Okay… Das wird jetzt kurz und knackig. Nachdem ich heute schon beim Zahnarzt nach meinem nächsten PZR-Termin fragen musste und mich nicht erinnern konnte, ob mein nächster Friseurtermin von mir wirklich klug geplant war oder auf einen Sonntag fällt, muss ich leider zugeben, dass meine Verwirrung offensichtlich ihren Zenit erreicht hat. Und bis vor fünf Minuten war ich auch noch absolut sicher, dass heute Montag ist. Natürlich nicht.
Und da morgen ja nun nicht Dienstag sondern Mittwoch sein muss, sollte ich mal langsam mein Blogpost für das Synchronbacken am vergangenen Wochenende schreiben. Und deshalb gleich mal zu Anfang: Danke, Zorra! Tolles Rezept!
Eine Woche vor dem Synchronbacken hatte sich nach sechzehneinhalb Jahren meine getreue Küchenmaschine verabschiedet. Mein Nudelteigkneten. Zeit zum Trauern blieb nicht wirklich. Ich brauchte Ersatz. Dringend. Die Weihnachtsbäckerei stand bevor. Und so kam bei diesem Synchronbacken auch erstmals ihre Nachfolgerin zum Einsatz. Aus weiß wurde Pistazie. Weiß war nicht vorrätig.
Ich habe das vorgegebene Rezept übrigens mit Übernachtgare gebacken, d.h. den Teig samstags abends angesetzt, über Nacht auf die sehr kalte Terrasse gestellt und sonntags morgen anspringen lassen. Ich sag’s gleich: Der Teig war eine Bestie! Er ist wunderbar aufgegangen und ließ sich super verarbeiten. Ich hatte gleich ein gutes Gefühl. Manchmal sind Hefeteig und ich soooo eng. Da passt keine Frischhaltefolie dazwischen.
Nach dem Kneten ließ ich ihn noch etwa eine Stunde gehen. Bereits in dieser Zeit hatte er sich fast verdoppelt. Am nächsten Morgen drückte er bereits kräftig gegen die Folie. Die Schüssel, die ich für reichlich groß gehalten hatte, war fast zu klein. Zugedeckt hatte ich ihn mit meinem Billy-Bragg-„Milkman of human kindness“-Tea Towel. Es schien ihm gefallen zu haben. „Empathie – Good for you. Good for everyone!“
Ich stretchte und formte, schnitt ein und glaubte, alles richtig gemacht zu haben. Hatte ich aber nicht. Meine Einschneidetechnik war so falsch wie ineffektiv. Nach dem Backen – der Teig ging weiter wie verrückt auf! – waren meine Einschnitte fast nicht mehr zu erkennen.
Hier aber erstmal das Rezept. Ich habe mich sehr nah am Original gehalten. Bloß bei der Glasur musste ich von Orangen- auf Mandarinensaft ausweichen. Und auf die Marmelade unter dem Zuckerguss hatte ich auch verzichtet. Was mich richtig ärgerte war am Ende die Tatsache, dass ich einen perfekten ersten Einsatz für das beste Orangenblütenwasser aller Zeit aus gozitanischer Produktion verpasst hatte. Aber da ich das Rezept sicher noch mehrfach nachbasteln werde, lässt sich das ja noch nachholen.
Zutaten
für den Teig:
- 75 g ungesalzene Butter auf Zimmertemperatur
- 240 ml Vollmilch
- 450 g Weizenmehl Type 550
- 3 g Trockenhefe
- 5 g feines Meersalz
- 1,5 TL Kardamom gemahlen
- 50 g Zucker
- 1 Ei
für die Füllung
- 100 g brauner Zucker hier: Demerara
- 2 EL Zimt gemahlen
- 0,5 TL Kardamom gemahlen
- 42 g ungesalzene Butter geschmolzen
- 1 TL Vanilleextrakt
für die Dekoration & Glasur:
- 1 Ei
- 1 Mandarine Schale von der ganzen und Saft von etwa der Häfte der Frucht
- 55 g Puderzucker
Anleitung
Herstellung des Teigs (30 Minuten und etwa eine Stunde Gärzeit)
- Die Butter und die Milch in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze verrühren, bis die Butter geschmolzen und die Mischung warm ist. Mischung auf etwa 40°C abkühlen lassen.
- Das Mehl in eine große Rührschüssel geben. Salz, Hefe, Kardamom und Zucker zugeben und alle Trockenzutaten verrühren.
- Das Ei und die Hälfte der Milchmischung zugeben. Mit dem Rührbesen auf niedriger Stufe verrühren. Nach und nach mehr Milch hinzufügen, während die Küchenmaschine läuft, bis sich ein weicher, etwas klebriger Teig bildet und das gesamte Mehl aus der Schüssel aufgenommen ist.
- Zum Knethaken wechseln und so lange kneten lassen, bis der Teig glatt und nicht mehr klebrig ist und sich vom Schüsselrand löst.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in eine leicht gefettete Schüssel geben und fest mit Plastikfolie abdecken. Teig bei Zimmertemperatur eine Stunde gehen lassen und anschließend über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Vorbereitung der Füllung (10 min)
- Zucker, Zimt und Kardamom in einer mittelgroßen Schüssel gründlich vermischen und beiseite stellen.
- Butter und Vanilleextrakt cremig rühren, bis die gesamte Vanille eingearbeitet ist. Ebenfalls beiseite stellen.
Formen (20 Min. + 30 Min. Gärzeit)
- Ein mit Pergamentpapier ausgelegtes Backblech vorbereiten.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche ausrollen zu einem Rechteck von etwa 30 mal 38 Zentimetern ausrollen.
- Vanillebutter auf dem Teig verstreichen und die Zimt-Zucker-Mischung gleichmäßig darauf verteilen.
- Mit der langen Kante beginnend den Teig sehr fest aufrollen. Dabei immer wieder etwas dehnen und eine straffe Rolle formen.
- Die Naht an der Unterseite und an den Enden zusammendrücken.
- Alles auf das vorbereitete Backblech legen.
- Mit einer scharfen, sauberen Küchenschere den Teig alle zwei Zentimeter einschneiden und dabei fast ganz durchschneiden. Scheiben herausziehen – abwechselnd auf beiden Seiten. Die Scheiben leicht abflachen.
- Blech abdecken und den Teig nochmals etwa eine halbe Stunde gehen lassen.
Backen (25 min + abkühlen)
- Etwa fünfzehn Minuten vor Beginn der Backzeit den Backofen auf 210 °C vorheizen.
- Das Kanellängd rundherum mit dem verquirlten Ei bestreichen.
- Auf mittlerer Schiene bei 210 °C für 25 bis 30 Minuten abbacken. Evetuell vor Ende der Backzeit mit Alufolie abdecken, damit es nicht zu dunkel wird.
- Auf einem Gitterrost vollständig abkühlen lassen.
Dekorieren (15 min)
- Die Schale einer Mandarine abreiben.
- Den Puderzucker in eine mittelgroße Schüssel sieben und so viel Mandarinensaft einrühren, dass ein leicht flüssiger Zuckerguss entsteht. Den Zuckerguss in eine Ecke eines Gefrierbeutels geben, oben zudrehen und die Ecke abschneiden, so dass ein Spritzbeutel entsteht.
- Das Brot mit der Glasur beträufeln. Die Mandarinenzesten über das Brot streuen.
Mehr werde ich jetzt nicht mehr dazu sagen. So um 22:45 Uhr. Ich will zurück aufs Sofa. Nur soviel: Tolles Gebäck, unkompliziert und köstlich. Und auch wenn das Einschneiden nicht so richtig funktioniert, schadet es dem Geschmack nicht. Nachbacken! Unbedingt!
Mit dabei waren diesmal:
Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf * Caroline von Linal’s Backhimmel * Bettina von homemade & baked * Britta von Backnmaedchen 1967 * Petra von genusswerke * Tina von Küchenmomente