Der Sonntag begann ganz nett. Die Synchron-Elsässer stießen auf Gegenliebe beim Gatten. Und das, obwohl ich mit dem Aufgeplatztheitsgrad der fertigen Brötchen nicht wirklich zufrieden war. Aber sie schmeckten ausgezeichnet. Und wenn man die Vorlage nicht vor Augen hatte, waren sie auch hübsch. Nur halt anders hübsch. Ins Detail geht es dann am Mittwoch.
Von gestern standen noch zwei große Schüsseln Tomaten in der Küche. Und die Menge erhöhte sich auf drei, nachdem ich kurz vor dem Unwetter nochmal durchs Beet gezogen war. Drei große Schüsseln entsprechen drei Blechen. Und ein paar kleinen Tomaten zum Abendessen.
Zwei Andenhörner, die es zusammen auf ein knappes Pfund bringen, fand ich schon mal ziemlich überzeugend. Getoppt wurden sie von den beiden Gelb-rot-Gestreiften, die im Paar knapp ein Kilo auf die Waage brachten. Die sieben dicksten Tomaten – es kamen noch zwei Brandywine Yellow und eine Green Zebra hinzu – kamen auf ganze viereinhalb Pfund. Respekt!
Absolut vorbildlich gedeihen gerade auch die ‚ta-Mena-Cocktailtomaten von Gozo, die ich vor Ort entkernt und illegal ins Land geschleust hatte. Migrationshintergrund sozusagen. Und ich mittendrin als Schlepperin. Egal. Die lagen bei den kleinen Tomaten ganz vorne. Gemeinsam mit den Black Plum. Und zu Anfang der Saison punkteten die gelben Wildtomaten. Die drei dürfen auf alle Fälle wieder ran im nächsten Jahr.
Cocktailtomaten habe ich in diesem Jahr meist im Ofen halbgetrocknet und dann direkt aufs Essen gegeben. Sehr köstlich, sehr konzentriert.
Gestern gab es sie zum Beispiel zu mit Pfifferlingen, Ziegenfrischkäse und Rucola gefüllten, selbstgebastelten Ravioli. Braune Butter mit Pinienkernen, den Tomaten und den restlichen Pfifferlingen obendrauf. Sehr gut.
Heute gab es nochmals Ravioli. Diesmal mit Kürbisfüllung. Dazu Salbeibutter und abermals Ofentomaten. Sehr praktisch, wenn noch Pastateig übrig ist.
Die Ravioli nochmals zusammengefasst:
Zutaten
Pastateig:
- 0.5 Rezeptmenge Pastateig mit Ei s.u.
Kürbisfüllung:
- 350 g Kürbis, netto
- 1 ordentlicher Stich Butter
- 1 Schalotte/n - je nach Größe
- 100 ml Geflügelfond
- 50 g Pecorino, frisch fein gerieben
- Muskat, Salz, Pfeffer
- 1 Eigelb
Salbeibutter:
- 50 g Butter
- 6 Blätter Salbei, sehr grob gehackt
- Salz, Pfeffer
- sehr wenig Limettensaft
Anleitung
- Pastateig nach Rezept herstellen.
- Für die Füllung Butter auslassen und feingehackte Zwiebel darin anschwitzen. Kürbis derweil in feine Würfel schneiden und zugeben. Ebenfalls anschwitzen. Geflügelfond angießen und mit offenem Deckel einköcheln lassen, bis der Kürbis weich ist und zerfällt.
- Salz, Pfeffer, Muskat und Pecorino zugeben. Hitze abschalten. Gründlich verrühren. Eigelb ebenfalls unterrühren. Masse in einen Gefrierbeutel geben und kalt stellen.
- Pastateig auswalzen. Abgekühlte Füllung portionsweise darauf geben. Ravioli ausstechen und beiseite stellen.
- Für die Salbeibutter Salbei in grobe Stücke zerteilen, Butter auslassen. Salbei zugeben. Salzen, pfeffern und einen Spritzer Limette zugeben.
- Ravioli in Salzwasser garziehen lassen, sofort auf vorgewärmte Teller geben und mit der Salbeibutter übergießen. Etwas Pecorino darüber streuen.
Notizen
Die Fotos sind leider eher suboptimal, weil während des Weltuntergangs in der schummrigen Küche bzw. am schummrigen Esstisch aufgenommen. Aber davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Das war ein Super-Abendessen!
Währenddessen köchelte die Tomatensauce ein und wurde schließlich abgefüllt. Und dabei kam es zu einem Srirachsaucentest, der ein sehr überraschendes Ergebnis brachte: Die ist gar nicht sooo scharf wie befürchtet. Perfekt. Da muss dringend nochmal nachgelegt werden.
Und am Ende des Tages war es wie so oft: Ich hatte vor dem Wochnende viel mehr geplant, als ich schließlich umgesetzt hatte. Und das, obwohl ich permanent irgendwas in Arbeit hatte. Egal. Das wird diese Woche schon noch nachgeholt. Muss ja.