Willkommen im Club der Valentinstagshasser. Dieser Tag ist etwas, das ich schon als Kind nicht verstanden habe. Und da existierte er nur in Gärtnereien. Es sei denn, man hieß Valentin. Dann hatte man halt Namenstag. Ich muss allerdings zugeben, dass ich in meinen fast fünfzig Jahren exakt auf einen einzigen Valentin gestoßen bin. Und der war nicht Florist, sondern Wirt. In der „Feuerwache“ in der Mainzer Zanggasse. Gibt es aber nicht mehr. Und den Valentin auch nicht.
Als Kind dachte ich eine ganze Weile, es hieße Wallendienstag. Und wäre sowas wie Rosenmontag. Oder Karfreitag. Nur mit mehr Blumen eben. Möööp! Fehler!
Meine Eltern schenkten sich jedenfalls an diesem Tag auch gegenseitig nix. Die schimpften nur immer über die gierigen Floristen. Dass das anderswo auf der Welt eine ganz große, nahezu überlebenswichtige Sache – zumindest für Menschen kurz vor der Geschlechtsreife – war, war mir vollkommen unbekannt. Und ist mir auch heute noch piepegal.
Aber nachdem ich jetzt den kompletten Tag über mit Herzchen und Rosen und anderem Gedöns bei Instagram und Konsorten berieselt wurde wie mit Kürbissen und Spinnen im Vorfeld von Halloween, war ich in der richtigen Stimmung fürs Abendessen. Wurst! Nimm dies!!!
Gut, dass der Gatte auf solche Dinge genauso wenig steht wie ich. Puh! Schwein gehabt! Meinetwegen auch in Herzform… Kam sagenhaft gut an. Mit Pastinakenpüree und Wirsing beim Abendessen.