Lachsnudeln 2.0 – oder: Manchmal kommen sie wieder…

Ich mal wieder. Kurz vor Toresschluss. Prokrastination kann ich. Vor vier Wochen rief Zorra zum Blogevent anlässlich des runden Bloggeburtstags auf: Zwanzig Jahre Kochtopf – Blogevent CCXI – #neuaufgelegt. Die Vorgabe: „Jeder, der schon ein paar Jahre bloggt, hat bestimmt ein Rezept im Blog, mit dem er nicht so zufrieden ist oder es heute anders zubereiten würde. Lasst uns also in die Vergangenheit reisen und alte Rezeptschätze wieder zum Leben erwecken! Ob ein verstaubtes Rezept aus den Anfängen oder ein Klassiker, der einfach mal eine Frischzellenkur braucht.“

Welchem Rezept ich ein Facelift gönnen wollte, war schnell klar: den Lachsnudeln. Zu grausam war das Foto. Bei den Lachsnudeln handelt es sich um ein Rezept, das es hier häufig gab, als Max noch wie eine siebenköpfige Raupe über den Esstisch pflügte. Deshalb hießen sie zwischen durch auch mal „Maxnudeln“.

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Sie waren ausgesprochen beliebt. Sie sind flott gemacht. Und Lachs mochte hier halt jeder. Lachs, Pasta, Basilikum, Tomaten – wer kann das nicht mögen?! Eben.

Und so gab es sie häufig nach langen Arbeitstagen, während des Hausbaus oder schnell noch, wenn „das Kind“ und ich nach dem Baseballtraining recht spät zu Hause eintrafen. Es gab sie in der Küche in der Mainzer Kurfürstenstraße. Und es gab sie anschließend weiterhin im Untertaunus. Die Lachsnudeln zogen praktisch mit um.

Als ich mir vorab das alte Rezept angeschaut habe, wurden zwei Dinge klar: Beim Anblick des Fotos wünscht man sich zu erblinden und die vier Portionen im Rezept reichten damals für drei Personen. Beim Nachkochen war die Hälfte reichlich für die verbliebenen beiden Esser.

Bei Veröffentlichung am 14. Januar 2010 schrieb ich: „Manchmal muss es bei der Nahrungszubereitung flott gehen. Heute war das so ein Tag. Das heutige Abendessen gibt es seit ca. drei Jahren immer mal wieder. Eins von den Rezepten, die man mal ausprobiert hatte, und die es dann in die Standardliste geschafft haben.“

Wie gesagt: Ich hatte vor dem Foto gewarnt! Jetzt kein Gejammer hier! Ich habe das Rezept letzte Woche exakt nachgekocht – okeeeehhhh… mir ist etwas Parmesan in die Sauce gefallen, der weg musste… – und erstmal das Foto im Rezept ausgetauscht. Das Titelfoto des Blogposts lasse ich mal aus sentimentalen Gründen unberührt.

Anschließend schloss ich damit ab und kochte am Folgeabend einfach Lachsnudeln, wie ich sie heute – immerhin 14 Jahre später – kochen würde, wenn „Lachsnudeln“ eine Aufgabe wäre, die mir irgendeine höhere Macht (oder eben Zorra) gestellt hätte. Die Hauptbestandteile mussten natürlich erhalten bleiben. Die Unmengen Tomatenmarks ersetzte ich durch selbst eingekochte Tomatensauce. Da kann man natürlich jede fertige Sauce im Glas nehmen oder auch selbst vorab eine kochen.

Neu ins Rezept kamen Weißwein, Knoblauch und Geflügelbrühe. Die Bandnudeln wurden durch Spaghetti ersetzt. Im Prinzip ist es immer noch genauso simpel wie früher. Und vielleicht sogar noch simpler, weil ich auf die sichtbaren Lachswürfel pfiff und stattdessen den Lachs erst zerzupfte und dann in der Sauce zerfallen ließ.

Lachsnudeln 2.0

Gericht: Fischteller
Keyword: basilikum, lachs, tomaten
Portionen: 2 Portionen
Kalorien:

Zutaten

  • 2 Tranchen Lachs
  • 250 g Spaghetti
  • Olivenöl zum Anbraten
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 Schuss Weißwein zum Ablöschen
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 100 ml Sahne
  • 100 ml Geflügelbrühe
  • 200 ml Tomatensauce
  • reichlich Basilikum
  • Meersalz und schwarzer Pfeffer
  • Cocktailtomaten

Anleitung

  • Lachs in Tranchen bei mittlerer Hitze in Olivenöl anbraten. Anschließend aus der Pfanne nehmen und zerzupfen.
  • Knoblauch reiben und bei geringer Hitze anschwitzen. Tomatenmark zugeben und kurz mit anschwitzen. Lachs zugeben und alles mit einem Schluck Weißwein ablöschen.
  • Kurz köcheln lassen. Brühe, Sahne und Tomatensauce zugeben und bis zur gewünschten Konstenz einköcheln lassen.
  • Basilikum in feine Streifen schneiden und kurz vor dem Ende der Kochzeit zugeben und kurz in der Sauce mitziehen lassen. Zuletzt abschmecken mit Salz und Pfeffer.
  • Cocktailtomaten kurz in der Sauce mit aufwärmen.
  • Parallel Spaghetti bissfest garen und in die Sauce geben. Sofort servieren.

Ganz ehrlich? Die Fotos gefallen mir immer noch nicht. Am Ende ist es doch einfach ein Gericht wie Linseneintopf: praktisch unfotografierbar, aber äußerst wohlschmeckend. Die Optik kann allerdings nur eine Mutter lieben. Und daran ändert sich vermutlich auch nichts mehr.

Bleibt mir noch, Zorrra ganz herzlich zum Bloggeburtstag zu gratulieren. Ich beneide dich ehrlich um dein Engagement und deine Konsequenz. Es ist mir immer wieder eine Freude, auf deinem Kochtopf zu lesen oder an Blogevents teilzunehmen – sei es das Synchronbacken, der World Bread Day, der kulinarische Adentkalender oder jedes andere Event. Auf die nächsten zwanzig Jahre, liebe Zorra!

3 Kommentare

  1. Wie konnte mir das Rezept durch die Lappen gehen. Ich liebe ja solche Pasta. Wie gut, dass ich als „höhere Macht“ für eine Neuauflage gesorgt habe. Das Rezept ist jetzt gespeichert! Danke auch für die lieben Glückwünsche. Ob ich noch weitere 20 Jahre durchhalten werde? Ich werde mich bemühen. 😉

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