Tomaten, Fische, Sensationen

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Der Zander oben lag am Freitag vor mir auf dem Teller. Chefgeburtstag. Wir waren nach der Hauptattraktion im Proviantamt in Mainz zum Essen eingeladen. Unter dem Zander befanden sich ein relativ unspektakulärer Kartoffel-Karotten-Stampf und wirklich äußerst wohlschmeckende Balsamicolinsen. Die werden bei Gelegenheit mal nachgebastelt.

Was die Hauptattraktion war? Etwas, dass ich in über dreißig Jahren Mainz noch nicht getan habe. Nach so langer Zeit war ich zum erstenmal Tourist. Also so richtig. In meinen ersten Tagen im Jahr des Herren 1987 weigerte ich mich trotz völliger Ortsunkenntnis, eine Karte in die Hand zu nehmen, weil ich nicht wie ein Tourist aussehen wollte. Zu uncool. Über die Tatsache, dass ich aus diesem Grunde anfangs einmal über zwei Stunden vom ‚Quartier Mayence‘ bis zum ‚Ballplatzcafé‘ gebraucht habe, verlieren wir jetzt mal nicht allzu viele Worte. Kann passieren. Irrwege erhöhen die Ortskenntnis. Stimmt.

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Freitag bin ich mit dem Gutenbergexpress gefahren. So. Jetzt isses raus. Totenstille…

Kurz zusammengefasst: Vor uns Rentner, hinter uns Rentner – und dann 55 Minuten hinter einer fast undurchsichtigen Plexiglasscheibe geschwitzt wie ein Schwein. Die Kolleginnen links und rechts sahen aus, als ob sie gleich explodieren würden. Der Schweiß rann in Strömen. Ich schätze, meine Sitznachbarin ist morgen krankgeschrieben. Sehnenscheidenentzündung von ununterbrochenem Fächeln mit einem Heftchen aus ihrer Handtasche.

Über das Sitzen an sich reden wir lieber gar nicht. In solchen Augenblicken wäre man gerne kleiner. Also sehr viel kleiner. Und mit gaaanz kurzen Beinen…

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Samstags gab es dann ein bereits verbloggtes Vincent-Klink-Rezept. Sehr lecker mit den frischen Tomaten aus dem Garten und hervorragenden schwarzen Oliven. Nur der Thunfisch war für meinen Geschmack etwas zu durch, aber gottlob nicht trocken. Auch ansonsten war der Samstag wieder ziemlich tomatig. Der Erfolg mit den Ofentomaten brachte mich dazu, zwei ganze Bleche in den Ofen zu schieben und anschließend in Twist-Off-Gläser abzufüllen.

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Ich habe die Tomaten nicht püriert, sondern einfach stückig gelassen. Wenn ich jetzt sage, dass das mit Abstand die beste Tomatenkonserve der Welt ist, dann meine ich das auch so. Diese unglaubliche Tomatigkeit der klaren Säfte, die im Ofen aus den Tomaten austreten… Ich bin verliebt.

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Nachdem ich heute endlich mal meinen HWR aus- und aufgeräumt habe (Regen!), legte ich anschließend noch ein paar Zucchini süß-sauer ein. Jetzt ist ja wieder Platz in den Regalen – wenn auch nicht für lange. Das ist bereits jetzt abzusehen. Grmpf!

Und heute gab es dann schon wieder Spaghetti. Ein Testlauf für die eingekochte Ofentomatensoße. Im Kühlschrank lag noch ein Rest Feta, der weg musste. Dazu frischen Basilikum aus dem Tomatenbeet. Zack! Wunschlos glücklich!

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