Blöderweise wurde die Schokolade auf den Rentieren nach zwei Tagen etwas grisselig. Vermutlich durch das Salz in den Crackern. Egal. Ich kann keine neuen mehr machen, weil ich alle Geweihe – sprich: Salzbrezeln – gestern gierig weggeknabbert habe. Pfffff!
Wie immer folge ich bei den Essenvorbereitungen einem präzisen, von mir selbst erstellten Plan. Momentan liege ich sogar etwas vor dem Plan. Und das beste: Der Plan scheint ausgezeichnet zu funktionieren! Möglicherweise werde ich morgen sogar zwischendurch entspannt am Tisch sitzen und mich mit den Gästen unterhalten können. Wahnsinn.
Auf dem Herd köchelt der Soßenansatz vor sich hin. Und trotz meiner kurzfristig wieder akut aufgetretenen Vakuumierschwäche habe ich das Fleisch jetzt in vier Beutel verschweißt und kalt gestellt.
„Kalt stellen“ ist ein gutes Stichwort. Dankenswerterweise bewegen sich die Außentemperaturen exakt um die sechs Grad, also Kühlschrankniveau. Das spart jede Menge Angst, Schweiß und Tränen.
Bei dieser Gelegenheit übrigens auch ein wirklich herzliches „Vergelt’s Gott!“ an den Erfinder der Spülmaschine. Ich schließe ihn unbekannterweise in mein Nachtgebet ein.
Und den „Erfinder“ des Wirsings gleich mit. Auf den freue ich mich schon richtig. Und der wird als nächstes blanchiert. Zuerst ging es allerdings an die Rote Bete.
Nach dem Kolleginnenessen im Mainzer Hyatt waren alle total heiß auf den Rote-Bete-Dip, den es vorab mit Brot als „Gruß aus der Küche“ gab. Ich habe in der vergangenen Woche gebastelt (Saure Sahne? Schmand? Frischkäse?) und habe jetzt einen vorzeigbaren Nachbau.
Zutaten
- 300 g Rote Bete
- 250 g Frischkäse
- 1 ordentlich gehäufter Esslöffel Sahnemeerrettich
- Salz, Pfeffer
Anleitung
- Rote Bete garen (Ofen oder Topf), abkühlen lassen, abziehen, grob würfeln. Saft auffangen und zugeben.
- Mit den restlichen Zutaten zusammen in einen Mixbecher geben und aufpürieren. Abschmecken.
Den wird es morgen vorweg mit kleinen Pizzabrötchen geben. Unter anderem. Währenddessen werden die Geschenke ausgepackt (… die i.ü. bislang noch nicht mal eingepackt wurden). Bis zum Startschuss fürs Essen soll ja schließlich niemand verhungern. Nicht an Weihnachten, und nicht in diesem Haushalt.
Da noch Teig aus der Brötchenproduktion übrig ist, wird es hier an Heiligabend Pizza geben. Darauf werden alle Reste aus den Vorbereitungen der letzten beiden Tage verklappt. Genialer Gedanke – kurz vor dem „Essen-wir-halt-ein-Brot“-Gedanken! Und vielleicht schaffen wir es ja auch noch, mitten im Chaos den kleinen Baum aufzustellen. Und zu schmücken. Den sehr kleinen, sehr hübschen Baum.
Ich wünsche jedenfalls erstmal allen, die das hier lesen, ein hervorragendes Weihnachtsfest. Feiert, lacht, trinkt, esst – und habt eine gute Zeit!
Der Erfinder der Spülmaschine war übrigens eine Erfinderin: Josephine Cochrane, Ende des 19. Jahrhunderts 🙂 Hab ich mal in der FAZ gelernt: https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/125-jahre-spuelmaschine-als-der-abwasch-komfortabel-wurde-11520760.html
ausgezeichnet! ein kluge frau! 😀
nach der erfindung von frau cochran hat es bei mir noch ganz schön lange gedauert. lasse erst seit neun jahren spülen – und plagte mich vorher mit schlechtem gewissen angesichts größerer abtropfstapel und spülhänden herum ^^
danke für den link =)