Reif für die Insel

Ja. Das bin ich jetzt definitiv. Und vor allem muss ich mich recht flott erholen, weil es anschließend noch schlimmer wird, als es bislang war. Und es war schon sehr schlimm im Büro in den letzten Wochen. Also eigentlich die Hölle. Der Urlaub ist eigentlich längst überfällig.

Ich glaube fast, das was ich gestern auf dem Heimweg empfand war „Frohlocken“. Es fühlte sich in etwa so an, wie es sich zu Grundschulzeiten anfühlte, wenn man nach der Beichte die Kirche verließ. Herrlich frei! Und nachdem ich noch etwas für den Gatten erledigt hatte, ging’s nach Idstein zur Post. Offensichtlich ist unser Briefträger auch in Urlaub. Die Vertretung ignorierte den „vereinbarten Ablageort“.

In der Post standen eine Schlange bis auf die Straße vor den beiden Schaltern. Nach der Hälfte der Wartezeit kam man wenigstens in den Genuss der Klimaanlage. Aber es lohnte sich. Mit einem Päckchen unter dem Arm verließ ich das Postamt. Wieviele „Postämter“ gibt’s eigentlich noch? Also ohne DHL-Shops etc. Erschreckend.

Zu Hause wurd erstmal gierig das Papier aufgerissen, und die beiden hübschesten Topflappen der Welt zogen in meine Küche ein. Ich finde die Farben wirklich super und bin total begeistert, wie dick die sind. Nochmals „Danke!“ – auch an dieser Stelle-, liebe Tanja! <3

So kann der Urlaub anfangen! Die Stimmung war auf dem Siedepunkt, als der Gatte nach einer Woche endlich heimkehrte. Diesmal hatte ich kaum Zeit gehabt, ihn zu vermissen, weil ich jeden Tag Überstunden gemacht hatte, und dann jeweils kurz nach meiner Rückkehr aus dem Büro bewusstlos auf dem Sofa zusammengebrochen war.

Und während ich mich die Woche über von Firmen-Projekt-Essen ernährt und aufs Kochen verzichtet hatte, gab es dann gestern mal wieder etwas Selbstgekochtes. Im Garten waren die ersten Zucchiniblüten soweit. Und da wir erstmal nicht mehr ernten können, habe ich alle abgeschnitten, ins Haus gezerrt und gefüllt. Mit einer herrlich-frischen Ricottacrème aus Kühlschrankresten, die noch vernichtet werden mussten.

Zucchiniblüten mit Zitronen-Ricotta-Füllung

Gericht: Auflaufform, Beilagenteller, Vorspeisenteller
Portionen: 0
Kalorien:

Zutaten

  • 12 Zucchiniblüten mit Fruchtansatz
  • 1 Becher Ricotta
  • 2 TL Saure Sahne
  • Salz, schwarzer Pfeffer
  • wenig Kreuzkümmel
  • 3 Streifchen einer eingelegten Salzzitrone - etwas weniger als ein Achtel (ersatzweise Zesten und Saft einer unbehandelten Zitrone)
  • Zitronenthymian, fein gehackt
  • 200 g Parmesan und Bergkäse, frisch gerieben

Anleitung

  • Zitronenthymian hacken, Käse reiben, Zitrone in feine Stückchen schnippeln.
  • Alle Zutaten (natürlich bis auf die Blüten!) in einen Blender geben und kurz aufmixen. Abschmecken und in einen Spritzbeutel füllen.
  • Zucchiniblüten säubern, Blütenstempel und Stielansatz entfernen. Füllung mit dem Beutel in die Blüten spritzen. Blüten am Ende zusammendrehen.
  • In der Pfanne kurz anbraten. So mache ich das üblicherweise. Diesmal habe ich sie in eine Auflaufform gegeben, etwas Olivenöl darüber geträufelt und bei 150°C Ober-/Unterhitze eine Weile in Ruhe gelassen. Zeitlich lege ich mich mal auf 20 Minuten fest. Man sollte sie aber im Auge behalten.

Ich bin mir nicht so sicher, ob ich das Tellerfoto zeigen soll. Erstens sieht es aus wie Kraut und Rüben. Zweitens sollten die Würstchen aus eigener Produktion dem Gatten zur Beurteilung vorgelegt werden. Und es gab Zitronenkartoffeln dazu. Und leider wurden die Würstchen etwas dunkel. Nicht so dunkel wie auf dem Foto! Ich schwöre! Aber ich hatte Hunger und wollte nicht noch mehr Fotos machen. Egal. Hier isses:

Der Herr war übrigens höchst zufrieden mit mir als Metzgerin. Ich hatte ja ein ganz klein wenig Angst gehabt, dass die Sorte mit Estragon etwas zu estragonig geworden war, aber das verneinte er kathegorisch. Sie schmeckten ihm gar am besten. Ich kann wieder ruhig schlafen.

Allerdings in der nächsten Nacht nicht sehr lange. Aus Gründen. Und jetzt packe ich mal meinen Koffer. Bis ganz bald! Ich habe nämlich leider nicht soviel Urlaub am Stück bekommen, wie ich gerne gehabt hätte – also etwa zwei Jahre.

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