Die gestrige Gonsenheimer-Wald-Verabredung mit meiner Lauffreundin Heike machte es endgültig klar: Herbst. Gut. War ja passend zum kalendarischen Herbstanfang. Was will man da meckern? Und so langsam wird es ja auch mal Zeit, dass der Garten sich beruhigt. Möglicherweise habe ich in diesem jahr vorratsmäßig auch ein wenig übertrieben…
Andererseits weiß man ja nie. Ratz-fatz sind wir selbst das alte Ehepaar aus „When the wind blows“. Und dann sind wir vielleicht ganz froh, dass wir noch für eine Weile Pizzasoße und Ofentomaten gebunkert haben. „The real Donald“ arbeitet schließlich zur Zeit hart daran, dass einige Finger Richtung „roter Knopf“ zucken. Sei’s drum. Wir haben Vorräte. Blöderweise aber keinen Keller, in den wir und die Vorräte uns flüchten können.
Immerhin habe ich nochmals 20 Gläser scharfe Tomatensoße gekocht, abgefüllt und etikettiert. Wenn es hart auf hart kommt, schnappen wir uns einfach den Keller der Nachbarn und schließen sanft, aber bestimmt und endgültig die Tür hinter uns. Und hinter unseren Tomatenkonserven. Mit einem diabolischen Lachen.
Apropos „Nachbarn“ – ich versuchte mich anschließend an einer rumänischen Spezialität: Zacuscă. Das ist eine Art Paste aus Auberginen und Paprika. Kann man aufs Brot streichen oder auch als Beilage zum Dippen nehmen. Ich habe Hoffnung, dass mich das vielleicht dem Rezept der ungarischen Kantinenfrau näherbringt. Vielleicht war’s ja das. Hat sich laut Wiki auch auf den Balkan ausgebreitet. Wir werden sehen.
Die Auberginen gehen hier seltsamerweise immer noch ab wie Luzie, während Tomaten und Zucchini kurz davor sind, den Geist aufzugeben. Erstaunlich. Die Pflanzen sind in diesem Jahr aber auch wirklich monströs. Vollkommen im Gegensatz zu vergangenem Jahr.
Falls die Zakuscă was kann, gibt es das Rezept demnächst. Erstmal testen.
Jedenfalls sind jetzt – mit den zehn Gläsern davon – die letzten dreißig in den Vorrat gewandert. Lustigerweise habe ich auch fast keine Gläser mehr in meinem Altglasfundus. Passt.
Jetzt mache ich mich mal ans Abendessen. Schließlich müssen wir hinreichend gestärkt sein, um morgen unser staatsbürgerliches Wahlrecht ausüben zu können. Zum Abschluss noch einen Blick auf den Teller von gestern: Lachs (mariniert in meiner Chilisoße), Violettapüree, Blumenkohl, Wirsing. Und ich war so zeitig fertig, dass das Foto ausnahmsweise mal nicht gnadenlos unterbelichtet ist.