Wir haben unseren Urlaub diesmal ja nun völlig anders verbracht als geplant. Und ich bin mir auch noch nicht ganz sicher, ob ich in der kommenden – letzten! – Woche noch so etwas wie einen Erholungseffekt hinbekomme. Aaaber! Es hat sich bisher gelohnt. Wir haben alle Dinge, die in den letzten Jahren mit einem lässigen „Jaaa… Wenn wir mal Zeit haben…“ weggewischt wurden, nahezu komplett erledigt. Nahezu. Im Garten fehlt noch einiges. Aber im Haus, um’s Haus und um’s Haus herum haben wir wirklich ganze Arbeit geleistet.
Das bißchen Gartengedöns kriegen wir auch an den kommenden Wochenenden noch hin. Aber die Großprojekte – die haben wir abgehakt. Punkt. Und teilweise deutlich größer als geplant. Weil es sich zwischendurch immer so ergeben hat. Kennt man ja: Wenn man mal irgendwo anfängt, stößt man meist auf eine Art Matrjoschka-Problem: ein Problem, in dem ein weiteres Problem steckt, in dem ein weiteres Problem steckt, in dem…
So geschehen bei der Terrasse. Alle Gartenmöbel abgeschliffen und frisch lasiert, sämtliche Hausteile mit Holzverschalung ebenfalls abgeschliffen und frisch lasiert, Wetter passt – wir könnten praktisch seit zwei Wochen abends draußen sitzen. Wenn wir noch eine Terrasse hätten…
Dass da ein, zwei Dielen etwas gagselig waren, war klar. Dass aber der Dachbalken darunter an einer Stelle total fertig war, haben wir erst gesehen, nachdem wir angefangen hatten.
Tja nun… Also erstmal alle Bretter runter – dabei durchnummeriert und der Reihefolge nach aufgestapelt. Dabei fanden wir noch einen angegriffenen Balken. Danke auch. Der Gatte setzte sich mit einer Schreinerei in Verbindung, die uns kommende Woche zwei neue Balken liefern wird. Bis dahin kann man halt nicht draußen sitzen. Pffff.
Gefunden haben wir unter der Terrasse übrigens zahllose Pflanzschildchen, einen Eislöffel, die Reißzwecken, die mir an meinem letzten runden Geburtstag aus der Hand gefallen sind, und – jetzt kommt’s! – drei niegelnagelneue Terrassendielen. Als ich begann, darüber nachzudenken, fiel mir ein, dass die Terrassenbauer mich damals darauf hingewiesen hatten, dass sie den Rest darunter bunkern. Ist elf Jahre her. Hatte ich total vergessen. Jetzt kommen sie wie gerufen. Danke!
Kommen wir zum Foto ganz oben. Ich habe es auf einen wetterfesten Stoff drucken lassen. Und dann auf glühenden Kohlen gesessen und ständig auf den Bestellstatus geschielt. Endlich fertig. Endlich unterwegs. Mit GLS. Also habe ich bei GLS sicherheitshalber einen Ablageort hinterlegt, damit das Ding auf alle Fälle so schnell wie möglich ankommt. Irgendwann war es dann in Auslieferung. Perfekt! Wir waren ohnehin beide den ganzen Tag zu Hause, weil am Vortag die neue Küchenarmatur eingetroffen war, die ich mir gegönnt habe. Ich liebe sie übrigens. Man kann mit einem Topf in beiden Händen das Wasser an- und ausschalten! Ich liebe sie. Oh. Sagte ich das bereits?!
Während ich jedenfalls unter der Spüle lag und sie im Schweiße meines Angesichts dranfrickelte, war offensichtlich der GLS-Mann – oder jemand, dem er fünf Euro in die Hand gedrückt hatte, damit dieser einen Zettel in den Briefkasten werfen sollte – an der Tür gewesen und wieder abgezogen. MIT meinem Stoff!!! Nix Ablageort.
Es hatte definitiv nicht geklingelt. Wir waren beide in der Küche. Das hätten wir gehört. Jetzt sollte das Päckchen am Folgetag ab 12:30 Uhr in einer Reinigung im Nachbarort zur Abholung bereit liegen. Ist nicht weit. Abgesehen von der nervigen Verzögerung kann man damit leben. Der Gatte musste eh etwas erledigen und fuhr vorbei. Mit dem Ergebnis, dass wir das wahnsinnig schmale Zeitfenster zwischen „abholbereit“ (ab 12:30 Uhr) und „Laden geschlossen“ (ab 13:00 Uhr) verpassten. Dass der Laden um 13: 00 Uhr schließt, erfuhren wir natürlich erst, nachdem der Gatte kurz nach 13:00 Uhr vor er Tür stand. Jeeeesuuuus…
Am nächsten Tag hatte ich dann um 10:00 Uhr einen Friseurtermin. Ich holte meinen wirklich wunderschönen Stoff vorher ab und bezog anschließend sofort mein Sitzkissen damit. Ich find’s toll, obwohl die Bank auf dem Foto etwas dunkel wirkt. In Wirklichkeit ist sie schon in einem echten Kykladenblau lasiert.Die Terrassenbretter liegen übrigens nur lose auf. Das nur, falls mir jemand erklären will, wie unregelmäßig die Dielen verlegt sind.
Ansonsten ist mein Zimmer jetzt natürlich das schönste Zimmer im Haus (Wer etwas anderes behauptet, lügt!), das Gästezimmer wurde komplett ausgemistet, sortiert, ausgewischelt, wieder eingeräumt und wäre jetzt auch prinzipiell wieder bereit für Gäste. In der Küche wurden ebenfalls alle Schubladen ausgeräumt, aussortiert, geputzt und wieder eingeräumt. Die Öfen und der Kühlschrank wurden einer Grundreinigung unterzogen. Die Ofentürabdeckung, die ich beim Herausnehmen der vier Scheiben zwecks Säuberung, zerstört habe, ist übrigens mittlerweile auch nachbestellt und wieder montiert. Ich kann Fehler zugeben. Und korrigieren. Das nur mal so am Rande.
Der HWR wurde beräumt und in einen HWR-würdigen Zustand versetzt. Desgleichen der Technikraum, an dem der Gatte wirklich Großes vollbrachte. Will meinen: Wenn man einen Hammer sucht, geht man einfach rein, schnappt sich die Kiste mit der Aufschrift „Werkzeug“ – und da ist er. So einfach kann es sein. Verrückt!
Im Garten geht es derweil ziemlich zur Sache. Der erste Fenchel – gezogen aus Samen – ist so hübsch, dass ich ihn am liebsten gar nicht essen würde. Die Tomaten und die Zucchini liefern sich derweil ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wer zuerst in der Küche landet. Es ist noch spannend.
Gekocht wird auch. Sachen, die etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen zum Beispiel. Die hat man ja im Urlaub.
Eben zum Beispiel habe ich die ersten Pici meines Lebens hergestellt. Das war sehr entspannend. Nudeln von Hand zuzubereiten ist wirklich etwas, bei dem dunkle Gedanken wegen morscher Terrassenbalken mühelos von einem abfallen. Die Pici bekommen aber noch ein eigenes Blogpost. Mit mindestens drei Saucenvorschlägen. Die Schwester ist gerade in der Toskana. Deshalb kam ich drauf.
An diesem Wochenende werden die Zwetschgen eingekocht und verbacken. Sie sind so weit. Die Pfirsiche brauchen noch etwas Zeit.
Ich finde mein Leben übrigens – trotz Arbeit und Stress – momentan so schön, dass ich mich frage, ob ich wirklich wieder arbeiten gehen will. In acht Tagen. Ach, egal. Muss ja. Bis dahin genieße ich es aber noch ein wenig.
Guten Morgen,
ich lasse mal Grüße da (von der Minibaustelle Terrasse gesendet, hier wird zum Glück nur ein Schirm einbetoniert). Und auch den letzten Absatz könnte ich so unterschreiben 😉
Schönen Sonntag!
Ilka
Liebe Grüße von der Baustelle auf die Baustelle. Wir sind nicht ganz fertig geworden mit allem – aber die vier (!) Wochen sind vorbei. Unfassbar!
Immerhin konnten wir gestern die renovierte Terrasse offiziell einweihen. Dass ich morgen um fünf raus und ins Büro muss, verdränge ich gerade noch erfolgreich…
Ich hoffe, du hattest auch einen schönen Sonntag =)