Und es geht dem Ende zu. Am letzten Abend bin ich zu Sonnenuntergang nochmals ins Wasser gestiegen, obwohl meine Schwimmsachen dann etwa das zehnfache Gewicht beim Rückflug haben würden. Und mein Koffer war bereits auf dem Hinflug unangenehm aufgefallen. Es war mir egal. Zu diesem Zeitpunkt war mir ohnehin ziemlich viel egal. Ich war maximal entspannt.
Ich schnorchelte also an diesem Abend praktisch in den Sonnenuntergang. Und ich bereue nichts. Die Sonne ging absolut spektakulär unter. Meine Bat Fishes waren unter dem Steg. Einzig die Schildkröte, mit der ich geschnorchelt hatte, war nicht auffindbar. Aber ich hatte sie ja bereits vorher abgelichtet. Ich konzentrierte mich mehr auf Unterwasser-Landschaftsaufnahmen.
Anschließend blieb nicht mehr viel vom Urlaub übrig: letzte Freiluft-Dusche, letztes Abendessen, letztes Bier, letztes Schwätzchen, zum letzten Mal ab ins Bett über dem Meer. Die Fähre ging am nächsten Morgen um 9:00 Uhr ab Waisai. Bei jedem „letztes“ wurden wir unbeschreiblich wehmütig.
Wir bekamen ein frühes Frühstück und verabschiedeten uns noch von der Küchencrew, die uns in den vergangenen Wochen mehr als ausgezeichnet versorgt hatte. Jedes einzelne Essen war köstlich gewesen. Ich habe reichlich Inspiration zum Nachbasteln. Hier nur einige Beispiele.
Da unser Anschluss von der Fähre zum Flughafen in Sorong zeitlich extrem knapp getaktet war und wir unseren Flug nur dann kriegen würden, wenn alles perfekt liefe, nahm Esni das in die Hand. Sie telefonierte während der Überfahrt mit allerlei Leuten an der Fähre und am Flughafen in Sorong, die uns behilflich sein sollten und schenkte und zum Abschied noch Manta-Ketten. Und wir wurden nach dem Verlassen der Fähre praktisch von hilfreicher Hand zu hilfreicher Hand weitergereicht bis wir im Flieger saßen. Puh! Geschafft!
Von Sorong aus lief dann alles im Rückwärtsgang analog zum Hinflug. Es gab aber noch zusätzlich einen Zwischenstopp in Makassar. Ich vermute, es war Esnis Telefonaten zu verdanken, dass wir bei diesen beiden Batik Air-Flügen jeweils Plätze am Notausgang hatten, sodass auch diese Flüge sehr angenehm waren.
Ein paar Stunden und zwei süße Schwammbrötchen später waren wir in Jakarta und checkten wieder im Hotel ein. Der Flug von Jakarta nach Singapur ging um 5:25 Uhr. Wir konnten also noch etwas essen und ein wenig schlafen.
Bemerkenswert an dieser Stelle ist das alkoholfreie Bintang, das ich in einer Blindverkostung definitiv für Apfelsaftschorle gehalten hätte.
Um 3:30 Uhr holte uns ein Taxi ab und brachte uns zum Flughafen. Bis dahin war alles völlig stressfrei und reibungslos gelaufen. Und dass noch irgendetwas schief gehen könnte, nachdem wir wieder in den riesigen, luxuriösen Sitzen auf dem Singapore Airlines-Flug versanken, war sehr unwahrscheinlich. Und es passierte auch nichts mehr.
Nichts außer einer erneuten Zwischenlandung in Singapur mit Lounge-Stopp, und nichts außer erneut vier Filmen bis Frankfurt. Und allerlei Essen auf weißen Leinendeckchen.
Am Ende blieb dann nur noch ein wenig deutscher ÖPNV, eine Autofahrt im Sonnenuntergang über den Taunus und die Erinnerung an den schönsten Ort, den ich jemals gesehen habe. Die jeweils zwei Tage An- und Abreise waren es absolut wert gewesen.
Jetzt sind wir seit zwei Wochen wieder brutal in den Alltag geworfen. Meine R6 wird gerade repariert, die RP stellte sich als Totalschaden heraus. Nick’s Kamera ist zurück in Nottingham. Meine unverschämte Bräune lässt stark nach. Dafür friere ich aber seit zwei Wochen erbärmlich. Heute scheint ja nun endlich mal so richtig die Sonne.
Nach unserer Rückkehr gab es noch eine kleinere Krise, weil das Abflussrohr in der Küche verstopft war, was die Spülmaschine und die THZ zu Fehlermeldungen provozierte und Kochen praktisch unmöglich machte. Der Gatte schaffte es schließlich, die Situation zu kärchern retten. Und auch die Spülmaschine hat ihre Arbeit wieder aufgenommen. Es wird also in nächster Zeit noch reichlich indonesisches Essen gaben. Und Spargel! Ich habe heute den ersten an unserem Spargelstand erwischt und bin nach gut vier Wochen kochmäßig jetzt hochmotiviert.
Der Serviceteil
Anmerkung: Das ist keine Werbung! Der Urlaub ist selbst bezahlt, und ich bin ohnehin unbestechlich.
Unterkunft: Nyande Raja Ampat
Mehr als empfehlenswert! Wir haben mit zahlreichen Menschen gesprochen, die dort nur kurz abstiegen und die sich allesamt im Vergleich mit anderen Homestays etc. vor Begeisterung kaum halten konnten. Andi und Esni sind die perfekten Gastgeber, das Essen und die Bungalows sind ein Traum. Die Ausflüge mit Schnorchelgängen unbeschreiblich schön. Andi bastelt gerade an seiner eigenen Tauchbasis.
Tauchbasis des Gatten: Mantastic
Er wurde jeden Morgen am Jetty abgeholt und war rundum zufrieden. Besonders mit den Dadar Gulung-Snacks in den Tauchpausen.