Sonntagsflundern

Am Wochenende war wieder Synchronbacken angesagt. Und immerhin die 60ste Ausgabe des beliebten Wochenendvergnügens – von und mit Zorra von 1x umrühren bitte aka Kochtopf. Es standen Buttermilchkanten nach einem Rezept von Hefe & mehr auf dem Programm. Die Aussicht auf frische Brötchen am Sonntag Morgen war sehr verlockend – auch wenn das eine extrem knappe Kiste werden würde.

Fast genau so knapp übrigens wie jetzt die Fertigstellung dieses Blogposts. Dienstags also diesmal schon. Mmmmh… Und das nach einem langen Büro-Montag. Eng. Wirklich eng.

Samstag waren wir den ganzen Tag unterwegs. Die Schwester feierte ihren runden Geburtstag nach. Ich strandete anschließend total überfressen wieder zu Hause. Mit dem festen Vorsatz, ganz bald Muhammara herzustellen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Der zweite feste Vorsatz des Tages war, noch den Teig fürs Synchronbacken anzusetzen. Und das gelang dann auch tatsächlich noch. Unmittelbar bevor ich ermattet aufs Sofa sank. Der Teig durft die Nacht auf der Terrasse verbringen.

Morgens war er nicht monströs, aber ordentlich aufgegangen. Allerdings sind diese Augustnächte ja neuerdings derartig kühl, dass der Teig deutlich länger als vorgesehen brauchte, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Er erreichte sie irgendwann. Das Frühstück war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits Geschichte.

Er wurde zerteilt und zur Stückgare aufs Blech befördert. Bis dahin hoffte ich noch, die relativ flachen Stücke würden noch ordentlich aufgehen.

„In einen Harung jung und schlank
Der auf dem Meeresgrunde schwamm
Verliebte sich o Wunder,
’ne alte Flunder,

Verliebte sich o Wunder,
’ne alte Flunder…“

Die ersten Flundersprüche machten auf Instagram die Runde…

Auch beim Backen gingen sie – zumindest für meinen Geschmack – nicht entschieden genug auf. Ich passte den Plan für den nächsten Versuch an: Übernachtgare bei mehr als zehn Grad. Gleiche Teigmenge. Nur neun statt zwölf Brötchen. Das Abstechen durch etwas Formen ergänzen bzw. den Teig vielleicht etwas dicker ausziehen.

Die Minuten nach dem letzten Backofen-TV-Foto nutzten sie jedenfalls, um noch etwas Farbe zu bekommen. Zumindest das war zufriedenstellend. Ebenso zufriedenstellend: Meine aus der Not geborene Abwandlung was die Mehle und die Saaten angeht. Hier mein Rezept:

Buttermilchkanten

Gericht: Brotkörbchen
Keyword: brot, brötchen
Portionen: 0
Kalorien:

Zutaten

  • 1 TL Trockenhefe
  • 400 g Buttermilch
  • 400 g Mehl Type 550
  • 100 g Roggenmehl hier: Champagnerroggen
  • 10 g schwarzer Sesam
  • 30 g gerösteter, heller Sesam
  • 20 g Leinsamen
  • 10 g Meersalz
  • 20 g Olivenöl

Anleitung

  • Am Vorabend Hefe und Buttermilch verrühren. Kurz gehen lassen und anschließend mit den restlichen Zutaten für den Teig verkneten lassen, bis der Teig nicht mehr an der Schüssel klebt und einen vertrauenswürdigen Eindruck macht. Bei Raumtemperatur über Nacht gehen lassen.
  • Am nächsten Morgen den Teig auf eine gute bemehlte Arbeitsfläche stürzen und zu einem Quadrat von etwa 25 Zentimetern Seitlänge ausrollen.
  • Mit einem Teigschaber daraus neun eckige Brötchen abstechen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und mindestens sechzig Minuten gehen lassen.
  • Vor dem Backen leicht bemehlen und einschneiden.
  • Bei 250°C Ober-/Unterhitze (Ofen falls nötig rechtzeitig vorheizen!) mit Dampf für etwa 20 Minuten abbacken.

Die Brötchen waren erst mittags fertig, aber der Gatte war ihnen ausgesprochen zugetan. Plus: Das ist ein sehr einfaches Rezept. Was folgern wir daraus? Genau! Die gehen jetzt häufiger an den Start. Für einen zweiten Versuch vor der Veröffentlichung dieses Blogposts langte die Zeit nicht. Ich werde bei Gelegenheit mal aktuelle Fotos des zweiten oder dritten Versuchs hochladen.

Das war mal wieder ein sehr lustiges Synchronbacken, das seinen speziellen Charme dadurch erhielt, dass fast alle das gleiche Problem hatten. Aus den Flundermehrlingen wurden multiple Flundermehrlinge.

„… Da stieß die Flunder in den Sand,
Wo sie ein großes Goldstück fand.
Ein Goldstück von 10 Rubel,
Oh, welch ein Jubel.
Ein Goldstück von 10 Rubel,
Oh, welch ein Jubel…“

Wer mit dabei war? Und wie deren Brötchen geworden sind? Ganz einfach! Hier die Blogposts der anderen Teilnehmer*innen:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf * Birgit von Birgit D * Geri von Lecker mit Geri * Simone von zimtkringel * Birgit M. von Backen mit Leidenschaft * Ilka von Was machst du eigentlich so?! * Sylvia von Brotwein * Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum * Tanja von Tanjas Süss & Herzhaft

Und für alle Freundinnen der gepflegten Sonntagsflunder noch etwas, auf das ich beim Erstellen dieses Blogposts gestoßen bin. Fand ich irgendwie lustig. Ich. Muss sonst keiner lachen. Auch nicht aus Höflichkeit.

17 Kommentare

  1. Bei mir auch Flundern. Ich glaube die müssen so. Bei mir durfte der Teig ja bei kuschligen 25+°C gehen. Mit der Temperatur hat es wohl eher weniger etwas zu tun. Ich bin aber gespannt, wie deine weiteren Versuch werden. Bitte berichten!

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