No woman, no Skrei!

Ende Januar war es endlich wieder soweit: Die norwegische Fischereiindustrie schenkte uns Skrei. Wie in jedem Jahr sehnsüchtig erwartet, läutet er doch den Reigen der Saisonhighlights des Jahres ein. Beim zweiten Versuch beim Fischdealer des Vertrauens war er dann auch zu haben. Yeah!

Wilkommen, Skreisaison 2024!

Es wurde gleich mal für zwei Abendessen eingekauft. Am ersten Abend testete ich etwas, das ich schon lange ausprobieren wollte, dazu: ein Lauchmosaik. Es schmeckte ausgezeichnet. Optisch ist aber noch deutlich Luft nach oben. Sobald ich es etwas hübscher hinbekommen und eine funktionierende Anleitung gebastelt haben werde, gibt es ein Rezept. Dazu auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herren Hasselbacks und Senfsauce.

Was mir allerdings kurz etwas Angst machte, war dann der boshafte Blick des toten Skreis im EDEKA-Prospekt in Verbindung mit dem „Er ist wieder da“. Auf dem Teller landete er in der zweiten Runde mit Kartoffelbällchen, nochmals Senfsauce und Ofenrosenkohl. Kann man machen.

Was es sonst im Januar noch so gab

Bevor wir zum zweiten (Skr)Einkauf des Jahres kommen, mal noch ein schneller Rückblick auf die anderen Essen des Januars – abgesehen von den bereits verbloggten Croquetas und der ebenso erwähnten Lasagne. Ab Aschermittwoch faste ich wieder. Da müssen mal noch schnell diese Fotos raus.

Von oben links nach unter rechts: Ibericofilet mit Pilzen und Herzoginkartoffeln, Ibericobäckchen mit Lauchgnocchi und viiieeel Sauce (und Geklecker am Teller…), Patatas a lo Pobre nach Magentratzerl, Tagliatelle mit Rosenkohl und Bacon, Grünkohlravioli, Tagliatelle mit Grünkohl, Feta und Haselnüssen, Moules-frites.

An vielen Tagen gab es wenig, da die Nachwehen des Jahresabschlusses ihren Tribut forderten. Aber damit sollte ich jetzt endgültig durch sein. Kochen ging ansatzweise noch. Schreiben leider nicht.

Skrei, die Zweite

Kommen wir aber zum zweiten Besuch an der Skrei-Theke. Am letzten Samstag nämlich. Wieder landete er im Einkaufswagen aka FIAT 500. Zusammen mit einem fantastischen Stück Thunfisch. Aber dazu kommen wir irgendwann später.

Es gab den Skrei mit einem Rote-Bete-Risotto und einer Sauce aus Rosmarin und fermentiertem Meerrettich aus dem eigenen Garten. Er saß da wie auf einem Thron. Mit einer Rosmarin-Krone. Und er war perfekt.

Das Rezept – damals mit Zander – gab es schon mal so ähnlich:

Rote-Bete-Risotto mit Zanderfilet
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

Allerdings hatte ich diesmal tatsächlich nur mit Rote-Bete-Saft gearbeitet statt mit Stückchen frischer Roter Bete. Den Saft hatte ich zusammen mit dem Geflügelfond erhitzt und angegossen.

Dazu dann die Meerrettich-Sauce als Fußvolk – diesmal ungeschäumt. Und zumindest so ähnlich wie im Rezept hier:

Diesmal hatte ich drei Zweige Rosmarin mitgekocht. Eine ausgezeichnete Idee.

Risotto – die Grundlage für Arancini

Wenn es Risotto gibt, fällt mir stets versehentlich etwas mehr Reis in den Topf, als wir fürs Abendessen benötigen. Ooopsi! Dann „muss“ es am nächsten Abend halt mal wieder Arancini geben. Und das geht mit jeder Variante von Risotto. Auch mit roter Bete. Und auch zu Thunfisch.

Alles „alte“ Rezepte? Ja. Aber ich hatte einen Plan.

Beim dritten Skrei-Einkauf der Saison – gestern morgen – war die Enttäuschung groß. Sowohl beim Fischhändler als auch bei mir. Der Fischhändler hatte die bestellten 30 Kilo nicht geliefert bekommen. Und so ging auch ich leer aus. Irgendwer anders isst heute Abend meinen Skrei. Frechheit!

Mein Frustkauf bestand aus vier Meerbarben und einem Fisch, von dem ich noch gehört hatte. Auch nicht als Taucherfrau. Ein Sterngucker wanderte in meine Tasche. Er wirkte ein wenig wie Seeteufel. Man versicherte mir, dass er auch so ähnlich schmecke. Das geplante Skrei-Rezept musste also abgewandelt werden. Zur Überbrückung gibt es hier ja schon ein paar Anregungen zum Skrei-Thema.

Skreierei – Rezepte rund um den Skrei

Skrei aus der Tajine mit Chermoula und Kurkuma-Reis
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept
Skrei mit Brokkolipüree & Safran-Estragon-Mayonnaise
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept
Skrei, Erbsen-Wasabi-Pürée, marinierter Blumenkohl & Beurre blanc
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept
Skrei in Rosmarinbutter mit Balsamico, Süßkartoffelpürée & Blattspinat
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept
Süßkartoffel-Kurkuma-Sauce
Rezept drucken Hier geht’s zum Rezept

Jetzt aber zum Sterngucker aka Himmelgucker

Warum er so heißt, ist klar. Er hat die Augen oben. Wie der Seeteufel ist er ziemlich hässlich. Wahrscheinlich lebt er deshalb ebenfalls in großeren Tiefen. Das dürfte auch erklären, warum er dem Gatten noch nie begegnet ist.

Meiner hatte keine Augen. Ich hatte ein Filet erbeutet. So konnte er auch die Sauce nicht sehen, die ich ihm zugedacht hatte.

Feldsalatsauce

zu Fisch
Gericht: Fischteller, Sauciere
Keyword: fisch, sauce
Portionen: 2 Portionen
Kalorien:
Autor: MrsFlax

Zutaten

  • 2 Stücke Filet vom Sternengucker ersatzweise jeder andere festfleischige, weiße Fisch z.B. Seeteufel oder Skrei
  • 150 g Feldsalat
  • 2 Schalotten
  • 4 Stangen Staudensellerie
  • etwas Olivenöl zum Anschwitzen
  • 1 Stich Butter zum Anschwitzen
  • 1 Schuss Noilly Prat zum Ablöschen
  • 250 ml Geflügelbrühe ersatzweise Fischfond oder Gemüsebrühe
  • 200 ml Sahne
  • Salz und Pfeffer

Anleitung

  • Schalotten und Staudensellerie würfeln. Butter in Olivenöl auslassen und die Würfel darin glasig anschwitzen. Keine Farbe nehmen lassen.
  • Den Fisch wie gewünscht garen – bei mir bei 90°C im Ofen (mit Olivenöl, Salz und Pfeffer eingerieben). Wenn er angebraten wird, kommt dieser Schritt natürlich erst, wenn die Sauce in den letzten Zügen liegt.
  • Mit einem kräftigen Schuss Noilly Prat ablöschen und weiterköcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast komplett einreduziert ist.
  • Derweil Feldsalat putzen, blanchieren und mit sehr kaltem Wasser abspülen. Gründlich ausdrücken und beiseite stellen.
  • Sobald fast keine Flüssigkeit mehr im Topf ist, Brühe und Sahne angießen und nochmals auf etwa die Hälfte einreduzieren.
  • Topfinhalt durch ein Sieb lassen. Nochmals einköcheln bis zur gewünschten Konsistenz. Zuletzt blanchierten Feldsalat zugeben, kräftig pürieren und abschmecken.
  • Ich hätte die Sauce noch durch ein Sieb geben können, aber wir waren hungrig. Sehr hungrig.

Notizen

Dazu zum Beispiel knusprige Kartoffeln – hier: eine Art Hasselbacks.
Optional am Ende ein wenig Zitronenabrieb oder -saft zugeben. Ich hatte noch eine halbe Kalamansi, die ich hineingepresst habe.

So. Den Rest des Tages danke ich jetzt Gott Jokus für das lange Wochenende und versuche, die Fassenacht ansonsten auszublenden. Bei der Fernsehsitzung bis ich bereits vor den Hofsängern in einen Schutzschlaf gesunken. Helau!

4 Kommentare

  1. Freut mich, dass die Kartoffeln geschmeckt haben.
    Deine Überschrift erinnert mich stark an meine Jugendzentrums-Disco-Zeit, genaugenommen an den Typen, der (vermutlich mit Liebeskummer) das Lied zu „koa weiber, koa gschrei“ umgedichtet hat .

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.