Immer, wenn ich irgendwo auf Wachteln stoße, muss ich an „Doug“, eine Nickelodeon-Serie denken. Max hat die heiß und innig geliebt. Gut. Zugegeben. Ich auch.
Doug wird in Gefahrensitualionen zu „Quailman“. Sein Hund Porkchop zu „Quaildog“. Und das ist null blöd. Ehrlich. Jedenfalls höre ich dann jedesmal Dougs Satz aus der deutschen Synchronfassung: „Im Namen der Wachtel!“
Diesmal tauchte die Wachtel in Eiform auf. Die Lieblingsnachbarin hatte nicht weit entfernt einen Hofladen mit Wachteleiern aufgetan. Wachteleier von glücklichen Untertaunuswachteln. Perfekt. Da habe ich doch gleich mal welche mitbestellt.
Jedenfalls wird es dazu Spargel und irgendwelche Kräuter aus dem Garten geben. ich weiß noch nicht so genau und berichte dann am Wochenende. Wo wir aber gerade bei Spargel sind, sollte vielleicht erwähnt werden, dass wir das unmittelbar bevorstehende Ende der Spargelsaison nochmal mit aller Kraft durchziehen.
An den letzten beiden Abenden hatten wir zwei sehr leckere Spargelvariationen, die unbedingt erwähnt werden müssen. Mittwoch wurde nachgekocht, gestern improvisiert. Bei ersterem versuchte ich mich an einem SZ-Magazin-Rezept von Tim Raue, zu dem mir der Gatte total unauffällig den Link geschickt hatte: „Weißer Spargel, Yuzu und Butter“.
Ich übernahm nur den Spargelteil des Rezepts, fügte angeschmorte Frühlingszwiebeln und auf der Haut gebratenen Lachs hinzu. Der Spargel war wirklich genial. Der steht für kommendes Jahr auf einem der ersten „Muss ich nochmal machen!“-Plätze.
Nachdem ich das Foto gemacht hatte, merkte ich erst, dass ich die geklärte Butter in der Küche vergessen hatte. Vor dem Essen kam sie noch hinzu. War dann aber auch egal. Habe mir eine neue Waage gekauft, die konstant 0,7 kg mehr anzeigt als die alte. Verdammt! Im Namen der Wachtel!!!
Jedenfalls muss die Butter da unbedingt drauf. Ohne die ist es nur der halbe Spaß.
Mittwoch Abend erntete ich dann auch die ersten Erdbeeren im Garten. „Ernte“ ist dabei ein großes Wort, dem die Angelegenheit nicht ganz gerecht wird. Es waren nur ein paar. Und sie sahen nicht gerade wunderschön aus. Aber sie waren köstlich. Optik doesn’t matter!
Sie wurden gerecht verteilt und landeten auf einem selbstgemachten Holunderblütenjoghurteis. Etwas viel Besseres hätte ihnen nicht passieren können. Entscheide ich jetzt mal so. Ich habe sie vorher kurz mit sehr wenig Zucker in einem winzigen Schlückchen Cointreau mariniert. Offensichtlich gefiel ihnen das.
Am gestrigen Feiertag gab es dann nochmals Spargel. Ofengegart. Dazu Piripirigarnelen und eine ebenfalls ziemlich scharfe Tomatensoße. Und den Zitronenbasilikum aus dem Tomatenbeet. Und Gozo-Salz. Auch außerordentlich gut. Spargel sollte viel häufiger mit Tomaten kombiniert werden. Blöderweise kommen die eigenen Tomaten erst, wenn die Spargelsaison bereits vorbei ist. Wohl dem, der Konserven vom letzten Jahr im Vorrat hat.
Im übrigen ging auch der Rhabarberketchuptest in die zweite Runde. Und er hat im direkten Vergleich zum Tomaten- und Zucchiniketchup nicht wirklich Federn lassen müssen. Nicht mal Wachtelfedern. Hat definitiv seine Daseinsberechtigung. Gibt es wieder.
Zu Ziegenkäse, Wurst, grünem Spargel und Champignons mit Frühlingszwiebeln schmeckte er perfekt.
So. Ich gehe dann mal in die Küche und spiele mit den Wachteleiern rum.
Heute morgen um etwa 5:30 Uhr entdeckte ich bei meinem Kontrollgang übrigens die erste Zucchiniblüte. Es geht los! Das ging diesmal wirklich flott, zumal ich mir das Vorziehen ja komplett gespart und das Saatgut gleich ins Hochbeet gesteckt hatte. Mache ich jetzt nur noch so. Alles andere ist vergebliche Liebesmüh‘.