Draußen isses doof, drinnen isses warm. Was spricht also dagegen, sich derzeit drinnen sinnvoll zu beschäftigen?! Eben. Nix. Und nachdem der Garderobenumbau ja nun abgeschlossen ist, könnte man ja mal… Aber was zuerst?
In meinem Zimmer – formerly known as Max‘ Zimmer – befindet sich eine „Nische“, die etwa 135 cm breit und 103 tief cm ist. Und da sie an der hohen Seite des Pultdachs liegt, ist sie an der höchsten Stelle knapp vier Meter hoch. Momentan steht ein Doppelkleiderschrank darin, der gegen die Ausmaße des durch Ausbau der Nische zu erwartenden Stauraums ein Witz ist. Wir planen, die komplette Nische vom Schreiner regalisieren zu lassen.
Diesem Ausbau habe ich allerdings erstmal den Titel „übernächstes Projekt“ verliehen. Zuerst darf ich nochmal selbst ran. Und zwar an den HWR. Seit unserem Einzug befanden sich dort eine Waschmaschine und ein Trockner – ebenfalls in einer für ihre Bedürfnisse extra konzipierten Nische. Nachdem wir nun allerdings bereits seit über acht Jahren hier wohnen und den Trockner exakt viermal (oder doch nur dreimal?) benutzt haben, wurde er heute von seinem Platz gezerrt und nach Mainz verfrachtet. Und er wurde demjenigen übergeben, wegen dem ich ihn diese wenigen Male überhaupt genutzt habe: Max.
Jetzt ist da plötzlich Platz im vollgestopften HWR. Richtig viel Platz. Der Plan ist, eine Art Arbeitsplatte oberhalb der Waschmaschine und des verwaisten Trocknerplatzes zu montieren, auf der dann (vor-)laute Küchengeräte Platz finden, die anschließend nicht mehr die Arbeitsplatte in der Küche blockieren und bei geschlossener Tür weniger nerven. Hier insbesondere die Eismaschine, die immer ein wenig störend ist, wenn man mit dem Besuch am Esstisch sitzt, während parallel das Eis hergestellt wird. Zudem könnten darauf auch Küchenmaschine und Sous-vide-Arrangement Platz finden. Anschließend gedenke ich, den Leerraum unterhalb dieser Arbeitsplatte, der durch den Auszug des Trockners vakant wurde, mit Regalen zu bestücken. Klingt erstmal gut. Startet unter der Woche.
Irgendwie beruhigend, einen Plan zu haben. Zumal es ansonsten gerade eher chaotisch läuft. Jeden Tag Umleitungen, weil die Hühnerstraße gesperrt ist. Am Freitag noch flott über die Schiersteiner Brücke gehuscht, bevor sie über’s Wochenende komplett gesperrt wurde. Dazu lustige, flächendeckende Stromausfälle dank der KMW am Mittwoch Vormittag. Erst flackerte es kurz. Dann gingen im Büro alle Rechner aus. Und die Straßenlaternen. Und überhaupt die ganze Neustadt um uns herum. Ein Arbeitstag wie ein Schulausflug. Also von der Stimmung her. Erst als die Heizung nachmittags wieder ansprang, kehrte halbwegs Ruhe ein.
Im gesamten Gebäude funktionierten etwa zehn Rechner. Überflüssig zu erwähnen, dass einer davon meiner war. Und natürlich auch der der Lieblingskollegin, die mir gegenüber sitzt. In unserer Abteilung konnten nur wir arbeiten, nachdem der Strom wieder da war. Danke auch!
Allein die Essensplanung der Woche verlief störungsfrei. Montags gab es Reste vom Sonntagsbraten, dem Lamm. Dienstag ein halbwarmes Essen, das aus marinierter Roter und Gelber Bete, Feldsalat und paniertem und knusprig ausgebratenem Ziegenkäse bestand. Mittwochs ging es weiter mit einem ausgezeichneten Linseneintopf, bei dem meine für einen anderen Einsatz gebunkerten Berglinsen ran durften, weil keine Pardina mehr im Haus waren. Fazit: Ich nehm‘ die Berglinsen jetzt immer. Und: Das Essen reichte für Donnerstag gleich mit.
Freitag hatten wir Büroausflug mit Escape-Room-Event und anschließendem Essen im „Cubo Negro“. Lustig war’s. Sehr empfehlenswert. Hätte mir auch dann gefallen, wenn der Chef nicht eine Stunde lang im Käfig eingesperrt gewesen wäre. Ehrlich!
Und während wir so versuchten, alle Rätsel zu lösen, alle Schlösser zu knacken und aus dem Raum wieder raus zu kommen, wurden zu Hause Lebensmittel angeliefert. Und Igelfutter. Und unter anderem mallorquinische Tomaten (siehe Foto oben, Sorte „Ramallet“). Die gab es gestern zu den ersten Rinderrouladen der Saison als Ofentomaten. Natürlich wurdern vorher Kerne entnommen. Wenn da steht „Seit dem 16. Jahrhundert wird die Tomatensorte “Ramallet” auf Mallorca angebaut“, kann man wohl davon ausgehen, dass sie samenfest sind.
Dazu gab es einen Lauch-Kartoffel-Stampf. Zwei Stangen Lauch auf etwa die gleiche Menge (gewogen!) Kartoffeln, Lauch blanchiert und püriert, Kartoffeln gekocht, abgezogen und durch die Presse gequetscht. Alles vermischt, Salz, Pfeffer, Muskat und reichlich Butter dazu – fertig! Köstlich.
Und die Rouladen vom Aartalhof waren butterzart. Und die Soße zum Reinlegen. Eigentlich wäre das ein echtes Sonntagsessen gewesen, aber ich konnte das Wasser nicht halten. Und so gibt es heute Püreereste und Soßenreste mit Aartal-Bratwurst. Und vorab Reste von Roter und Gelber Beete mit Resten vom Feldsalat und Ziegenkäse, der aber diesmal wieder ordnungsgemäß in Panko paniert werden wird. Auch ein Karton aus der freitäglichen Lebensmittellieferung.
Zuletzt ein Igel-Update: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich nicht vielleicht gar um drei Igel handelt. Da ich sie ungern mit der Sprühdose markieren möchte, werde ich sie wohl nochmals wiegen müssen. Mir scheint, dass da außer Fidel und Che noch ein drittes, etwas dickeres Exemplar unterwegs ist. Ich kann mich allerdings täuschen. Vielleicht habe ich auch einen von ihnen mittlerweile so aufgemästet, dass ich ihn nicht wiedererkenne. Falls es einen dritten Igel gibt, wird er Raoul heißen. Wie sonst?!
Und falls die Igel hier zufällig mitlesen: Jungs! Ich fände es echt super, wenn ihr nicht(!) nach dem Ausschlecken des Tellers euer Geschäft darin verrichten würdet. Das würde mir wirklich gefallen. Und vielleicht würde ich dann auch noch ein Döschen Katzenfutter drauflegen. Alles klar?! Dankeee!
Da ich letzte Woche im „SWR3-Land“ verbringen musste, war ich über die Stromausfälle bestens informiert. Insbesondere eine gewisse Manuela aus Mainz hielt einen via What’sApp über die dramatischen Ereignisse (ausgefallene Ampeln! Unfassbar!) hautnah auf dem Laufenden. Fast so, als hätte man es selbst erlebt… :schwitz:
Es gibt einfach zu viele Manuelas mit Smartphones in Mainz 😀