Gestern ging es mit Spanien bzw. den Kanaren los. Papas arrugadas wollte ich schon ewig mal machen. Seit einem dreiviertel Jahr befindet sich auch Meersalz von La Palma im Haus. Und endlich habe ich es geschafft. Hat sich gelohnt.
Die Zubereitung ist mehr als simpel. Kleine Kartoffeln schrubben und mit Schale kochen. Auf einen guten Liter Wasser gab ich etwa 250 g Meersalz. Die Kartoffeln werden gar gekocht, abgegossen und dann etwa eine halbe Stunde bei geöffnetem Deckel abdampfen gelassen. Dann sehen sie aus wie oben. Schrumpelig und mit einer netten Salzkruste rundum.
Meine Mojo rojo war ein Gläschen des alljährlich eingekochten Paprikagedöns‘. Dazu gab es Ofentomaten und Saibling. Den Saibling hatte ich kurz knackig auf der Haut angebraten. Insgesamt war das eine recht leckere Kombination. Ging auch flott. Immerhin war ich zwischen Büro und Abendessen noch mit einer Kollegin bei IKEA gewesen. Das machen wir ab und an mal. Sehr zur Freude des Gatten übrigens, der diesen Ort abgrundtief hasst und immer wieder glücklich ist, wenn ich wen anders finde, der mal mit mir hinfährt. Die Kollegin und der Gatte kennen sich nicht – aber er mag sie. Schon deshalb.
Heute wurde dann wieder ein Blech Tomaten für den Winter eingekocht. Momentan bleiben alle paar Tage ein paar übrig, die konserviert werden können, obwohl wir fast täglich den Großteil der Ernte auf den Tellern haben. Es ist ein wenig wie Spargelsaison. Und ich bin jetzt schon traurig, wenn die Saison vorbei ist.
Auf Spanien folgten heute Griechenland und Portugal. Es gab zwei Dinge, die ich schon seit längerem testen wollte: Ziegenfrischkäse im Sesammantel wie auf Naxos. Und „Peixinhos da Horta“ – „Gartenfischchen“. Bohnen waren heute wieder reif. Also los.
Grüne Bohnen habe ich dieses Jahr nicht. Mussten halt violette und gelbe ran. Kein Problem, zumal die violetten Exemplare nach dem Blanchieren ohnehin grün sind.
Nach dem Blanchieren werden sie abgetropft und abkühlen gelassen. Anschließend durch Tempurateig gezogen und frittiert. Das Rezept stammt aus diesem Buch: „Die portugiesische Küche : A Cozínha Portuguesa“. Tolles Buch. Echt. Lohnt sich.
Den Ziegenfrischkäse habe ich versuchsweise durch verkleppertes Ei, Mehl, wieder verkleppertes Ei und schlißlich Sesam gezogen. Dann in Olivenöl ausgebacken und mit Honig besprenkelt. Dazu etwas Balsamicoreduktion und – Überraschung! – Ofentomaten.
Die Fischchen waren nett, der Käse weit entfernt vom Vorbild von Naxos. Wahrscheinlich hätte ich ihn lecker gefunden, wenn ich nicht vorher den viel, viel leckereren in Griechenland gegessen hätte. Das muss irgendwie anders gehen. Das war außen eher teigartig als paniert. Ich arbeite daran. Wie haben diese perfiden Griechen den nur so hinbekommen?!
Wahrscheinlich tauschen sie gerade mit den Spaniern, den Franzosen, den Italienern, den Portugiesen und den Maltesern ihre total geheimen, köstlichen Rezepte aus. Vielleicht hätte ich mich einfach beim Südeuropagipfel unauffällig fürs Damenprogramm anmelden sollen…