Wenigstens das. Diesmal tatsächlich nur übers Essen. Anderes ist in Arbeit. Aber dafür brauche ich eine Weile. Das ist mehr was zum mehrfach Draufrumkauen und Verwerfen und Ergänzen und Verdauen und Bebrüten und dann irgendwann hoffentlich mal Abschließen. Aber ich bin guter Dinge. Zumal es etwas ist, dass ich unbedingt tun muss. Aber dazu dann zu gegebener Zeit mehr. Bis dahin tun wir mal so, als ob es hier nur um Essen ginge.
Ich habe ein bisschen was nachzuholen. Erstmal habe ich vergangene Woche die letzten Reste des eigentlich für das – aus Gründen… – ausgefallene Weihnachtsmenue 2020 verklappt. Da waren noch zwei Insideskirts. Sie ernährten uns insgesamt drei Tage. Mit Beilagen natürlich. Auf dem oberen Foto sieht man den Teller des dritten Tages. Keine Ahnung, weshalb ich von hinten anfange, aber egal. Pfff.
Neben dem Fleisch befinden sich auf dem Teller im Uhrzeigersinn eine Paprika-Tomaten-Sauce aus schon leicht schrumpeligen Paprikaresten, die unbedingt weg mussten, eine ganz hervorragende Neuentdeckung mit Spargel und ein paar Bratkartoffelscheiben.
Das Spargelrezept stammt von Eva (evchenkocht.de). Es handelt sich um ein Spargeltier, dass von mir allerdings etwas abweichend zubereitet wurde. Über den Link kommt man zu Evas Rezept. Hier ist meine Variation:
Zutaten
- 6 Stangen weißer Spargel
- 2 EL Erdnussöl
- 1 EL Fischsauce
- 1 EL Mirin
- 1 TL brauner Zucker
- 1 Handvoll frisches Koriandergrün
- 1 Handvoll Mandeln geschält und geröstet – ein Mallorca-Import
- schwarzer Pfeffer, Salz zum Abschmecken
Anleitung
- Die Spargelstangen schälen und mit dem Spargelschäler runterhobeln. Das ergibt eine Art Spargel-Tagliatelle.
- Erdnussöl, Fischsauce, Mirin und Zucker verquirlen. Zusammen mit den Spargelstreifen in eine Schüssel mit Deckel geben. Schütteln. Je nach gewünschtem Knackigkeitsgrad durchziehen lassen. Das dauert nicht sehr lange. Immer mal schütteln, damit sich die Marinade mit dem Spargel vermischt.
- Das Koriandergrün hacken. Die Mandeln grob hacken.
- Alles vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren.
Danke an dieser Stelle nochmals, Eva. Das war herrlich erfrischend in dieser Kombi. Perfekt!
Und wo wir gerade beim Nachkochen sind… Unter der Woche habe ich mich sehr gefreut, dass Conny meine Kartoffel-Pavés getestet hat. Erfolgreich getestet. Sehr beruhigend. Und sehr schön, das zu sehen.
Das ist der Teller des ersten Tags der Inside-Skirt-Serie. Der Spargel ist paniert (Panierstraße: Mehl, Ei, Panko). Die Bärlauchklößchen spontan gebastelt. Und perfekt gelungen. So gut, dass am Folgetag noch Reste da waren, die sich nach einer Nacht im Kühschrank noch ausgezeichnet abstechen und garen ließen. Das hielt wie eine Eins, war locker und fluffig – und ist absolut nachahmenswert.
Deshalb jetzt – mehr als Memo to myself – mein ungefähres Rezept. Das Rezeptfoto stammt übrigens vom mittleren Inside-Skirt-Tag.
Zutaten
- 250 g Ricotta etwas abgetropft
- 1 Handvoll frischer Bärlauch in Streifen geschnitten
- 1 Eigelb
- 50 g Parmesan frisch gerieben
- schwarzer Pfeffer, Salz
- 80 g Mehl Tipo 00 – eventuell mehr
Anleitung
- Bärlauch mit Ricotta und Eigelb im Häcksler – wie auch immer dieses Küchengerät heißt… – miteinander verquirlen.
- Parmesan, Salz und Pfeffer unterrühren. Zuletzt das Mehl zugeben und einarbeiten.
- Masse kurz stehen lassen, Salzwasser aufkochen. Mit zwei Teelöffeln Nocken abstechen und im siedenden Wasser garziehen lassen. Fertig!
Das Fleisch war anschließend weg. Zeit für ein paar fleischlose Tage. Und noch zwei weitere Muss-ich-mir-unbedingt-merken!-Rezepte.
Zunächst hatte ich einen Hummus hergestellt, der einfach grandios war. Klingt das angeberisch? Egal. Er war absolut köstlich. Klingt auch nicht besser. Auch egal. Hier ist die Anleitung:
Zutaten
- 3 rote Spitzpaprika
- 4 EL Tahini
- Saft einer halben Zitrone es war eine große Zitrone – bei kleinen also lieber eine ganze nehmen
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 TL Salz
- 1 TL Kreuzkümmel gemahlen
- 1 Dose Kichererbsen ich weiß jetzt gerade das Gewicht nicht… es war die kleinere…
- reichlich gutes Olivenöl
Anleitung
- Paprika halbieren. Kerngehäuse und Deckel entfernen und mit der Hautseite nachoben auf ein Backblech legen. Auf der oberen Schiene im Ofen so lange vom Grill malträtieren lassen, bis die haut schwarze Stellen hat. Ofen ausschalten. Feuchtes Küchenhandtuch über die Paprika legen. Etwas warten.
- Sobald die paprika etwas abgekühlt sind Haut abziehen und in grobe Stücke schneiden. Jetzt kommt wieder der Küchenhäcksler zum Einsatz! Oder ein leistungsfähiger Pürierstab.
- Alle Zutaten bis auf das Olivenöl ordentlich zu einem Brei verarbeiten. Olivenöl nach und nach angießen und weiter mixen, bis die Konsistenz passt. Abschmecken.
Die Menge reichte locker für zwei Mahlzeiten à zwei Personen. Dazu gab es jeweils Falafel (am zweiten Tag geformt mit meinem noch relativ neu erworbenen Falafelformer – ein sehr nützliches Werkzeug!), aber leider nicht fotografiert. Und es gab Spargelspitzen, die unser Spargelstand zum Bruchpreis verkaufte. In einem orientalisch gewürzten Ausbackteig, dessen Rezept jetzt auch noch folgt.
Zutaten
- 200 g Mehl Type 550
- etwas Salz
- 5 g Backpulver
- 0,5 TL Kurkuma
- 0,5 TL Ras el Hanout jaune
- 500 ml Wasser mehr oder weniger – je nach gewünschter Konsistenz (nach und nach zugeben!)
- 2 ELT Olivenöl
Anleitung
- Alle Zutaten verquirlen und mindestens eine halbe Stunde gehen lassen.
- Gemüse – in meinem Fall Spargel – durchziehen und in sehr heißem neutralem Pfalnzenöl (hier: Raps) kurz ausbacken.
Auch das ein Volltreffer. Ohne Übertreibung. Ich hatte einfach einen Lauf. Das auf dem Rezeptfoto-Teller sind übrigens Zigarrenbörek, die eigentlich für den gestrigen Besuch eingeplant waren. Der musste allerdings ausfallen. Der Mann einer Kollegin wurde im Laufe des Vormittags positiv auf Ihrwisstschonwas getestet, woraufhin eine veritable Massenpsychose in der Abteilung ausbrach. Selbst Kolleginnnen, die schon seit Wochen im Homeoffice und deshalb am Montag keinesfalls für eine Infektion in Frage gekommen waren, drehten am Rad.
Ich dann anschließend auch. Wegen ihrer völlig abstrusen Reaktionen. Jeder erstmal nur für sich. Ohne auch nur den geringsten Anflug von Solidarität, Rücksicht, Logik. Man (also ich) hätte in die Auslegware beißen können, wenn es denn in diesem Haus welche gäbe…
na dann erstmal Danke für’s Mund wässrig machen! Und was immer sonst in der Mache ist, viel Glück, Trost, Ermutigung, Umarmung, oder was immer Du brauchst….
Danke. Ein bisschen von allem Aber ich hab’s jetzt auch geschafft.
Wow, allein für dein Fleisch würde ich ja alles stehen und liegen lassen! Mega!!! Danke übrigens fürs flotte Ausprobieren! Freut mich sehr 🙂
Wir haben hier gerade eine sehr positive Fleischphase. Der Hofladen unseres Vertrauens scheint sich – ob absichtlich oder nicht – exakt in unsere Richtung zu bewegen 😀
Uuund: Ich bin gerade sehr dankbar für Spargelvariationen. Mir geht etwas die Puste aus, was das angeht 😀