Achtung! Irreführende Überschrift! Ich hab’s nämlich wider Erwarten doch noch gebacken gekriegt. Aber auf den allerletzten Drücker. Gerade ist es 21:30 Uhr. Also knapp zweieinhalb Stunden vor dem Schäubleschen „Isch over!“ – und da war ich selbst überrascht: Das Brot sieht toll aus. Und es riecht super. Puh! Schwein gehabt.
Schon bei der ersten diesjährigen Ankündigung hatte ich beschlossen, diesmal aber echt – also totalechtjetztaber – am World Bread Day von Zorra teilzunehmen. Leider kam mir das echte Leben in die Quere. Ich fürchte, das wird sich auch bis Ende des kommenden Jahres nicht wirklich ändern. Aber irgendwie kriege ich das schon hin. Hoffe ich zumindest jetzt mal in meiner kindlichen Naivität. Heute habe ich es jedenfalls hinbekommen.
Ich beschreibe nun einmal ausnahmsweise nicht in aller epischen Breite, was mir mal wieder – außer dem echten Leben – bei der Herstellung in die Quere kam. Dazu bleibt nämlich gerade absolut keine Zeit. Das Rezept stammt von hier: „Kneading Maltese Heritage One Loaf At A Time“. Die Gozo-Woche wirkt bei mir gerade immer noch nach. Merkt man? Nicht schlimm!
Minimale Veränderungen wurden vorgenommen. Zum Beispiel habe ich das Brot im Gusstopf gebacken. Natürlich in einem ovalen, damit das am Ende wieder passt.
Ich lade jetzt einfach mal das Rezept hoch:
Zutaten
Vorteig
- 0.25 TL Trockenhefe
- 80 ml lauwarmes Wasser
- 70 g Weizenmehl, Type 00
Teig
- 0.5 Tütchen Trockenhefe
- 240 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Meersalz, gehäuft
- 350 g Weizenmehl, Type 00 plus etwas zum Bearbeiten des Teigs
Anleitung
Vorteig - am Abend vor dem Backen
- Hefe und Wasser zusammen verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Mehl unterrühren, bis die Masse feucht, aber konsistent ist. Abdecken und über Nacht gehen lassen.
Teig - am Morgen vor dem Backen
- Starter halbieren und eine Hälfte im Kühlschrank zwischenlagern bis zum nächsten Gebrauch. Andere Hälfte für die weitere Verarbeitung nutzen.
- Halbe Packung Hefe in warmem Wasser auflösen. Vorteig zugeben und gründlich einarbeiten.
- Salz und Mehl (nach und nach) einarbeiten - der Teig sollte am Ende noch feucht sein. Gründlich verkneten. Teig in eine Schüssel geben und für zehn Minuten gehen lassen.
- Anschließend fünf Minuten lang auf der bemehlten Arbeitsplatte ordentlich durchkneten.
- Schüssel mit Olivenöl auspinseln und Teig hineingeben. Bei mir stand er von sechs Uhr morgens bis zu meiner Heimkehr aus dem Büro um etwa siebzehn Uhr. Arbeitsfläche erneut bemehlen und Teig aus der Schüssel auf das Mehl geben. Drei- bis viermal falten und mit einem Küchenhandtuch abdecken.
- Derweil den Ofen auf 230°C Ober-/Unterhitze vorheizen - mit einem Gussbräter darin. Temperatur auf 200°C reduzieren, Teig in den Topf geben, nach Belieben einschneiden und Deckel auflegen. Etwa dreißig Minuten im Ofen lassen.
- Schließlich Deckel abnehmen und Brot weiter backen bis der gewünschte Bräunungsgrad erreicht ist.
Anmerkung
- Aus der zweiten Hälfte des Vorteigs habe ich zwei Tage später nach dem gleichen Rezept kleine Brötchen zu Muscheln gebacken. Sie schmeckten ausgezeichnet, waren mir aber etwas zu hell. Ich teste nochmals mit etwas Backmalz im Teig.
Das Brot lag fürs Foto sogar auf meinem neuen Remembering-the-Azure-Window-Küchenhandtuch. Passender geht’s nicht.
Fazit: Das Brot ist gebacken. Es hat eine extrem knusprige Kruste und ist innen extrem fluffig. Der Gatte meinte gar, es röche nach Grech’s Bakery. Mehr Lob geht nicht. Ich starte am Wochenende einen zweiten Testlauf, aber ich bin sicher, der wird nicht schlechter enden.
Im Rezeptartikel von oben gibt es einen tollen Link zu maltesischem Brot. Den verlinke ich hier auch gleich nochmal: Maltese Traditions: Maltese Bread – Ħobż Malti
Das ist jetzt schon irgendwie ein Blogpost, oder?! Auch wenn es absolut nicht meinen Ansprüchen an mich selbst genügt. Aber wer bin ich schon, dass ich mir von mir selbst Ansprüche diktieren lasse?! Eben!
Bin weg! Pah!
Du kriegst doch alles gebacken, irgendwie! Mir ging es diesmal auch nicht anders. Ich habe auch erst Sonntags angefangen und dann bemerkt, das der Teig noch eine Übernachtgare braucht. Solche Sachen machen das Leben spannend. Ich bin gespannt, was du nächstes Jahr am WBD erzählen kannst.. 😉
dein vertrauen ehrt mich 😀
bin bestimmt wieder dabei.
Ich bin auch immer auf den letzten Drücker… aber oft wird’s dann richtig gut!
Ein maltesisches Brot, wow! Und den Blog-Namen mag ich auch. Ich bin eher der Barbarie-Typ. 😉