Schwierig gerade hier. Die Renovierung des Vorratsraums sorgt für Chaos im Rest des Erdgeschosses. Die Boxen, die ich für die tiefen Regale eingeplant hatte, sind gerade in den beiden nächstgelegenen schwedischen Möbelhausfilialen erst wieder ab Anfang Februar vorrätig. Das verzögert alles unnötigerweise etwas. Dazu kommt, dass Freitag Abend das Kochen nicht ganz wie geplant verlief.
Es sollte schnell gehen. Die Wildwürstchen lagen bereit, die Kartoffeln wurden gerade vorgekocht. Als ich die Sauce ansetzen wollte, gingen beim Induktionsfeld wortwörtlich die Lichter aus. Es war ihm nur noch ein nervöses Zucken und Piepen zu entlocken. Mist! Großer Mist!
Induktionshavarie – immer wieder ein Problem…
Das war in den vergangenen beiden Jahren bereits ein paar mal passiert. Wenn man es dann eine Weile vom Strom getrennt hatte, lief es wieder völlig normal. Für ein paar Wochen. Ohne jeden Aussetzer. Aber diesmal nutzten auch Blackout-Pausen nichts. Ich verlagerte die Zubereitung des Abendessens auf den Backofen.
Der Rosenkohl und die halbgaren Kartoffeln waren dabei das geringste Problem. Die ließen sich prima im Ofen zu Ende garen. Die Bratwurst war am Ende zwar gar, aber an der Unterseite komplett aufgeplatzt, weshalb sie auch von oben ziemlich untot wirkt. Sagen wir mal so: Man konnte es essen. Die Sauce wurde durch einen Rest Srirachamayonnaise und hausgemachten Ketchup ersetzt. Hätte schlimmer kommen können.
Kochfeld (vorerst) gerettet, Sofa tot
Samstag morgen dann – als das Induktionsfeld auch auf einen erneuten Wiederbelebungsversuch nicht reagieren wollte – suchten wir nach Ersatz im Netz. Dabei kippte ich dann gleich mal meinen zweiten Kaffee des Tages ins Sofa. Top Leistung! Dafür startete aber wider Erwarten beim drölfzigeinhalbsten Versuch das Kochfeld dann doch noch. Ich hatte vor dem erfolgreichen Versuch so lange auf den Sensortasten herumgedrückt, bis es nicht mehr piepte. Vielleicht hatte es das gebraucht. Keine Ahnung.
Wir werden trotzdem sicherheitshalber für Ersatz sorgen. Der nächste Ausfall wäre vermutlich im ungünstigsten Moment zu erwarten: Hungrige Gäste am Esstisch zum Beispiel. Und nach fünfzehn Jahren täglicher und intensiver Nutzung darf es dann bald in Rente.
Jetzt aber mal zu „richtigem“ Essen!
Beim Freitagseinkauf habe ich den ersten Skrei der Saison erwischt. Und bei Bauer Schmidt verschiedene Wintergemüse. Nachdem der Herd ja nun wieder funktionierte, stand hochmotiviertem Samstagskochen nichts mehr im Wege. Und ein Teil des Samstagsessens wurde auch gleich für Sonntag eingeplant.
Es gab Rote-Bete-Risotto. Dazu Skrei und eine Süßkartoffel-Kurkuma-Sauce. Die Sauce war ein Knaller – auch wenn ich an der rechten Hand immer noch gelbe Flecken habe. Bei der Roten Bete trug ich Handschuhe. Beim Kurkuma verzichtete ich leichtsinnerweise darauf und schälte die Knolle vermeintlich vorsichtig. Das Ergebnis ist bereits bekannt.
Wie man ein Risotto herstellt, muss ich nicht erklären, oder? Ich glaube aber, Rote-Bete-Risotto hatten wir auch schon mal. Genau! Hier -> Und zwar mit Zander.
Der Skrei ist langsam auf der Haut gegart, nachdem er eine Weile in Salzwasser gelegen hat. Auch kein Hexenwerk.
Süßkartoffel, Kurkuma, Ingwer – ein Traum von Sauce
Dafür lege ich noch das Saucenrezept nach:
Zutaten
- 2 Schalotten gewürfelt
- etwas Olivenöl zum Anschwitzen
- 1 kleinere Süßkartoffel geschält
- 1 Knolle Kurkuma geschält
- 1 Stück Ingwer geschält
- 1 Schuss trockener Weißwein
- 200 ml Geflügelbrühe
- 100 ml Sahne
- Salz, schwarzer Pfeffer
Anleitung
- Schalotten würfeln und langsam in etwas Olivenöl anschwitzen. Süßkartoffel fein würfeln. Ingwer und Kurkuma reiben. Alles kurz mit anschwitzen lassen.
- Mit Weißwein ablöschen. Einkochen lassen, bis der Großteil des Weins verkocht ist.
- Mit Brühe auffüllen und weiter einköcheln lassen, bis die Süßkartoffelwürfel gar sind. Aufmixen und durch ein Sieb passieren. Zurück in den Topf geben.
- Etwa auf die Hälfte einkochen lassen. Sahne angießen und bei schwacher Hitze langsam weiter simmern lassen.
- Zuletzt mit einem Pürierstab aufschäumen und sofort auf die Teller geben.
Sonntagsessen
Die gleiche Sauce gab’s dann Sonntag Abend nochmals. Es gab Reste. Is‘ klar. Und aus den Risottoresten wurden wie immer Arancini. Dazu Lauchpürée – aus nur Lauch, einem Schuss Sahne und Salz, Pfeffer und etwas Muskat. Zuletzt etwas Dill dazu. Fertig.
Heidimarokko, was für ein Parforceritt! Ich hab in diesem Jahr zwei Cerankochfelder demoliert. Natürlich, BEVOR ich dann doch mal ne Glasbruchversicherung abgeschlossen habe.
Gutes Räumen! Hoff, das Sofa kriegt sich ein. Gericht klingt grandios!