Die Überschrift verrät es: Es gibt eigentlich nur ein Gericht heute. Und einen Pernod als Aperitiv. Für die Franzosen. Da davon auszugehen ist, dass sie die Vorrunde überleben werden, gibt es noch mindestens zwei Gelegenheiten für französisches Essen. Albanien war dagegen eine echte Herausforderung.
Irgendwie lag ich da auch echt daneben. Nach intensiver Recherche stellte ich fest, dass die eigentlich wie Türken oder Griechen kochen. Die Sprache hat zwar deutlich mehr „E“s mit Pünktchen drüber, aber das klingt alles ähnlich. Und es geht ein wenig in die maltesische Richtung. Also sprachlich.
Am Ende entschied ich mich für Pite mit Spinat und Feta. Der Feta heißt zwar nicht Feta, aber egal. Ich glaube, er heißt „Gjizë“. Vielleicht täusche ich mich aber auch und das ist mehr so etwas Frischkäseartiges aus Kuhmilch. Ich bin mir nicht sicher und irgendwann war es mir dann auch egal. Ich kombinierte verschiedene Rezepte und schaffte es immerhin, etwas herzustellen, dass wie algerische „Pite“ aussah und wie Börek schmeckte.
Mein Spinat ist leider noch nicht so weit (s.o.), sodass ich auf Mangold ausweichen musste. Keine Ahnung, ob die Albaner den kennen oder mögen. Als Kräuter gab ich Petersilie und Dill dazu. Die stammten aus einem Rezept mit Eiern. Aus einem ohne Eier stammte der Feta. Wie gesagt: eine wilde Bastelei. Als Teig nahm ich Yufka – jeweils zwei Lagen mit flüssiger Butter dazwischen und dann gerollt.
Apropos „gerollt“… Jogi Löw… Nach dem Popelgeddon jetzt das Eierkraulgate. Und „Nivea“ ist ohnehin schon ’not amused‘ wegen der nachlässigen, wenig körperbetonten Kleidung und der Schweißflecken. Nationale Katastrophe! Ich lasse das mal so unkommentiert stehen. Wenn ich anfange, in die Details zu gehen, schmeckt mir der albanische Spinat-Feta-Kuchen gleich nicht mehr. Tipp an Löw: Hellgraue Shirts werden es nicht besser machen. Im Gegenteil. Schwarz?! Vielleicht?!
Ein Foto der Blüten meiner azoranischen Coração de boi bringt mich wieder auf Portugal. Und auf CR7. Schlimm, wenn einer nicht verlieren kann. Und dabei 90 Minuten lang nichts, aber auch gar nichts geleistet hat. Hätte es einen Elfer gegeben, hätten wir wieder die „Koloss von Rhodos Madeira“-Pose genießen dürfen. Und ein zerfetztes Trikot. Waaaah… Einzig beruhigend: Er ist Portugiese. Und irgendwann wird auch er mit aufgeknöpftem Hemd in der Sonne stehen, seinen Bauch kraulen und ein kühles Sagres trinken. Bestenfalls. Und das war es dann.
Im Garten reifen derweil die Walderdbeeren. Und der Himmel vor dem Küchenfenster erinnert mich an den Himmel über den französischen Alpen. Und Gewitter gibt es auch täglich. Nur weniger pünktlich als dort.
Nochmal kurz zu meiner Entschuldigung: Für zwei Gänge reichte es heute nicht. Ich frage mich eh, wie ich das gestern und vorgestern nach acht Arbeitsstunden und etwa zwei Stunden Fahrtzeit noch geschafft habe. Heute gibt es auf die Franzosen nur einen Pernod. Und morgen wird es noch enger, weil ich zehn Stunden arbeiten muss.