Not really proudly presenting: drei Sorten Pralinen mit Macken und Tücken. Über die Herstellung der Drambuie Truffles hatte ich ja bereits berichtet. Wenn man vom geplatzten Spritzbeutel absieht, sind sie eigentlich recht ordentlich gelungen. Und sie schmecken super. Versuch Nummer drei ist im Foto links zu sehen. Das Innere sollte eigentlich ein Whisky-Pistazien-Fudge werden. Sollte…
Es sieht aus wie eins, schmeckt wie eins – hatte aber nicht die erwartete Konsistenz. Nach einer Nacht vor der Terrassentür war es immer noch nicht fest. Ich rollte es zu Kugeln, die wie Markklößchen aussahen, und plante einen Schokoladenüberzug. Wenn das Zeugs nicht so gut geschmeckt hätte, wäre es an diesem Punkt in die Tonne gekloppt worden.
Clever wie ich bin ließ ich die überzogenen Markklößchen auf dem Gitter abkühlen. Das hatte dann zur Folge, dass ich jeweils den Boden abriss, als ich sie gut gekühlt wegpacken wollte. Herrgott nochmal! Ich erhitzte eine zweite Sorte Schokolade und verschloss die Löcher wieder. Deshalb die Naht mit Farbwechsel mitten auf der Praline.
Als ich mich anschließend an die Maracujapralinen mit weißer Schokolade machte, hatte ich ein Déjà-vu. Wieder wurde der verfluchte Kram nicht fest. Auch ruhiges Atmen und eine Nacht draußen konnten die Sache nicht lösen. Total entnervt bestellte ich weiße Hohlkörper, um die – übrigens auch in diesem Fall äußerst wohlschmeckende – Füllung zu retten. Samstags bestellt, dienstags da. Danke, Pati-Versand!
Ausgepackt, Füllung mit Spritzbeutel eingebracht, ordnungsgemäß mit weißer Schokolade verschlossen, in weißer Schokolade gewälzt, übers Gitter gerollt und auf Folie abkühlen lassen. Nach einer Woche war mein Ausflug in die bunte Welt der Pralinenherstellung damit abgeschlossen. Langt auch erstmal. Finde ich.
Heute dann konnten wir gleich zwei Erfolgserlebnisse verbuchen. Knapp vor dem Fest traf die reparierte Küchenlampe wieder ein. Das war knapp! Blöderweise hatte ich die Kabel beim Abklemmen nicht markiert. Farblich waren da nämlich Plus, Minus und Erde nicht zu unterscheiden. Wie hatte ich das Ding eigentlich damals angeschlossen?!
Am Ende blieb nur Trial-and-Error. Beim ersten Versuch flogen alle Sicherungen raus, beim zweiten Versuch passierte gar nichts – wir kombinierten kurz. Dritter Versuch: Licht! Yeah! Ich kann das Weihnachtsessen im Hellen kochen. Perfekt!
Anschließend galt es, den Baum zu besorgen. Als wir bei unserem Förster eintrafen, war außer uns niemand da. Sogar die verdammte Glühweinbude war geschlossen! Frechheit! Normalerweise kriegt man pro Baum einen Glühweingutschein. Daran sind wir gewöhnt. Das brauchen wir.
Was wir nicht brauchten, waren die endlosen Autoschlangen. Belegte Parkplätze soweit das Auge reicht. Heute: Nix! Und unser Förster meinte: „Da stehen drei frisch gefällte. Vielleicht isser ja dabei, euer Baum.“
Die Aussicht, auf der Suche nach „unserem“ Baum stundenlang durch Nebel und Matsch zu stolpern, um ihn schließlich mittels einer stumpfen Säge selbst fällen zu müssen, war nicht allzu verlockend. Wir inspizierten die drei Aspiranten für unseren Baum des Jahres – und siehe da: Der erste war perfekt. Richtige Höhe, Nordmanntanne, schön dicht und gleichmäßig. Geht doch!
Wir ließen ihn einnetzen, bezahlten und verluden ihn. So flott hatten wir noch nie einen Baum gekauft. Er passte sogar perfekt ins Auto. Und er roch so gut. Ich erwog kurz, ihn als Duftbäumchen im Auto zu lassen. Am Ende erschien mir das dann doch etwas unpraktisch.
Jetzt liegt er friedlich auf der Terrasse. Morgen darf er rein und wird geschmückt. Ich geb’s ja ungern zu, aber nach dieser extrem nervigen Woche war das heute der verdiente Ausgleich. Entscheidende Dinge funktionierten reibungslos. Der Tag gefällt mir!
Und eben habe ich bei herrlichster Küchenbeleuchtung auch noch den ersten Teil des Weihnachtsdesserts hergestellt. Gleich folgt noch ein Bestandteil einer Vorspeise. Und dann werden die Füße hoch gelegt. Morgen geht es in die harte (Weihnachts-)Phase!
Was noch zu erwähnen wäre: Diese Woche hat mal wieder eindrucksvoll bewiesen, wie gut es ist, im Sommer Vorräte anzulegen. Ohne Ofentomaten und konserviertes Sugo wären wir garantiert jämmerlich verhungert. So stand ratz-fatz ein leckeres Essen auf dem Tisch. Ich glaube, ich muss mich mal an die Tomatenplanung 2017 machen.