In Marsalforn, um Marsalforn, und um Marsalforn herum

Marsalforn war ja in den ersten Jahren immer unser „Heimatort“ auf Gozo und außerdem befindet sich dort – neben dem Brookies in Victoria – mein Lieblingsrestaurant Il-Kartell. So beschlossen wir an einem der ersten Abende nach Marsalforn zu fahren, eine Pizza im Piùtrentanove zu essen und dabei gleich einen Tisch im Kartell zu reservieren. Wir hatten es schließlich mittags schon geschafft, die TK-Pastizzi tal-Pizelli von Grech’s Bakery als Snack im Gasofen aufzubacken, sodass es an diesem Tag kein „großes Essen“ mehr erforderlich war.

Vom Parkplatz liefen wir in die Bucht. Und wir mussten feststellen, dass DIE Bank – hier auf einem „alten“ Foto – verschwunden war. Verdammt!

Wir saßen schließlich in der Bucht direkt am Wasser, die Pizza im Piùtrentanove schmeckte wie immer hervorragend und den Tisch für den Folgeabend hatten wir auch reserviert. Strrrike!

Xwejni Bay – Salzpfannen & kleine Fische

Am nächsten Tag ging’s dann also schon wieder Richtung Marsalforn. Diesmal zum Schnorcheln in die Xwejni Bay. Der Plan war, das mit Drohnenaufnahmen von den Salzpfannen un dem Abendessen im Kartell zu verbinden. Der Plan ging auf.

Der Gatte hatte mich bereits darauf vorbereitet, dass fischmäßig vermutlich wenig los sein würde, aber ich bin ja bescheiden. Es müssen auch nicht immer die bunten Tropenfische sein. Klein und monochrom ist völlig o.k. Und so war ich auch recht zufrieden, zumal es unter Wasser wirklich schön war. Für gute Fotos war die Sicht nicht perfekt. Aber immerhin handelte es sich um meinen ersten Schnorchelgang auf Gozo – und ich war nicht enttäuscht.

Schließlich wanderten wir an der Küste entlang. Der Salzladen von Mr. Cini hatte bereits geschlossen, als wir ihn passierten. Und nachdem wir eine Weile kopfschüttelnd ein junges Paar dabei beobachtet hatten, wie es sein neues Auto auf eine schmale Rampe zwischen den Salzpfannen fuhr, um Fotos davon zu machen, packten wir die Drohne aus und ließen sie kreisen.

Davon gibt es Fotos…

Und davon gibt es auch wieder ein Video:

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Enttäuschung beim Abendessen

Abends liefen wir voller Vorfreude zum Il-Kartell. Wir waren seit 2017 bei jedem Besuch auf Gozo im Kartell eingekehrt und niemals enttäuscht worden. Im Gegenteil! Das Highlight war tatsächlich unser letzter Besuch vor zwei Jahren gewesen. Ich denke immer wieder mal an den ausgezeichneten Lampuki, den ich dort gegessen hatte. So ganz untraditionell und originell, aber sagenhaft köstlich. Mit Sellerie-Gel, gepickelten Gurken und Vermouth Sauce.

Wir trafen ein, bestellten und waren bereits beim Blick in die Karte etwas enttäuscht. Außerdem war das Personal in einer spürbar seltsamen Stimmung. Eher Richtung mittlere Depression. Mir schwante Übles. Und es kam dann auch so. Das Essen war bestenfalls ideenlos und nicht mal hausmannskostlecker. Die Aranchini, die wir bereits beim letzten Mal hatten, waren lieblos und undekoriert auf den Teller geklatscht worden. Als meine Steinpilz-Tortelacci sich näherten, wurde ich fast ohnmächtig vom billigen Trüffelölgeruch. Des Gatten Pulpo delirierte in einer ungewürzten Kürbissauce auf der Pasta herum. Einzig die Fish Cakes waren genießbar. Allerdings waren da Salatstrünke auf dem Teller, die schon bessere Zeiten gesehen hatten und die ich nicht mal mehr meinem Lieblingskaninchen angeboten hätte. Nach dem Essen wurden wir zwar gefragt, wie es war, aber auf die Antwort wurde erst gar nicht gewartet. Vermutlich wusste man es bereits.

Was ist nur aus diesem wunderbaren Restaurant geworden?! Wo ist der Stolz auf spannende und interessante – oder auch einfach „nur“ richtig gute klassische – Gerichte geblieben?! Der Chef selbst war nicht da und das Personal wusste, wie das Essen schmeckte, und es war deshalb bereits beim Servieren in keiner guten Stimmung. Ich hätte heulen mögen.

Einmal rund um Gozo, bitte!

Bis zum nächsten Mittag hatten wir Zeit, um ein wunderbares Restaurant zu trauern. Dann musste aber Schluss sein. Der Gatte hatte wieder – wie beim letzten Mal – ein Boot in Xlendi gemietet, mit dem wir eine Runde um die Insel drehen würden. Diesmal mit Schnorchelstopp! Meine Gegenwehr war kaum noch feststellbar. Ich vertraute dem Kapitän mein „junges“ Leben an. Bedingungslos!

Leider war der Himmel ausgerechnet an diesem Tag sehr diesig. Aus dem Blau wurde ein Hellblau-Grau. Trotzdem war die Bootstour wunderbar – auch wenn die Fotos nicht so aussehen.

Unter Wasser war es dann blauer, als wir in der Nähe von Ras il-Ħobż den Anker warfen und als ich mir das Boot von unten anschaute.

Die Sicht war super – und als Sahnehäubchen gibt’s noch ein kurzes Fischvideo:

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Irgendwann mussten wir leider, leider das Boot wieder abgeben. Eine Schande, zumal der Gatte zum Kapitän geboren zu sein schien. Wenn er selbst steuert, wird ihm auch nicht schlecht. Vermutlich der gleiche Effekt wie bei Serpentinenfahrten mit Auto. Da würgt schließlich auch nur der Beifahrer leise vor sich hin.

Bei der Einfahrt in die Xlendi Bay sieht man erst nur den Watchtower – und Sekunden danach die ganze Hässlichkeit dieses mit Hotels und Apartmentblocks zugeballerten ehemaligen Fischerdorfs. Eine Schande!

Xlendi – diesmal ohne spektakulären Sonnenuntergang

Enttäuschend – aufgrund der allgemeinen Diesigkeit – auch der Sonnenuntergang. Xlendi ist prinzipiell abgesehen von Dwejra der perfekte Sunset Spot. Das war diesmal nix. Aber es wurde trotzdem nett.

Bei Dunkelheit an einem Tisch des Ta‘ Karolina direkt an der Waterfront wirkte Xlendi gleich viel netter. Und das Essen war wirklich jeden Cent wert. Und zwar jeder einzelne Teller. Mein Lampuki war nicht schlechter als im Brookies. Und das ist die Referenz. Die Muscheln, der Fish Cake und des Gatten Ravioli waren ebenso erfreulich.

Und nach dem obligatorischen, gozitanischen Abschieds-Limuncell kehrten wir glücklich und zufrieden zurück nach Għasri. Für nächstes Jahr ist damit immerhin schon klar, wo wir nach der Bootstour essen werden.

Pasta alla Norma: Catania oder Comino – Hauptsache Malta!

Das nun folgende Rezept stammt nicht von den maltesischen Inseln, sondern von der Nachbarinsel Sizilien. Aber erstens könnte es maltesisch sein, weil es exakt dem entspricht, was kulinarisch aus Italien herübergeschwappt ist, und zweitens gab es Pasta alla Norma als letztes Essen vor und als erstes Essen nach dem Urlaub. Und schließlich: Was sind schon 180 Kilometer Luftlinie?!

Und das kam so: Am Wochenende bevor wir durchstarteten, erntete ich noch alles, das sich im Garten befand. Unter anderem waren das viele Tomaten, drei Spiralpaprika und zwei Auberginen. Nach langem Überlegen entschied ich, alles zu einer Pastasauce einzukochen, damit wir an einem hektischen Arbeitstag vor dem Urlaub und bei unserer Rückkehr am Wochenende nicht würden verhungern müssen.

Gesagt, gegooglet, getan. Beide Teller oben haben allerdings je einen Fehler. Der linke (Vorurlaubs)Teller wurde mit Pecorinospänen bestreut, weil es keinen Ricotta Salata (getrockneten Ricotta) gab. Der rechte (Rückkehr)Teller musste mit Brunnenkresse ausdekoriert werden, weil in der Woche unserer Abwesenheit der Basilikum im Garten den Abgang gemacht hatte.

Aber nun erstmal das Rezept:

Pasta alla Norma

Ausgezeichnete Pastasauce für den Vorrat
Gericht: Pastateller
Küche: Italienisch, Mediterran
Keyword: auberginen, pasta, tomaten
Portionen: 6 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

für die Sauce:

  • 1500 g Tomaten sehr reif und in Würfeln
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1 Bund Basilikum
  • Meersalz
  • Olivenöl
  • 2 Auberginen mittelgroß oder eine große

Außerdem:

  • Pasta nach Wahl al dente gekocht
  • Ricotta Salata in Späne gehobelt – ersatzweise hier: Pecorino bzw. Ġbejniet (getrockneter maltesischer Schafsricotta)
  • Basilikum

Anleitung

Vorbereitung:

  • Aubergine würfeln. Würfel salzen und in einem Sieb abtropfen lassen.
  • Tomaten würfeln.

Herstellung der Tomatensauce:

  • Tomatenstücke mit etwas Salz, drei Knoblauchzehen und dem Basilikum (mit den Stielen – bis auf einen Stiel) in einen Topf geben. Bei mittlerer Hitze für 30 bis 40 Minuten sanft köcheln lassen, bis die Tomaten ihren Saft abgegeben haben.
  • Knoblauch und Basilikum entfernen, alles pürrieren und durch ein Sieb passieren.
  • Tomatenpürree mit einem Zweig Basilikum und einer geriebenen Zehe Knoblauch in eine hohe Pfanne geben und offen nochmals 40 Minuten simmern lassen.
  • Basilikumzweig entfernen und etwas kaltes Olivenöl in die Sauce rühren.

Anbraten der Auberginen:

  • Auberginenwürfel abspülen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Olivenöl erhitzen und Auberginenwürfel portionsweise darin anbraten, bis sie Farbe nehmen. Wieder auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Zum Konservieren:

  • Auberginenwürfel in die Sauce geben. Noch heiß in TwistOff-Gläser abfüllen und einkochen.
  • Zum Servieren Sauce aufwärmen, al dente gekochte Pasta in die Sauce geben und mit Auberginenwürfeln bestreuen. Käse darüber hobeln und etwas Basilikum darauf zupfen.

Zum Servieren:

  • Pasta kochen und in die Sauce geben. Mit den Auberginenwürfeln bestreuen. Käse darüber hobeln und etwas Basilikum darauf zupfen.

Perfekt zum Reste verklappen und die Rettung an langen Arbeitstagen. Ich hatte beim ersten Versuch noch eine Spiralpaprika reingeworfen, die ein bisschen Schärfe mitbrachte. Das war ebenfalls super. Und ansonsten ist es wirklich einer der einfachen und verflüffend guten italienischen Klassiker.

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