Klingt nach Fernseher, isses aber nicht. Nach den herausragenden Erfolgen mit zwei Kuchenrezepten meiner Oma Greta, bin ich ins Grübeln gekommen. Während des Grübelns buk ich auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn mal flott einen Marmorkuchen aus dem uralten Backbuch der Oma. Und er macht einen ausgezeichneten Eindruck.
Daraufhin habe ich beschlossen, die Sache in Serie gehen zu lassen: „Rezepte in Fraktur“. Bin auch lustigerweise in meinem Kochbuchregal – klingt irgendwie besser als „raumbestimmende Kochbuchregalwand“ – auf ein altes Buch meiner anderen Oma gestoßen. Oma Käthchen. Das ist die auf dem Foto oben in der Mitte. Sie war eine begnadete Schneiderin und hat mir schon als Kind das Nähen auf ihrer „Pfaff“-Nähmaschine beigebracht. Die war damals bereits „elektrisch“. Zu Hause übte ich dann auf einer versenkbaren „Singer“ bis zur Sehnenreizung am Fuß.
Der Marmorkuchen jedenfalls ist wieder perfekt. Und wie man sieht, musste ich ihn trotz noch flüssiger Glasur anschneiden, weil der Gatte nach seiner Radtour wenig Geduld hatte und nach schnellen Kohlenhydraten verlangte. Die bekam er dann auch. Ich nicht. Aber ich war ja auch nicht mit dem Rad unterwegs.
Jedenfalls scheinen diese alten Kochbücher extrem gelingsicher zu sein. Zumindest bis ich eines besseren belehrt werde. Bis dahin teste ich aber noch ein paar Sachen aus dem „Kochbuch der Haushaltskursistinnen von den Dominikanerinnen im Kloster Schlehdorf“. Die Hühnersuppe darin heißt übrigens „Königinsuppe“, was mir schon mal sehr sympathisch ist.
Das Ding werde ich mir in den nächsten Tagen einmal genauer anschauen. Es liegt ein Lesezeichen in den Seiten mit den süßen Soßen. Ich tendiere allerdings eher zu etwas Herzhaftem. Interessant an diese Stelle übrigens auch, dass nach diesem Buch heute kaum noch jemand kochen könnte. Es setzt einfach zuviel voraus. Es kommt bei den Kochrezepten zum Beispiel komplett ohne Mengenangaben aus. Interessant.
Hier jedenfalls erstmal das Marmorkuchenrezept:
„Abbildung 4“ ist übrigens die hier:
So toll habe ich die Marmorierung zugegebenermaßen nicht hinbekommen. Lag natürlich nur an der kleinen Form. Nicht an mir. Wenn jemand nicht schwimmen kann, liegt es schließlich auch immer am Badeanzug. Okeeehhh… Ich werde daran arbeiten.
Und bis dahin setze ich jetzt erstmal eine „Königinsuppe“ an. Allerdings nach meinem Rezept. Das Huhn wird möglicherweise das letzte Suppenhuhn der Saison sein. Und die soll einen würdigen Abschluss finden. Morgen allerdings erst. Heute gibt es Reste von gestern. Wildbratwürstchen, Falafelplätzchen und Lauch mit Orange und Mango. Der war köstlich – gestern allerdings nicht mehr so grün, wie ich ihn geplant hatte. Heute darf er nach dem Blanchieren nur kurz in die Pfanne.
Das Foto ist unglaublich – das könnte meine Familie im Wohnzimmer sein (wahrscheinlich eine Generation vor dir..) Ich hab sogar noch diese genau identisch gleiche Glasvase!
Ach und der Kuchen! Vanillinzucker! 2 bis 4 Eier! sieht aber schmackig aus.
habe „sicherheitshalber“ auf die halbe menge zwei eier genommen. der gatte mag ihn sehr. ist auch nicht so trocken wie trockener kuchen normalerweise ist. eher fluffig.