Ich weiß… Es tut weh, hinzuschauen. Aber es nutzt ja nix. Am vergangenen Wochenende ist der dickste Ast des Weinbergpfirsichbäumchens heruntergekracht. Das war leider viel zu viel für den armen Kerl. Ich stand im Garten und konnte es nicht fassen, dass mir das gerade zum zweiten Mal passiert. Den anderen Weinbergpfirsich – den wir am Ende auswerfen mussten – hatte vor ein paar Jahren („Verdammt!“) ein ähnliches Schicksal ereilt. Diesmal ist wenigstens nicht gleich der ganze Baum gespalten, aber immerhin der dickste Ast weg.
Wobei… Weg wird er erst nach der Ernte sein. Die Pfirsiche reifen nämlich relativ unbekümmert zu Boden hängend weiter. Ich wollte gleich sägen, der Gatte meinte allerdings, dass die Versorgung der Früchte vielleicht über den noch bestehenden Teil des Astes funktionieren würde. Er behielt Recht.
Diesmal werde ich eine Lehre daraus ziehen und den Baum nach der Ernte ordentlich stutzen. Sowas hält der definitiv nicht nochmal aus. Und die Benedicte, die wir zwischendurch auch abstützen mussten, gleich mit. Ich schätze mal, in einer Woche ist es soweit. Und bei den Unmengen an Pfirsichen sollte damit auch das Wochenende verplant sein.
Themenwechsel! Sonst muss ich am Ende noch heulen. Der arme Baum!
Gut läuft es dagegen in den Beeten. Die Tomaten kommen gerade richtig in Schwung. Eben landete bereits eine große Schüssel im Kochtopf. Paprika und Auberginen geben sich auch redlich Mühe. Und sogar der Kohl, der zwischenzeitlich von einer Horde fieser kleiner Fliegen angefallen worden war, hat sich wieder erholt. Wenigstens das.
Gekocht wurde auch. Und zumindest für das gestrige, recht rustikale Abendessen könnte ich eine Anleitung bieten. Das war nämlich so simpel wie gut. Wobei man sagen muss, dass halt auch die Zutaten super waren. Da glänzt die Wurst, nicht die Köchin.
Bratwurst mit Schmorzwiebeln wollte ich schon seit längerem testen. Gestern musste es flott gehen. Da passte das perfekt.
Dazu Ofenkartoffeln und die letzten Reste des Weinbergpfirsichketchups aus dem letzten Jahr. Den werde ich auf alle Fälle wieder machen.
Zutaten
für die Würstchen & die Schmorzwiebeln:
- 2 Bratwürstchen hier: Schwein - beide Würste habe ich in der Mitte zusammengedreht und dann halbiert
- 4 rote Zwiebeln
- Salz, Pfeffer
- 100 ml Brühe hier: Rind, weil's übrig war
- 1 Stich kalte Butter zum Binden der Sauce
für die Kartoffelwedges:
- 400 g beste Kartoffeln hier: vorwiegend festkochend
- 3 EL Rapsöl
- 1 TL Paprika edelsüß hier: Tap de Cortí
- 1 TL Paprika scharf hier: Perre de Cirrereta
- 1 TL Paprika geräuchert hier: Pimentón de la Vera 'La Dalia'
- Meersalz hier: Xwejni Salt
- 2 TL Hartweizengrieß
dazu:
- Ketchup hier: Weinbergpfirsichketchup
Anleitung
Kartoffelwedges:
- Ofen auf 220°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Kartoffeln unter fließendem Wasser gründlich abbürsten - wer mag, kann sie auch schälen - und in Spalten schneiden. Kleine Kartoffeln halbieren.
- In einer Schüssel eine Marinade aus den Wedges-Zutaten herstellen, verrühren und die Kartoffeln von allen Seiten gründlich darin marinieren.
- Ein Blech mit Backpapier auslegen und die Kartoffelecken darauf verteilen. Nebeneinander - nicht übereinander. Spalten auf eine der Schnittseiten legen.
- Blech in den Ofen schieben. Nach etwa 15 Minuten Kartoffelspalten auf die zweite Schnittseite drehen. Nochmals etwa 15 Minuten abbacken, bis sie von allen Seiten knusprig gebräunt sind.
- Eventuell noch nachsalzen.
Würstchen & Schmorzwiebeln:
- Etwas neutrales Öl in eine Pfanne geben und die Würstchen von beiden Seiten kräftig anbraten.
- Würstchen aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. In Halbkreise geschnittene Zwiebeln in die Würstchenpfanne geben und bei mittlerer Hitze glasig anschmoren. Brühe angießen, salzen, pfeffern und die Würstchen wieder in die Pfanne geben. Deckel drauf und etwa 15 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen.
- Deckel wieder runter und Flüssigkeit einkochen lassen. Kurz vor dem Servieren Sud mit eiskalter Butter montieren.
Was ich bei der Gelegenheit noch erwähnen wollte: Mein geliebtes Xwejni Salz ist jetzt online bestellbar (https://xwejnisaltpans.com/). Ich lebe zur Zeit allerdings noch in der Hoffnung, dass ich es ganz bald wieder direkt an der Xwejni Bay kaufen kann. Gozo, ich vermisse dich. Schluchz.
Ich lenke mich dann mal mit einem Focaccia ab. Ich habe es gestern spät abends noch nach meinem Standardrezept gebacken. Und ich habe ihm diesmal ein paar Cocktailtomaten und etwas Rosmarin gegönnt. Sehr gut geworden. Da habe ich doch den Sauerteig gleich nochmal gefüttert und gar nicht erst zurück in den Kühlschrank gesteckt.
Direkt neben dem Brot liegen übrigens die hübschesten Tomaten der diesjährigen Saison. Sie heißen Piprakujuline Tribuline und sind ganz besonders kunstvoll rot-orange gestreift. Die sind für nächstes Jahr definitiv gesetzt.
So. Und jetzt muss ich mich ein wenig beeilen, da wir gleich nach Wiesbaden fahren. Zum Konzert! Einem Nachholkonzert, das eigentlich am 21.03. bereits hätte stattfinden sollen. Das ist das erste Mal seit den Covid-19-Beschränkungen, dass wir so etwas unternehmen. Ich bin sehr gespannt, wie das sein wird mit Corona-Regeln und Maske.
Ich gehe dann nochmal tief durchatmen bevor es losgeht. Und lasse noch ein Foto der Pasta der letzten Woche da. Ravioli mit Käsefüllung und Schmortomaten. Und einem etwas schnuddeligen Teller.