„Ich werd‘ zum Hirsch!“

 

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Kalt draußen. Eklig. Verregnet. Und um noch eins draufzusetzen: die Zeit der Firmenweihnachtsfeiern. Unsere Abteilungsfeier fand am vergangenen Donnerstag statt. In Mainz. Im „Cubo Negro“ am Karmeliterplatz. Sehr empfehlenswert übrigens für sehr unterschiedliche Esser. Sogar unsere Vegetarierin war glücklich. 

Meine Orecchiette mit Schwertfisch von der Tageskarte waren jedenfalls eins der besseren Gerichte, die ich auf Weihnachtsfeiern bislang gegessen habe. Und ich konnte sogar – kurz bevor die Lichter ausgingen – noch ein Foto von der beleuchteten Christophskirche machen.

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Freitags kam dann mein Geschenk an mich selbst an. Ein Schmortopf von „Staub“ für alles, das nicht in den kleinen „Le Creuset“-Bräter passt. Wer gerade auf der Suche ist: Im Onlineshop von „Zwilling“ gibt es den großen, runden 28er – mit Newsletterrabatt – zur Zeit für unter 90,- Euro. Der passt von der Größe her auch für den Mehr-Personen-Weihnachtsbraten.

Ich habe ihn eben mit einer Keule vom Hirschkalb befüllt. Unser Leibjäger hatte sie beim letzten Besuch angepriesen. Und wer sind wir, dass wir auf ihn nicht hören?! Eben!

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Noch mehr Spaß macht das Hirschessen in heutiger Zeit, wenn man sich die christliche Symbolik des Hirschs vor Augen führt: „Der Hirsch ist Symbol für den Menschen, der Gott sucht. ‚Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir‘ (Psalm 42,2). Der Hirsch ist deshalb häufig am ‚Wasser des Lebens‘ dargestellt. Der Hirsch gilt auch als Bezwinger des Bösen, als Schlangenbezwinger. Weil er vom Wasser des Lebens trinkt, können ihm die Schlangen nichts anhaben. „

Nimm dies, AfD! Wie praktisch, dass man mit einem einzigen Schmortopf voll Hirsch gleichzeitig Trump, Merkel und Pegida so richtig einen mitgeben kann. Da schmeckt der König des Waldes gleich noch besser. Und dank des angegossenen französischen Rotweins sollte auch Marine Le Pen mit im (Schlangen-)Boot sein.

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Und während der heutige Hirsch im Ofen schmurgelt, kann ich gleich vom gestrigen erzählen. Doppelt gehirscht hält schließlich besser. Jan Steinhauer hatte nämlich gestern auch einen Hirsch auf dem Speisezettel meines letzten Kochkurses vor Weihnachten. Allerdings Hirschrücken. Dazu eine Steckrüben-Sellerie-Mousseline und karamellisierte Maronen in der getrüffelten Sauce. Äußerst schmackhaft.

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Vorweg gab es eine Geflügelleberpâtée mit Kaffeestreuseln und Kürbispickles. Und mit fritierten Kapern. Könnte vielleicht mit der Rehleber, die sich noch im Gefrierschrank befindet, eine Weihnachtsvorspeise werden. Mal sehen…

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Die Kürbisfetzen hätten allerdings eigentlich Kugeln sein sollen. Ich verspreche, dass sie demnächst hübscher sein werden.

Anschließend gab es ein Ziegenkäseeis mit Zimtfinanciers und Cranberrykompott – vorsichtig eingeköchelt, um das Platzen der Cranberries zu verhindern. Ebenfalls demnächst auf der Nachkochliste.

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Zu unserem Hirsch wird es später die ersten Schwarzwurzeln der Saison geben. Und Franz Kellers Bäckerinnen-Kartoffeln aus „Kein Kochbuch für Anfänger“. Um genau zu sein, ist es ohnehin gar kein Kochbuch, aber ich liebe es heiß und innig, zumal meins auch eine Widmung des Meisters enthält.

Hier das Bäckerinnen-Kartoffeln-Rezept, dass es auch (noch) online gibt: „Auf ein Wort, Freunde“. Ich lege dann mal los mit den Beilagen und hänge später ein Tellerfoto an dieses Blogpost an. Mit Hirsch. Schon wegen der Schlangen.

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Und auch wenn es nicht zu einer links-grün-versifften Gutmenschin passt, die keinerlei Angst vor der Islamisierung des Abendlandes hat, so nutze ich jetzt doch die nächste Viertelstunde, um meinen Schwibb(b?)ogen auf der Küchenfensterbank zu installieren. Totensonntag ist schließlich fast rum.

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