Schwupp! Weihnachten schon wieder vorbei! Und damit auch das Weihnachtsessen 2019. Und ich habe noch ein paar Rezepte nachzureichen. Wir begannen mit Żebbuġ Mimli, einem Blätterteig-Pesto-Bäumchen und Kartoffelkäse (Erdäpfelkas). Ersteres sind gefüllte Oliven nach maltesischer Art. Die habe ich in letzter Zeit schon ein paar mal hergestellt, weil die Kollegen im Projektbüro sie so cool fanden. Und das sind sie auch. Gehen sehr flott und schmecken – zum Beispiel als Appetizer oder zum Wein – ausgezeichnet.
Man nimmt zum Füllen etwas größere, entsteinte Oliven. Dann ist das alles kein Hexenwerk. Und – wie gesagt: Es lohnt sich!
Zutaten
- 300 g große, grüne Oliven, entkernt
- 90 g Sardellenfilets in Öl (eins von diesen kleinen Gläschen)
- 100 g Thunfisch aus der Dose, in Öl aber abgetropft
- Olivenöl
- 2 Knoblauchzehen
Anleitung
- Sardellenfilets (mit Öl aus dem Glas), Thunfisch und Knoblauch in einen Foodprozessor geben (oder einen Pürierstab benutzen) und aufmixen. Etwas Olivenöl nach und nach zugeben, bis sich eine glatte Paste ergibt.
- Gefrierbeutel mit der Masse befüllen, an einer Ecke ein wenig aufschneiden und die Masse in die Oliven füllen. Fertig!
Notizen
Das Blätterteiggedöns muss nicht extra erklärt werden. Davon gibt es über Pinterest Millionen von Anleitungsvideos. Kurz: Blätterteigdreieck ausschneiden, mit Pesto alla Genovese bestreichen, „Stamm“ stehen lassen und an beiden Seiten gleichmäßig waagerecht einschneiden und Teigstreifen in sich verdrehen. Mit Eigelb bestreichen. Fertig!
Der Kartoffelkäse begegnete mir an der Firmung des Neffen zum ersten Mal als Vorspeise. Mit frischem, knusprigem Brot. Sehr lecker. Und zufällig stieß ich an Heiligabend wieder auf ihn. Und so rutschte er kurzfristig ins Menue. Statt der eigentlich geplanten Bigilla.
Sieht ein wenig aus wie Kartoffelsalat. Das Dunkle sind rote Zwiebelstückchen.
Zutaten
- 400 g mehligkochende Kartoffeln
- 1 rote Zwiebel
- 1 Bund Petersilie
- 200 ml Saure Sahne
- 100 ml Sahne
- Salz, schwarzer Pfeffer
Anleitung
- Kartoffeln weich kochen, schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Etwas abkühlen lassen.
- Zwiebel und Petersilie fein hacken und zusammen mit der Sauren Sahne und der Sahne mit einer Gabel untermischen.
- Zuletzt mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Eventuell später nochmals abschmecken und ggf. nachsalzen.
Anschließend ging das Gelage dann allerdings erst richtig los. Es folgte eine weiße Tomatensuppe mit Aurélie-Bastian-Bäumchen. Die wurden auch kurzfristig noch ins Programm aufgenommen. Anschließend ging es weiter mit einem schwarzen Tortello mit Rote-Bete-Füllung in Meerrettichschaum (auf dem nachgestellten Foto fehlt die Räucherforelle) und Seeteufel und Saibling mit Paprikacrème (hier fehlt die winzige Hasselbackkartoffel).
Und eigentlich sollte neben dem Saibling eine Jakobsmuschel liegen, aber ich habe schlicht und ergreifend keine bekommen und bin dann auf Seeteufel ausgewichen. Das erklärt die Anrichteweise.
Es folgte „ein kleines Fleisch“: Schweinebäckchen mit Sauce und Kartoffelröschen. Dazu ein Paprika-Himbeer-Sorbet.
Das waren die letzten Schweinebäckchen vom Aartalhof, was dem Menue – zumindest für mich – eine etwas wehmütige Note verlieh. Die Kartoffel auf dem Foto ist etwas sehr „durch“. Man möge es entschuldigen. Die war ebenfalls am Folgetag „nachgebastelt“.
Die Sauce war der Kracher und zumindest der Schwager und ich mochten die Kombination mit dem Sorbet. Der Gatte war am Folgetag auch begeistert, nachdem er wieder von den Toten auferstanden war. Das Sorbet besteht aus ofengerösteten und abgezogenen Paprika, Himbeeren und einem Hauch Habanero. Ich fand’s toll!
Vom Zwischengang – Tamarillosorbet in Wodka – gibt es kein Foto. Ist ja auch eher wenig spektakulär – zumindest der Anblick. Rote Sorbetnocke in klarer Flüssigkeit. Hier nochmals das Rezept:
Und dann kam das Reh. Wie im vergangenen Jahr war es sous-vidiert und kurz angebraten worden. Der Jäger hatte noch zwei Filets draufgelegt. Die waren kürzer im Wasserbad und wurden dann auch durch die Pfanne geschwenkt. Dazu die obligatorischen Serviettenknödel, die liebevoll eingekochte Sauce und etwas Rosenkohl und Schwarzwurzeln.
Foto vom Folgetag: Reh mittlerweile durch, Rosenkohl verkocht, Schwarzwurzeln alle. Egal. Schmeckte auch so noch. Die Sauce macht’s!
Vom Dessert gibt’s auch kein gescheites Foto, aber das macht nix. Dem werde ich mich demnächst nochmal widmen. Und dann ein echtes Rezept verbloggen. Das braucht ein eigenes Posting.
Und damit wären wir wieder „zwischen den Jahren“ angelangt. Damit wir auch in dieser Phase nicht hungern müssten, hatte sich der Gatte etwas Tolles speziell für mich ausgedacht: einen „Shoppingtrip“ nach Frankfurt. Wir fuhren am Freitag mit öffentlichen Verkehrsmitteln los. Nein. Nicht auf die Zeil. Wir starteten mit der Kleinmarkthalle, …
… liefen anschließend über den Schillermarkt und fuhren dann ins „Frischeparadies“. Das war herrlich! Ein Tag nach meinem Geschmack. Allein in der Kleinmarkthalle hätte ich locker eine Woche verbringen können.
Da der Gatte die Taschen schleppte, war ich auf meinem Beutezug wenig zimperlich. Allerlei Gewürze, Pasten, Zutaten und Kräuter, Vitelotte, Bamberger Hörnchen, Jakobsmuscheln, Austern, Maispoulardenbrust, ein Kaninchenrücken, Lachs und weitere, normalerweise schlecht erhältliche Köstlichkeiten landeten darin.
Abends gab es die Maispoularde – sanft und saftig gegart, die Haut als Chip ausgebraten – mit einem Risotto Milanese. Wunderbar einfach und einfach wunderbar!
Die Risottoreste lagern derzeit im Kühlschrank und warten auf ihre Zweitverwertung als Arancini. Ich stelle dabei übrigens gerade fest, dass ich die noch gar nicht verbloggt habe. Ein Frevel! Wird nachgereicht. — Nee. Wird doh nicht nachgereiht. Gibt’s bereits hier 🙂 —
Und jetzt mache ich mich mal an die Beschreibung der Fenkata des gestrigen Abends, an deren Ende sogar der Gatte zufrieden und glücklich war. Nach einem Kaninchen! Unfassbar!