Tomatenspielchen am Samstag

Wollte ich schon lange mal ausprobieren (tatsächlich seit 2009?!), war aber bislang immer mit meinen eigenen Ofentomaten sehr zufrieden. Da ich aber am Samstag eine recht ordentliche Ernte ins Haus schleppte, dachte ich, man könne ihnen ja mal eine Chance geben, den Mälzerschen Ofentomaten.

Und ich war wirklich erstaunt. Was da an Flüssigkeit aus den Tomaten austritt, ist unglaublich. Bei mir liegen die sonst immer mit der Schnittfläche nach oben. Sieht auch auf Fotos attraktiver aus, oder? Ihre wahre Schönheit und Vielfalt ist dann viel augenfälliger, als wenn sie mit durchlöchertem Rücken auf dem Bauch liegen. Aber das tut ja nix zur Sache. Optik ist ja nicht alles.

Anmerkungen zum Rezept befinden sich am Ende.

Ofentomatensauce nach Tim Mälzer

Gericht: Einmachglas
Keyword: einkochen, sauce, tomaten
Portionen: 0
Kalorien:

Zutaten

  • 10 Strauchtomaten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Zweige Thymian
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 EL Zucker
  • Basilikum

Anleitung

  • Den Stielansatz der Tomaten herausschneiden, Tomaten halbieren, ein Backblech mit Zucker bestreuen. Die Tomaten mit den Schnittflächen nach unten auf das Blech legen.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 240 Grad auf der oberen Schiene 10 Min. rösten, bis die Haut beginnt schwarz zu werden (Umluft nicht empfehlenswert). Herausnehmen, die Haut von den Tomaten ziehen.
  • Das Fruchtfleisch mit einer Gabel zerteilen, Knoblauch in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Öl, Salz und Pfeffer auf das Blech geben. Im Ofen bei 220 Grad auf der mittleren Schiene weitere 15 Min. braten.
  • Tomaten mit dem Sud sofort über gegarte Nudeln geben, mischen und frischen Basilikum darüber zupfen.
  • Anmerkungen: Ich habe nacheinander zwei Bleche im Ofen gehabt (doppelte Rezeptmenge!), anschließend beide zusammengekippt - und dann die Gewürze, das Öl und den Knoblauch zugegeben. Während ich die Gläser sterilisiert habe, habe ich die Tomaten vom Blech in einen Topf gegeben und weiter köcheln lassen. So kriegt man sie besser in die Gläser. Einige Tomatensorten ließen sich sehr schlecht aus der Schale lösen, andere drückten mir ihre Schale freiwillig in die Hand, als ich mich mit der Gourmetzange näherte. Aber man lernt ja dazu. Am besten kam ich mit den großen Fleischtomaten klar. Und Green Zebra war perfekt. Danke, Green Zebra! Uuund: Ich habe den Basilikum durch getrockneten Wildthymian ersetzt, weil ich das zum Konservieren besser fand. Wer die Sauce frisch herstellt zum Sofortverzehr ist sicherlich mit Basilikum gut bedient.

Und schließlich war diese Sauce dann auch wirklich gut. Es gab sie zu Spaghetti, denen ich beim Einrühren in die Sauce noch etwas Parmesan und ein paar Butterflöckchen gönnte, dazu reichlich Pfeffer und am Ende dann auch Basilikum. Und da waren noch ein paar ofengetrocknete Cocktailtomaten übrig.

Kann man durchaus so essen.

Was ich sonst am Wochenende getan habe? Erstmal konnte ich die komplette Grünkohlernte des Jahres verklappen. Was im Beet echt gut aussah, stellte sich bei näherer Betrachtung als Opfer von weißen Fliegen dar. Ich hätte weinen können! Mein schöner Grünkohl!

Wir versuchten ihn mit Abspülen und Abwischen zu retten, aber wir hatten keine Chance. Kurz bevor wir zum Kärcher zu greifen bereit waren – was wahrscheinlich aber auch dem Kohl nicht sehr gut bekommen war, aber immerhin unsere Nerven beruhigt hätte, gaben wir auf. So ein Shit. Die Drecksviecher sieht man übrigens nur an den Blattunterseiten. Good from far but far from good, Grünkohl!

Und als ob das allein nicht schon frustrierend genug gewesen wäre, startete ich am Wochenende nacheinander drei Ftira-Versuche, die allesamt nicht das Ergebnis brachten, das ich mir vorgestellt hatte, und das ich von Malta kenne. Aber ich gebe nicht auf. Morgen abend – wenn der Sauerteig wieder in ausreichender Menge zur Verfügung steht – gibt es noch zwei Versuche.

Anschließend werde ich das dann wohl beenden müssen, da ich sonst meine Ehe aufs Spiel setze. Ich weiß wirklich nicht, wie lange der Gatte das noch mitmacht. Und ich könnte es auch ihm nicht verübeln. Ehrlich… Und dabei sah der Teig jedesmal vor dem Backen super aus. Falls ich mit einem der morgigen Versuche einen Treffer landen sollte, gibt es das Rezept. Und die Leidensgeschichte gratis obendrauf. Versprochen. Falls ich mich allerdings erstmal nicht mehr melden sollte, hat der Gatte mich einweisen lassen. Er murmelte heute bereits etwas von „Besessenheit“ und „Gummihuhn“…

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