Möglicherweise hätte ich vor einer halben Stunde als Antwort auf diese Frage meine kleine Pflanzschaufel nach dem Fragesteller geworfen. Das wäre dann auch gleich der Übergang zu „Machen Sie eine typische Handbewegung!“ gewesen. Buchspflanzer. Ist das ein anerkannter Lehrberuf? Egal. Bin ohnehin Autodidaktin.
Und es hat sich jetzt auch ausgebuchst. Letztes Büchslein versenkt, alles zusammengepackt und die leeren Töpfchen gezählt. Möchte jemand einen Tipp abgeben? Gibt aber kein 5-Mark-Stück für den Sieger.
Und wo der Marienkäfer da oben gerade so nett auf dem Koriander sitzt, habe ich gleich die perfekte Überleitung zu gestern. Danke, Marienkäfer! Und jetzt schön vermehren und Blattlaus-Fressi-Fressi!!!
Gestern habe ich nämlich unter fachkundiger Anleitung einen kleinen Ausflug in die thailändische Küche gemacht. Normalerweise bin ich ja eher nicht so der Freund asiatischer Speisen, aber ich dachte, gerade für den Sommer passt das vielleicht ganz gut. Und das tut es auch wirklich.
Der Mangosalat mit Räuchermakrelencrunch war genial. Der wird spätestens Anfang Juli an der lieben Verwandtschaft getestet. Ich werde allerdings die Mango etwas filigraner schneiden – vielleicht auch eher in Streifen? Hier mal ein ungefähres Rezept. Ich bessere gegebenenfalls beim nächsten Test nach.
Zutaten
- 1 Räucherforelle
- neutrales Öl zum Ausbacken
- 3 Schalotten
- 1 Mango
- 2 Tomaten
- 3 EL Erdnüsse
- 25 ml Limettensaft frisch gepresst
- 3 T Fischsauce
- 3 TL Palmzucker
- 3 Zehen Knoblauch
- 1 Chili mittelscharf
- Koriandergrün
Anleitung
- Forellenfilets auslösen und zerzupfen. Löffelweise schwimmend in heißem Rapsöl ausbacken, dabei mittels zwei Schaumlöffeln zusammenpressen. Abtropfen lassen.
- Schalotten halbieren und in sehr feine Streifen schneiden, Mango würfeln, Tomaten häuten, Innenleben entfernen und ebenfalls in feine Streifen schneiden. Erdnüsse grob hacken.
- Knoblauch zedrücken und zu Paste ausstreichen, Chili in sehr feine Ringe schneiden.
- Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen und etwas durchziehen lassen. Zuletzt den grob zerteilten Koriander untermischen.
Das war eine perfekte Mischung: scharf, süß, sauer, würzig, frisch, crunchy. Kinderleichte Herstellung, gut vorzubereiten und wirklich köstlich. So mag ich das. Hätte ich das Rezept irgendwo gesehen, ich hätte es sicher nicht ausprobiert. Jetzt sage ich: testen!
Das erstmal dazu. Weiter geht’s mit etwas Bodenständigem mit nur einer einzigen Geschmacksnote: süß. Honigsüß.
Hab‘ mich nämlich heute morgen gleich als erstes mal an den Holunderblütenhonig gemacht. Ein gelungener Tagesbeginn. Der Sud war gut durchgezogen und wurde dann nur noch passiert und langsam abgeköchelt. Die Blüten waren allesamt aus dem Garten. Der Holunder, der sich selbst neben dem Kompost ausgesät hat, ist in diesem Jahr bereits äußerst ertragreich durchgestartet.
Zutaten
- 15 große Holunderblüten
- 1 l Wasser
- 1 kg Zucker
- 1 Bio-Orange
- Saft einer Zitrone
Anleitung
- Holunderblüten von den Stengeln schneiden und mit Wasser und Zucker erhitzen. Orange in Scheiben und Zitronensaft zugeben. Kurz wallend aufkochen lassen. Abgedeckt etwa einen Tag durchziehen lassen.
- Alles durch ein Tuch passieren, Tuch ausdrücken. Sirup bei mittlerer Hitze so lange einköcheln, bis die Gelierprobe die Konsistenz von Honig hat. Zwischendurch nicht aus den Augen lassen und immer mal umrühren. Gegen Ende schäumt die Sache gerne etwas auf. Hitze eventuell nochmals reduzieren.
- Noch heiß in sterilisierte Gläser abfüllen, Deckel drauf, fertisch!
Ich habe den gerne in kleinen Gläschen, weil sich dann die Kleberei beim Gebrauch etwas verringert. Wenn man das ganze Glas nämlich auf einmal leert und in die Spülmaschine steckt, kann es nämlich nicht halbleer irgendwo an Arbeitsplatte oder Regal kleben, während der Rest auf seinen Einsatz wartet. Logisch.
Hier sieht es übrigens nicht gerade aus, als ob es heute gegen Abend zu größeren nationalistischen Grillgelagen in der Nachbarschaft anlässlich des ersten Auftritts von „Jogi & unseren Jungs“ kommen könnte. Direkt nach meiner Buchserei begann es nämlich wieder zu regnen. Gut für den Buchs, schlecht für Holzkohlegrillfetischisten, die sich zum Private Viewing im Garten treffen möchten. Und die Fähnchen flattern auch nicht richtig, wenn sie nass sind. Wie doof. Harhar!
Aha – verstehe den Honig. Deine Bilder sind wieder bezaubernd schön.