Wie wir im Urlaub festellen durften, wird im Indonesischen für den Plural einfach das Singular-Wort nochmals wiederholt. Wenn der Agung zum Beispiel an einem Tag mehrfach Dampf abgelassen hatte, handelte es sich um „erupsi-erupsi“, während eine einzige Eruption einfach nur „erupsi“ war. Das war irgendwie nett. Sollte man vielleicht hier auch einführen.
Worauf ich aber eigentlich hinauswollte, sind indonesische Salate bzw. Gemüsebeilagen. Gado-Gado kennt fast jeder. Es handelt sich um gedünstetes Gemüse mit Erdnusssauce. Meist mit Ei und / oder Tempeh / Tofu. Gado-Gado heißt übersetzt Ducheinander. Also mehrere Durcheinander praktisch. Totales Chaos.
Urap-Urap ist ein von Java stammender, ebenfalls meist lauwarm servierter Salat – wie Gado-Gado aus gedünstetem Gemüse – aber mit Kokosraspeln in der Marinade. Auf Bali heißt er Urab Sayur. Wobei das alles mehr oder weniger beliebig ist. Schreibweisen sind sehr austauschbar.
Da ich vor ein paar Tagen eine etwas zu monströse Portion hergestellt habe, hatten wir Urap-Urap drei Tage lang als Beilage zu verschiedenen anderen Gerichten. Und da gerade welche da war und das beim Gado-Gado so gut schmeckte, kippte ich auch über den Urap-Urap Erdnusssauce (Bumbu Kecang – Rezept hier). Das war dann praktisch Mjam-Mjam statt einfach nur Mjam.
Zutaten
- 100 g grüne Bohnen
- 100 g Mungobohnensprossen
- 250 g Weißkohl
- 1 rote Spitzpaprika
- 1 halbe Salatgurke
- 1 TL confierter Knoblauch (oder eine Zehe fein gehackt)
- 2 Frühlingszwiebeln (weiß & grün)
- 1 Stückchen Galangal (etwas schwer zu bekommen - notfalls durch Ingwer ersetzen)
- Abrieb und Saft einer Limette
- 1 TL Tamarindenpaste
- 1 TL Terasi / Trassi (Garnelenpaste)
- 1 TL Kokosblütenzucker (ersatzweise Muscovado)
- 100 g Kokosraspeln
- Chili, fein gehackt - Menge je nach gewünschtem Schärfegrad
- Salz
Anleitung
- Bohnen putzen und in Stückchen schneiden. Sprossen abspülen. Kohl raspeln. Gurke und Paprika ebenfalls häckseln. Lief bei mir nacheinander durch die Trommeln der Küchenmaschine. Alle Gemüsesorten getrennt bereit stellen.
- Bohnen, Kohl und Paprika nacheinander blanchieren. Anschließend zusammen mit den in in Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln, dem Knoblauch, den Sprossen und der Gurke in einer Schüssel kräftig mit den Händen verkneten.
- Galangal schälen und fein hacken. Chilischote ebenfalls sehr fein hacken. Limettenzesten und -saft zugeben.
- Limettensaft erhitzen und die beiden Pasten darin auflösen und verrühren. Galangal, Chili und Limettenzesten zugeben. Mit Zucker und Salz abschmecken. Beiseite stellen.
- Etwa 100 Milliliter Wasser in einer Pfanne erhitzen. Kokosraspeln zugeben und so lange köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Marinade aus Galangal, Limette, Chili etc. mit dem Kokos vermischen.
- Schließlich alles kräftig unter die Gemüsemischung kneten. Kann lauwarm als auch bei Zimmertemperatur serviert werden - also frühzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, wenn es zwischengelagert wurde. Ich hatte eine etwas größere Menge hergestellt. Die Reste waren auch am dritten Tag aus dem Kühlschrank noch vollkommen o.k.
- Optional: Ich mochte die Gado-Gado-Idee mit der Erdnusssauce über dem Gemüse und habe welche dazu hergestellt. Das war super. Zusätzlich mit etwas Kecap Manis garnieren.
Perfekterweise passt so ein Salat praktisch zu allem – wie man sieht. Und er ist im Sommer herrlich erfrischend. Sozusagen eine Win-Win-Situation.
Genauso wie meine Tagesplanung heute. Ich werde gleich das indische Menue aus dem Kochkurs nachkochen. Damit haben wir gleichzeitig ein Abendessen, und ich kann die Notizen nicht mehr verlieren. Und obendrauf gibt es ein geniales Kokosnuss-Öffnungs-Tutorial ohne Sauerei und Schnittwunden. Hammer-Hammer!