Okeeehhh… Den blöden Witz machen wir schon, seit wir das erste Mal an Għarb vorbeigefahren sind, Dabei hat es korrekt ausgesprochen null Ähnlichkeit mit der Hauptfigur in John Irvings Roman, sondern heißt l’Għarb (= Laarb). L’Għarb und wie er die Welt sah. Das aber nur so nebenbei mal. Ich fand es als Überschrift halt albernerweise recht attraktiv.
Għarb bedeutet übrigens „westlich“. Und deshalb heißt es auch so. Weil es im Westen liegt.
Am nächsten Tag ließ der Gatte den geplanten Tauchgang ausfallen und wir machten uns auf den Weg nach Victoria / Ir-Rabat. Bei herrlichstem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel war definitiv die diesjährige Cittadella-Fotosession angesagt. Diesmal auch mit herrlichem Panoramablick: Għarb (!), Żebbuġ, Marsalforn, Xagħra und Xewkija mit seiner überdimensionierten Kirche – sie lagen alle malerisch in Teleobjektiv-Entfernung. Und als die jungen Asiatinnen, die sich abwechselnd auf der Mauer räkelten und sich dabei gegenseitig fotografierten, ihr schändliches Werk beendet hatten, durfte ich auch kurz „nach vorne“. Und die Basilika San Ġwann Battista in Xewkija in voller Pracht fotografieren.
In fünf Jahren Gozo hatte ich es noch nicht hinein geschafft, aber diesmal stand sie definitiv auf meiner Liste. Dazu dann zu gegebener Zeit.
Nachdem ich meinen Fotorausch an blauem Himmel und leuchtendem Sandstein ausgetobt hatte, schlenderten wir durch die Stadt. Ein Küchenhandtuch aus dem „House of Gozo“ und verschiedene getrocknete Wildkräuter (Vorrat aufgefüllt!), eine Kräutermischung für gozitanisches Kaninchen und ein weiteres Küchenhandtuch aus der „Bottega della Luna e del Sole“ später ließen wir uns traditionsgemäß an der Pjazza San Ġorġ im Schatten der namensgebenden barocken Basilika nieder und überlegten, welchen der dort angebotenen und überaus köstlichen Kuchen wir zu unserem Kaffee denn diesmal nehmen würden. Leider scheiterte dieser Plan an der völligen Orientierungslosigkeit der Bedienung. Sie brachte uns einfach keine Karte und fragte auch nicht nach, was wir denn haben wollten.
Irgendwann verloren wir die Nerven. Der Gatte schenkte ihr im Gehen ein ironisches „Thank you so much“, das sie strahlend und völlig ahnungslos erwiderte. Sie hatte nicht mal gemerkt, das wir überhaupt nichts gehabt hatten. Egal. Standortwechsel an einen sicheren Ort: das „Bellusa“ an der benachbarten Pjazza l-Indipendenza. Der tiefenentspannte Besitzer brachte uns Kaffee und versöhnte uns wieder mit Straßencafés in Victoria. Sehr schön.
Anschließend ging es auf einen Zwischenstopp „nach Hause“. Unterwegs wurden noch dringend erforderliche Besorgungen im Hofladen des Ta’ Mena Estates erledigt. Meine kleinen köstlichen Eier von den kleinen schwarzen Hennen. Da waren sie wieder!
Der Gatte entdeckte anschließend bei der Onlinesuche nach einem Platz fürs Abendessen das „Brookies“. Wir entschieden, es am gleichen Abend zu testen, was sich als eine wahrhaft geniale Idee herausstellte.
Nachdem ich mich nach dem Studium der Karte bereits für – Surprise! – Kaninchen entschieden hatte, änderte ich meine Meinung schlagartig, als uns mitgeteilt wurde, dass es fangfrischen Lampuki gäbe. Her damit! Der Gatte nahm die Seafood Tagliatelle mit allerlei Sorten Muscheln, Tintenfisch und Garnelen und einer Tomaten-Weißwein-Sauce. Der Lampuki kam mit einem Schälchen allerköstlichster Tomatensauce. Richtig dick eingekocht. Und mit Bratkartoffelwürfeln und allerlei sehr gut zubereitetem Gemüse. Und er toppte das Qbajjar-Karnickel. Unfassbar.
Und das in einem wundervoll restaurierten alten Landhaus mit Sandsteingewölbe. Und mit einem Ta’Mena-Vermentino. Was kann man mehr erwarten?! Eben. Nix. Unbedingte Empfehlung: „Brookies“ in der Wied Sara 1/2 in Ir-Rabat. Falls man mal in der Gegend ist.
Die dich eingekochte Tomatensauce, die in dem kleinen Schälchen neben meinem Lampuki zu sehen ist, beeindruckte uns nachhaltig. Der Gatte machte der Küche Komplimente und bekam dafür eine Art Anleitung. Es gab allerdings keine geheimen Zutaten – außer guten Produkten und einer Menge Zeit beim Einköcheln. Ich werde es nachbauen.
In der darauffolgenden Nacht wurde es hart für mich. Nachdem mich bereits in den ersten Tagen die ein oder andere Stechmücke erwischt hatte, glaubte ich mich noch gut gerüstet mit zwei Tuben importiertem Hydrocortisongel. Nach drei Tagen war die erste Tube allerdings fast aufgebraucht. Als wir nach Victoria gefahren waren, hatte ich blöderweise nichts eingesteckt. Wir besorgten eine weitere Tube in einer Apotheke, damit ich nicht ununterbrochen an mir herumscharren müsste. Nachts kamen sie dann; die geflügelten Bestien. Und sie fielen gleich scharenweise im Bett über mich her. Um vier Uhr morgens langte es mir. Ich schlich mich mit meinen drei Tuben Hydrocortison Richtung Sofa. An Schlaf war nicht mehr zu denken.
Als morgens der Gatte auftauchte, waren die Biester in ihrer Fressgier anschließend über ihn hergefallen, obwohl sie das normalerweise nie tun. Zumindest nicht, wenn ich daneben liege. Nach dem Frühstück tauchte er ab. Und ich kühlte mich mit dem Einhorn im Pool ab. Herrlich! Und unter Wasser kamen sie auch nicht an mich heran. Pah!
Am Nachmittag brachen wir zu einer Rundwanderung von der Bucht Dahlet Qorrot aus auf – erst immer an der Küste entlang und dann über die Hondoq Bay und Qala zurück. Meine absolute Lieblingswanderung auf Gozo. Diesmal ließ das Wetter unterwegs doch deutlich nach, aber nachdem ich die Fotos mittlerweile bearbeitet habe, muss ich sagen, dass es ihnen nicht geschadet hat.
Was mich aber genervt hat, waren drei Partyboote direkt in der Bucht unterhalb des Steilhangs und ein paar Deppen, die sich in den Salzpfannen niedergelassen hatten. Als es schwach begann zu regnen, lösten sich diese Probleme allerdings von selbst. Und der Regen war anschließend auch wieder abgezogen.
Nervig allerdings meine Stechmückenbisse, die stark an Zahl und Schwellungsumfang zugenommen hatten. In der Hondoq Bay gab es ein eiskaltes Cisk. Und danach war – unter permanentem Gejammer – auch der Anstieg nach Qala und der Abstieg zurück nach Dahlet Qorrot zu schaffen. Zurück im Haus war ich allerdings so platt, dass wir beschlossen, eine Pizza bei Francesco sollte genügen. Und dann ab ins Bett.
Um 23:30 Uhr wachte ich auf, weil es plötzlich an neuen Stellen juckte. Gesicht und Hals waren jetzt brutalstmöglich zerstochen. Ich schleppte mich mit Cortison bewaffnet erneut zum Sofa und schlief bis morgens auch nicht mehr wirklich ein. Das Sofa war unbequem. Ein Versuch, draußen auf einer Liege zu schlafen, war auch nicht von Erfolg gekrönt. Da es windig war, hoffte ich, die Stechmücken hätten Schwierigkeiten mich zu orten und anzusteuern. Hatten sie auch, aber ich konnte aus Angst vor ihnen trotzdem nicht schlafen.
Irgendwann wurde es hell. Kaffee! Dringend! Schnell! Während der Gatte sich unter Wasser mit dem hochkomplizierten Höhlensystem der Comino Caves amüsierte, fiel ich noch einmal ins Koma. Trotz Kaffees. Immerhin schaffte ich es noch, die Fotos des Vortags zu bearbeiten. Wenigstens das.
Als der Gatte zurückkam, wurde ich in Kenntnis gesetzt, dass wir dringend ein „Insect Repellent Spray“ benötigten. So ginge das nicht weiter. Stimmt. Auf dem Weg nach Victoria hielten wir allerdings noch in der Xwejni Bay bei den Salzpfannen der Cinis, um meine Vorräte aufzustocken. Bei dieser Gelegenheit drückte ich Mrs Cini das vergrößerte Foto (siehe unten) von den beiden aus dem letzten Jahr in die Hand. Ich hatte es am Tag vor der Abreise noch entwickeln lassen. Sie freute sich wirklich sehr. Und Mr Cini schenkte uns noch einen Extra-Beutel zu den zehn georderten, weil sie ihn dazu ausdrücklich aufforderte. Es freuten sich alle.
Wer übrigens die beiden – plus Tochter und Schwiegersohn – und ihre Arbeit in den Salzpfannen einmal sehen möchte: Es gab einen „Die Sendung mit der Maus“-Beitrag vom WDR dazu. Sagt „Il-ġurnata it-tajba!“ zu ihnen.
Von den Salt Pans ging es nach Nadur zu Grech’s Bakery und ihren göttlichen Broten. Und natürlich zu den Mandelplätzchen. Das Rezept gab es schon einmal an dieser Stelle: Biskuttini tal-Lewż.
Auf dem Weg nach Xewkija kamen wir an einer Apotheke vorbei. Es dauerte allerdings eine Weile, bis wir sie betreten konnten, da bei unserer Ankunft ein veritables Gewitter mit Starkregen auf uns und den Rest der Insel niederging. Bereits im vergangenen Jahr hatte mich die nette Frau bei den „Gozo Pharmacists“ mit Salbe versorgt. Diesmal war das Hydrocortison allerdings ausverkauft. „It’s out of stock because of the Mosquitos…“ Verdammt! Ich zeigte ihr einen meiner auf Handtellergröße angeschwollenen Stiche. Sie drückte sie mir eine Tube in die Hand. Mit den Worten „It’s similar but stronger.“ Na dann. Geht doch! Ich teilte ihr noch kurz mit, dass ich „something stronger“ für durchaus angebracht hielt. Sie nickte zustimmend und verständnisvoll. Wir erwarben noch ein Insektenabwehrmittel mit 50% DEET und 5% PMD, das die Aufschrift „Extra Strength“ trug. Der Krieg gegen die Stechmücken ging in eine neue Runde. Nehmt dies!
Und dann kam, was ich bereits angekündigt hatte: die Rotunda von Xewkija. Es handelt sich um die – und ich habe jetzt sehr gründlich recherchiert… – dritthöchste und vom Durchmesser her viertgrößte freitragende Kirchenkuppel in Europa (Innen-/Außendurchmesser: 25 / 28 Meter, Kuppelhöhe: 75 Meter, Umfang: 85 Meter, berechnetes Gewicht: 45.000 Tonnen). Für eine Pfarrgemeinde mit etwa 3.200 Schäfchen schon ein recht beeindruckendes Bauwerk. Böse Zungen würden sie gar ein wenig überdimensioniert nennen. Die Kuppelbauten auf den ersten beiden Plätzen liegen immerhin in Metropolen wie Rom und London.
Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass der Malteser – und vor allem auch der Gozitaner – nach wie vor ein überaus eifriger Kirchgänger ist. Der Bau ist ambitioniert, aber nicht sinnlos groß. Messen finden hier in der Regel täglich statt und sind ausgesprochen gut besucht. Der Bau der Rotunda wurde auch zu großen Teilen durch die Gemeinde selbst finanziert. Und nicht nur das. Zitat aus dem Prospekt „Willkommen Rundbau-Kirche“, der auch in einer deutschen Version ausliegt: „Dorfbewohner mit Hilfe ihrer Maulesel halfen beim Kirchbau. Nur durch freiwillige Mithilfe und Spenden konnte diese Kirche gebaut werden.“ Und darauf ist man in Xewkija auch ausgesprochen stolz.
Das folgende Foto stammt aus dem Prospekt und zeigt die Kirche direkt nach ihrer Fertigstellung:
Die Rotunda ist Johannes dem Täufer (San Ġwann il-Battista) gewidmet und wurde zwischen 1951 und 1971 an der Stelle der alten Kirche von 1665 errichtet. Teile dieser können im Inneren des Bauwerks noch besichtigt werden.Sie sind mit wundervollen Schnitzarbeiten im Sandstein ausgestattet.
Für maltesische Verhältnisse ist der Innenraum der Rotunda fast erschreckend schlicht. Am Boden wundervolle Auslegearbeiten aus Carrara-Marmor, die beeindruckende Kuppel und die einfach nur glatten und schnörkellosen Sandsteinblöcke, aus denen die Kirche erbaut ist – und trotzdem ist sie äußerst imposant.
Vom Durchmesser her wird sie übrigens von einer weiteren maltesischen Kirche getoppt, die auf der Hauptinsel liegt. In Mosta. Aber das ist wieder eine ganz andere Sache. Das spare ich mir mal noch auf, denn dazu kommen wir später.
Abends machten wir uns „zu Hause“ eine nette „Gozitan Platter“ mit den kleinen gozitanischen Käsen (Ġbejniet – inklusive Blindverkostung Supermarktware von den Magro Brothers vs. Joseph Spiteri von Ta’ Mena), Tomaten, Paprika, Kunserva (an der Sonne getrocknete Tomatenpaste), Ħobż (Brot) – und Oliven. Das langte völlig, um uns gücklich zu machen. Und nebenbei haben wir beide zweifelsfrei den Joseph-Ġbejna identifiziert, und ich habe gleich mal noch Saatgut für 2020 gesichert.
Bevor es ins Bett ging, holte ich zum Todesschlag gegen die Stechmücken aus. Ich sprühte mich von Kopf bis Fuß mit dem Gift aus der Apotheke ein, starb zwar fast beim Einatmen der Dämpfe, aber legte mich anschließend mit Unschuldsmiene auf den Präsentierteller. Und obwohl ich da quasi wie wehrloses Freiwild herumlag, wurde ich nicht gestochen. Null! Nada! Niente! Die ganze Nacht nicht. Ich liebe die forschenden Pharmaunternehmen! Natürlich nur, wenn sie mir einen ungestörten Nachtschlaf und einen juckreizfreien Tag bescheren.
Morgens wachte ich erquickt und erfrischt auf. Yeah! Keine neuen Stiche! Selbst der fiese Stich im Nacken, der mir diesen dezenten Stegosaurus-Look verliehen hatte, war deutlich abgeschwollen. Die alten Stiche juckten zwar noch, wurden aber durch das „Same-but-stronger“-Zeugs in ihrer Wirkung deutlich eingedämmt. Wegen des unbeständigen Wetters hatte der Gatte beschlossen, den Tauchgang an diesem Tag ausfallen zu lassen.
Stattdessen wollten wir den „Magro Brothers“ einen Besuch abstatten. Die in Victoria angesiedelte Firma, die – wie wir erfuhren – weltweit exportiert, bietet Führungen an. Das wollte ich mir immer schon mal anschauen. Die Führung um 10 Uhr war bereits ausgebucht. So traten wir um 11 Uhr an. Und mit uns ein Bus deutscher Rentner…
Der erste Magro-Brothers-Jubelfilm war in deutscher Sprache, der zweite in englischer. Bereits beim ersten gab es Probleme. Ein Rentner schlief ein, wurde von seinem Kumpel geweckt und erschreckte sich dabei fast zu Tode. Ein Rollator stand mitten im Gang. Die Ambulanz wäre definitiv nicht rechtzeitig zu ihm vorgedrungen.
Anschließend ging es die Treppen hoch. Die Rentner durften den Aufzug nehmen. Immer sechs gleichzeitig. Das dauerte einen Moment. Die Firmeninhaber beobachteten sie dabei von zwei Gemälden aus.
Vor dem zweiten Film gab es eine kleine englische Ansprache. Es wurde erklärt, wie die Firma aufgebaut wurde. Wir saßen ganz hinten. Falls wieder jemand eingeschlafen sein sollte, haben wir es verpasst. Als der Mitarbeiter an die Stelle kam, an der er erklärte, weshalb größere Mengen an Kunserva nach Australien exportiert werden, brach ihm fast die Stimme. Diese bösen Engländer hatten nach dem zweiten Weltkrieg kräftige und sehr junge Malteser mit falschen Versprechungen ins Ausland gelockt, wo sie teilweise unter schrecklichen Bedingungen ihr Dasein fristen mussten.
Dass es in den USA, Kanada, Australien und Großbritannien auffallend viele ausgewanderte Malteser gibt, war mir bereits aufgefallen, als ich nach maltesischen Rezepten gesucht hatte. Es gibt unglaublich viele englischsprachige Quellen außerhalb Maltas. Der Malteser an sich ist sehr in seiner Kultur – vor allem in seiner Esskultur – verhaftet und backt auch im Ausland ausdauernd Ħobż und Pastizzi. Und er setzt Ġbejnet an. Danke dafür an dieser Stelle, liebe Exil-Malteser!
Nach dem zweiten Film war die „Führung“ dann beendet. Wie jetzt?! Ich hatte eigentlich erwartet, Tomaten zu sehen. Also echte Tomaten. Immerhin bekamen wir alle Band 2 des gozitanischen Rezepthefts der „Magro Brothers“ in Druckversion (alle vier Bände befinden sich bereits seit geraumer Zeit in digitaler Form auf meiner heimischen Festplatte), ein Glas Kunserva und eine „Magro Brothers“-Einkaufstasche überreicht. In unserem Fall natürlich alles doppelt. Die Führung war übrigens kostenlos.
Das war zwar nicht ganz das gewesen, was ich erwartet hatte, aber wer wird schon meckern wollen, wenn er anschließend im Besitz zweier wunderschöner Gratis-Kunserva-Taschen ist?! Eine Blindverkostung der Kunserva gegen die von Joseph wird vermutlich wenig sinnvoll sein. Ich bin allerdings trotzdem sehr dankbar dafür. Spätestens bei der Herstellung der nächsten Ravjul tal-Irkotta wird sie zum Einsatz kommen.
Von Victoria aus ging es dann über L-Għasri, das kleinste Dorf auf Gozo, in Richtung der Wallfahrtskirche Ta’ Pinu. Einmal pro Urlaub müssen wir als Katholiken da natürlich hin. Und unterwegs konnte ich einen weiteren Punkt auf meiner Liste für 2019 abhaken: das Aquaedukt. Sicher geht da fototechnisch noch mehr, aber man braucht ja auch noch Ziele für 2020. Und dann ist möglicherweise das Wetter besser.
Ta’ Pinu ist wirklich wunderbar – von außen wie von innen. Und diesmal machte ich auch ein paar Fotos von den zahllosen Danksagungen – für unerwarteten Kindersegen, Auferstehung vom Sterbebett und ähnliche Wunder – in den Räumen hinter dem Altarraum. Und anschließend warteten wir eine Weile am Auto auf den Moment, in dem die Sonne nochmals durchbrechen würde. Dann sieht diese Kirche mitten in den Feldern nämlich besonders schön aus. Sonne auf Sandstein – eine unschlagbare Kombination.
Fürs Abendessen fand der Gatte für uns ein sehr vielversprechendes Restaurant in Mġarr. Und es hielt, was es versprach. Wir starteten mit Fried Brie und Mussels. Die Vorspeisen-Muscheln kamen in einem Topf. Eine riesige Portion! Das hatten wir auch schon ganz anders erlebt. Und die Sauce war ein Traum. Ich werde versuchen, sie anhand der Angaben in der Karte nachzubasteln. Noch ist ja Saison. Memo to myself: „Flamed with Cognac, Sauvignon blanc, herbs, garlic, fresh tomato & shallots“.
Es folgte, was folgen musste. Ein weiteres Kaninchen. Ein „traditional fried and braised rabbit“ um genau zu sein. Geschmort mit Kräutern, Knoblauch, Karotten, Zwiebeln und Tomaten Concassée. Dazu eine Menge an Beilagen, derer ich mich als nicht gewachsen erwies. Der Gatte hatte sich für Garganelli Romagnoli entschieden, die mit Sicherheit auch zu Hause so oder ähnlich demnächst an den Start gehen werden: „Tossed with cuts of beef fillet, fresh ginger, red peppers, mushrooms, garlic & herbs, tomato concasse, finished with cream“.
Zu Desserts reichte unsere Kraft nicht mehr. Auch hier definitiv eine Empfehlung: „Country Terrace“ in Mġarr in der Triq Iz-Zewwieqa.
Das Kaninchen Nummer zwei und ich fielen hinterher – erneut von Insekten unbehelligt – in einen traumlosen Schlaf. Vielleicht – aber wirklich nur vielleicht – hing das aber auch mit dem köstlichen Vermentino von Ta‘ Mena zusammen, den ich größtenteils alleine vernichtet hatte, da der Gatte ja noch fahren musste.