aus rohen Kartoffeln und Speck – schreibt Tamara dazu. Das Rezept stammt aus dem Engadin und es erinnert wirklich ein wenig an den Eifler Döppekooche. Es ist halt nur flacher. Und es kommt Maisgries in die Masse. Spannend.
Zutaten
- 1 kg festkochende Kartoffeln
- grobes Meersalz
- schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
- 200 g Schinkenwürfel
- 1 Zehe Knoblauch fein gewürfelt oder gerieben
- 1 Ei
- 2 EL Maisgries
- 2 EL Vollmilch
Anleitung
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Kartoffeln schälen und raffeln. Knoblauch reiben, Schinken würfeln.
- Kartoffeln mit Salz und Pfeffer würzen und 2/3 der Schinkenwürfel unter die Kartoffelmasse mischen.
- Ei mit Maisgries, Milch und Knoblauch verrühren und ebenfalls unterrühren.
- Die Masse auf ein mit Backpapier belegtes Blech oder in eine gefettete große Auflaufform streichen. Restliche Schinkenwürfel darüber verteilen.
- Abbacken bis die Oberseite golden gebräunt und knusprig ist.
Bei uns gab es das als Beilage – einmal zu Rahmpilzen, einmal zu Salzzitronenhähnchen aus der Tajine. Das passte ausgezeichnet und kam auch beim Gatten gut an. Vielen Dank für dieses mir wirklich völlig unbekannte Rezept, liebe Tamara.
Ich war bei dir auch sicher nicht zum letztenmal unterwegs. Besonders die Rubrik Swiss Food Discovery hat es mir angetan. Da gibt es für mich noch einiges zu entdecken.
Ich danke dir für deine Geduld und deine leckeren Rezepte!
Koch‘ mein Rezept! – Da bin ich gerne Mehrfachtäterin
Ich habe nämlich bereits ein paar mal gewildert – hier die entsprechenden Blogposts:
Überfall auf Evchens Küche * Mal wieder in fremden Töpfen gewildert * Vom Wildern zwischen Brot und Rosen * Kladdkaka – schon das Wort! * Von Essen und Urlaub * Liechten… was?! oder: Wildern in Kleinstaaten * Pane Bistecca – allerdings ohne Brot und Steak * Zweierlei Knödelei * Doppelter Beutezug
Dieses Röschdi habe ich tatsächlich mal als geheimnisvolle lokale Spezialität in Pontresina serviert bekommen. Ich war etwas enttäuscht ob der versprochenen Überraschung. :cuapio:
Pontresina! Ich habe als Kind „Der König der Bernina“ – meine Eltern waren im Fackel-Buchclub… – gelesen. Ich fürchte, das hat zu einer gewissen revoluzzerischen Grundstimmung geführt… 😀
Ich fand es als Beilage super. Aber sobald etwas knusprig ist, bin ich eh nicht mehr objektiv 8)
Den Schritt zur revoluzzerischen Grundhaltung habe ich leider nicht verstanden. Ich hoffe, das kommt dann mit dem Enthüllungsbuch der Mrs Flax. Ich bestell schon mal ein signiertes Exemplar. 😉
Liebe Manuel,
Herzlichen Dank für die tolle Umsetzung der Gerichte. Es freut mich sehr, dass du meine Rezepte umgesetzt hast.
Liebe Grüsse
Tamara